Nahrungsmittelallergie

Von einer Nahrungsmittelallergie spricht man, wenn sich das Immunsystem gegen einzelne Zutaten oder Bestandteile in der Nahrung richtet. Dabei kann es sich unter anderem um bestimmte Eiweiße, Nüsse oder um Milchbestandteile handeln. Die Stoffe sind an und für sich harmlos, können bei Betroffenen jedoch zu Symptomen wie Juckreiz oder Ausschlag bis hin zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock führen. Die genauen Ursachen für eine Nahrungsmittelallergie sind nicht bekannt. Die wirksamste Behandlungsmethode ist das Vermeiden der Stoffe, die diese Nahrungsmittelallergie auslösen. In Ausnahmefällen ist auch eine Hyposensibilisierung möglich. Ein sogenanntes Notfallset beinhaltet Medikamente, um die Symptome der Allergie abzuschwächen.  

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Symptome von Nahrungsmittelallergie

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei den Symptomen handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers gegen die eigentlich nicht gefährlichen Stoffe. Dein Körper kann mit Schnupfen oder einer verstopften Nase, mit Hautausschlag, Juckreiz und Quaddeln oder aber auch mit Schwellungen reagieren.  

Besonders gefährlich ist es, wenn die Schleimhäute anschwellen oder Atemnot auftritt. Sogar ein allergischer Schock (anaphylaktischer Schock) mit Kreislaufbeschwerden bis hin zur Bewusstlosigkeit ist im Extremfall möglich. In diesem Fall solltest du bei ersten Anzeichen unverzüglich einen Arzt aufsuchen oder ein spezielles Notfallset dabeihaben. 

Die Symptome müssen nicht zwangsläufig unmittelbar nach dem Verzehr der allergieauslösenden Stoffe auftreten. Sie können sich auch mit Verzögerung bemerkbar machen.  

Mögliche Symptome von Nahrungsmittelallergie: 

Ursachen von Nahrungsmittelallergie

Eine Nahrungsmittelallergie ist eine allergische Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel. | © fcafotodigital

Die genauen Ursachen, warum bei einigen Menschen eine Nahrungsmittelallergie auftritt, sind nicht geklärt. Offenbar scheinen unter anderem genetische Faktoren eine Rolle zu spielen. Bei Kindern tritt eine Nahrungsmittelallergie tendenziell häufiger auf, während die Symptome bei Erwachsenen oft auf eine sogenannte “sekundäre Nahrungsmittelallergie” (zum Beispiel als Kreuzreaktion auf bereits bestehende Allergien) zurückzuführen sind. 

Fest steht, dass das Immunsystem versucht, die allergieauslösenden Stoffe zu bekämpfen. In der Folge dieser Abwehrreaktionen kann es dann zu den oben genannten Symptomen kommen. 

Diagnose Nahrungsmittelallergie

Dein Arzt oder deine Ärztin wird dich zunächst einmal nach den Symptomen befragen und darüber hinaus auch abfragen, ob diese möglicherweise nach dem Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln aufgetreten sind. Um die Diagnose genauer stellen zu können, können Ärzt:innen auch dazu raten, ein Ernährungstagebuch zu führen. So fällt es dir leichter, einen zeitlichen Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel herzustellen. Zudem werden auch andere Allergien, unter denen du möglicherweise leidest, in einem Gespräch abgefragt. 

Im nächsten Schritt ist dann ein Allergietest möglich. Bei diesem auch als “Pricktest” bekannten Verfahren werden verschiedenen Stoffe auf die Haut aufgetragen und deren Reaktion darauf getestet. Sobald die Haut mit Juckreiz oder einer Rötung reagiert, gilt der Test als positiv. Bei einem Pricktest werden verschiedene Stoffe und deren Reaktion auf der Haut getestet.  

Eine weitere Diagnosemöglichkeit besteht darin, die Allergie zu provozieren, indem du einen kleinen Teil des möglichen Allergens zu dir nimmst. Dieser Test darf ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da die Reaktionen mitunter schwer ausfallen können. Kommt es sogar zu einem anaphylaktischen Schock, muss der Arzt sofort Gegenmaßnahmen einleiten.  

Behandlung von Nahrungsmittelallergie

In erster Linie musst du das allergieauslösende Nahrungsmittel meiden, um zu verhindern, dass sich Symptome entwickeln. Dies ist jedoch nicht immer unproblematisch, besonders in Bezug auf behandelte Lebensmittel. Nicht immer sind alle darin enthaltenen Stoffe lückenlos aufgeführt.  

Die sogenannte Hyposensibilisierung kommt bei einigen Allergien zum Einsatz. Bei einer Nahrungsmittelallergie jedoch gehört sie nicht zum Standard. Gleichwohl kann sie aber eingesetzt werden, wenn parallel eine andere Allergie vorliegt – etwa eine Allergie gegen bestimmte Pollen und Gräser. Diese Allergie wird dann entsprechend behandelt und die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können – etwa als Kreuzreaktion – abgeschwächt werden. 

Keine Behandlungsmethode an sich, jedoch sehr wichtig, ist das Mitführen eines Notfallsets bei bekannten Allergien. Dieses besteht meistens aus einem Antihistaminikum und einem kortisonhaltigen Präparat. Auch ein Präparat mit Adrenalin sollte Bestandteil eines Notfallsets sein, um die Symptome eines allergischen Schocks oder einer Atemnot einzudämmen.  

Mögliche Behandlungsmethoden bei Nahrungsmittelallergie 
  • Meiden des allergieauslösenden Stoffes
  • Hyposensibilisierung (in Ausnahmefällen)
  • Notfallset zur Eindämmung von Symptomen 

Wie kann Doktor.De bei Nahrungsmittelallergie helfen?

Hast du bei dir den Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie, dann helfen dir unsere Ärzt:innen bei Doktor.De kompetent und ausführlich weiter. Solltest du allerdings bereits stärkere Symptome entwickelt haben, musst du unbedingt ärztliches Fachpersonal aufsuchen, da die Symptome auch schwerer ausfallen und sogar lebensbedrohlich werden können.  

  

Quellen: 

BARMER Internetredaktion. 01.06.2022. Lebensmittelallergie: Was passiert, wenn Essen krank macht? Barmer.

Dr. med. Dupont, T. Feichter, M. Felchner, C. Lebensmittelallergie. NetDoktor

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Letztes Update: 2023-06-20