Der Heimlich-Griff: So wird er richtig angewendet

Das Bild zeigt eine Frau, die bei einem Mann den Heimlich-Griff durchführt.
Der Heimlich-Griff ist nach seinem Erfinder Henry Heimlich benannt, ein Arzt aus den Vereinigten Staaten. Dieser Erfindung haben zahlreiche Menschen ihr Leben zu verdanken, obwohl Heimlich den Griff aktiv erst im Jahr 2016 angewendet haben soll. Der Heimlich-Griff wird angewendet, wenn eine Person an einem Fremdkörper in der Luftröhre zu ersticken droht. Dazu wird der oder die Betroffene von hinten am Oberbauch gepackt und ein oder mehrere ruckartige Stöße sorgen dafür, dass der Fremdkörper aus den Atemwegen gelangen kann. . Doch Vorsicht ist geboten: Bei falscher Anwendung könnte dieses Rettungsmanöver auch zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Wie dieses Manöver ausgeführt werden muss und auf welche Risiken du zu achten hast, erfährst du in unserem Artikel.

Wann sollte der Heimlich-Griff durchgeführt werden? 

Der Heimlich-Griff sollte eingesetzt werden, wenn ein Fremdkörper versehentlich in die Luftröhre gerät und die betroffene Person nicht fähig dazu ist, den Fremdkörper durch Husten aus den Atemwegen zu entfernen. Der medizinische Fachausdruck hierfür lautet „Aspiration“. Das passiert am häufigsten bei kleinen Kindern, da ihr Schluckmechanismus noch nicht vollständig ausgebildet ist. Hinzu kommt, dass die Atemwege enger sind als bei Erwachsenen. Man erkennt eine Aspiration, wenn die betroffene Person zwar bei Bewusstsein ist, jedoch nicht sprechen oder atmen kann. 

VORSICHT: Dieses Manöver darf zwar bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden, jedoch nicht bei Babys, die jünger als zwölf Monate alt sind. Alternativ kannst du zwischen die Schulterblätter schlagen, um den Fremdkörper zu entfernen. 

Die Theorie des Heimlich-Griffs 

Der Heimlich-Griff ist eine essenzielle Erste-Hilfe-Maßnahme, wenn ein Fremdkörper die Luftwege einer Person blockiert. Er wird eingesetzt, um die betroffene Person vor dem Ersticken zu bewahren. Da eine falsche Ausführung jedoch lebensgefährliche Konsequenzen mit sich ziehen könnte, sollte er von professionellen Ersthelfern ausgeführt werden. 

Dabei muss die helfende Person den Betroffenen um den Oberbauch von hinten fassen, eine Faust zwischen den Bauchnabel und das Brustbeinende legen und die andere Hand die Faust verschließen lassen. Danach sollten ruckartige Stöße in den Bauch der betroffenen Person erfolgen. Der daraus entstehende Überdruck wird mit etwas Glück den Fremdkörper aus der Luftröhre nach oben befördern lassen.  

Heimlich-Griff: So funktioniert’s! 

Grundsätzlich sollte der Heimlich-Griff ausschließlich von geschulten Ersthelfern angewendet werden, da das Verletzungsrisiko bei falscher Ausführung hoch ist.  

Durchgeführt wird der Heimlich-Griff wie folgt: 

  1. Stelle dich hinter die betroffene Person.
  2. Lass die betroffene Person sich nach vorn beugen, sodass der Fremdkörper leichter herausfallen kann.
  3. Versuche zunächst durch fünfmaliges Abklopfen des Rückens den Fremdkörper zu entfernen. 
  4. Sollte das nicht funktionieren, umfasse die Person von hinten. 
  5. Lege dabei eine Faust zwischen den unteren Rand des Brustbeins und Bauchnabel. 
  6. Legen deine andere Hand auf die Faust, sodass sie diese umschließt. 
  7. Stoße ruckartig und kräftig nach hinten oben, in den Oberbauch des Betroffenen 

Sollte der Betroffene nicht mehr atmen oder bei Bewusstsein sein, musst du sofort mit der Wiederbelebung oder auch Reanimation beginnen sowie einen Rettungswagen alarmieren.  

Risiken des Heimlich-Griffs 

Der starke Druck, der während des Heimlich-Griffs entsteht, könnte dem Betroffenen innere Verletzungen zufügen. Dies kann insbesondere bei Kindern einen Leberriss zur Folge haben. Auch Erwachsene können ernsthafte Verletzung beim Heimlich-Griff, wie einen Milzriss andere Magenverletzungen oder Rippenbrüche, erleiden. Vor allem bei älteren Patient:innen können ruckartige Stöße in den Oberbauch vorhandene Aussackungen an den Blutgefäßwänden zum Platzen bringen.

Generell gilt: Im Ernstfall sollte der Heimlich-Griff angewendet werden, um den Erstickungstod einer Person zu vermeiden!