Lachen ist die wichtigste menschliche Kommunikationsform
Lachen ist eine der wichtigsten angeborenen Kommunikationsformen der Menschen. Primatenarten, wie Schimpansen und Bonobos, die eng mit dem Menschen verwandt sind, lachen und lächeln ebenfalls. Dies zeigt, dass Lachen vor fünf bis sechs Millionen Jahren entstand und somit älter als die gesprochene Sprache ist. In Gruppen stärkt Lachen und gemeinsamer Humor den Zusammenhalt der Gruppenmitglieder. Fremden gegenüber hat Lachen oder auch Lächeln eine konfliktauflösende Wirkung und signalisiert, dass keine Gefahr droht.
Lachen als Muskeltraining
Wenn der Mensch lacht, passieren im Körper verschiedene Reaktionen – schallendes Gelächter ist nur eine davon. Hat dir schon einmal vor Lachen der Bauch wehgetan oder hast du sogar Muskelkater gehabt? Dies liegt daran, dass beim Lachen nicht nur im Gesicht, sondern auch im Bauch und Zwerchfell verschiedene Muskeln aktiviert werden. Das Ein- und Ausatmen beim lauten Lachen erfolgt schnell und mit tiefen Zügen. Die charakteristische Mimik beim Lachen sind die zusammengekniffenen Augen und die hochgezogenen Mundwinkel.
Lachen als Booster für das Immunsystem
Lachen stärkt das Immunsystem, da sich nach einigen Studien die Anzahl und Aktivität der Immunzellen erhöhen, die infizierten Zellen erkennen und zerstören können. Ebenfalls kann ein Anstieg von Antikörpern im Blut beobachtet werden. Diese Antikörper finden sich vor allem in den Schleimhäuten (wie Mund, Nase, Darm und Lunge) und bilden eine natürliche Schutzbarriere gegen eindringende Erreger. Ebenfalls ist eine erhöhte Konzentration von Immunglobuline und Eisweißkörpern messbar. Diese schützen vor Krankheiten wie Erkältungen und Infektionen. Der italienische Schriftsteller Curzio Malaparte sagte daher zu Recht: „Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.“
10 weitere Gründe, warum Lachen gesund ist
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- Beim Lachen werden die Blutgefäße erweitert. Dies führt dazu, dass die Durchblutung steigt und der Blutdruck sinkt.
- Menschen, die häufig lachen, haben ein um 50 % geringeres Herzinfarktrisiko.
- Das Gehirn schüttet beim Lachen verschiedene Glückshormone, sogenannte Endorphine, aus, sodass wir uns gut fühlen. Die Level der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Dopac hingegen sinken.
- Durch Lachen kann die Verdauung angeregt werden.
- 20 Sekunden intensives Lachen regen das Herz-Kreislauf-System wie drei Minuten Rudern an.
- Während des Lachens muss die menschliche Lunge drei- bis viermal mehr Sauerstoff verarbeiten. Durch die verstärkte Atmung beim Lachen wird mehr Sauerstoff als normalerweise aufgenommen. Die Konsequenz: Die Lungenfunktion kann stärker werden. Lachen ist dementsprechend Krafttraining für die Lunge.
- Lachen erhöht zudem die Verbrennungsvorgänge im Körper, hat einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel und die Ausscheidung von Cholesterin. Herzhaftes Lachen verbrennt bis zu 50 kcal in nur zehn Minuten.
- Mediziner:innen gehen davon aus, dass Lachen eine effektive Schmerztherapie ist: Viele Schmerzen liegen einer verspannten Muskulatur zugrunde. Beim Lachen wird zunächst die Muskulatur stark angespannt und löst sich danach wieder. Dies kann Schmerzen lindern.
- Lachen verbreitet Freude und ein gutes Gefühl. Während Kinder am Tag im Schnitt 400-mal lachen, haben Erwachsene das Lachen durch Normen und gesellschaftliche Verpflichtungen etwas verlernt: Sie lachen nur noch 15-mal am Tag. Dabei kann Lachen notwendig sein, was die eigene mentale Gesundheit betrifft. In manchen Therapien gegen Depressionen wird die Lachtherapie eingesetzt: Lachen kann angstlösend und stressmindernd sein und so eine positive Auswirkung auf Depressionen haben.
- Lachen strafft die Haut.
Ist Lachen wirklich ansteckend?
Jeder kennt die Situation, dass eine Person über etwas lacht und man selbst einfach mitlachen muss. Der Grund hierfür sind die Spiegelneuronen unseres Gehirns, die den Menschen zu mitfühlenden und sozialen Wesen machen. Spiegelneuronen werden alleine durch die Ausführung und Beobachtung aktiviert. So wird es Menschen ermöglicht, dass sie die Gefühle und Reaktionen von anderen Menschen spiegeln können. Die Nervenzellen werden nicht nur aktiv, wenn wir selbst Freude verspüren, sondern, auch wenn wir diese Empfindung bei einer anderen Person sehen. Es ist vergleichbar wie das Zupfen einer Gitarrensaite: Erklingt eine Saite, schwingen auch die anderen mit.
Spiegelneuronen sind für den Menschen als soziales Wesen unentbehrlich. Im Empfängergehirn entsteht ein Spiegelbild von dem, was wir sehen und es hilft uns, die Körpersprache von anderen zu deuten. Im Laufe des Lebens sammelt jeder Mensch Erfahrungswerte für bestimmte Muster und kann so in verschiedenen Situationen Verhalten richtig deuten.
Sehen oder hören wir einen Menschen lachen oder lächeln, werden die Spiegelneuronen aktiviert und vermittelt das Gefühl, ebenfalls lachen zu müssen.
Es gibt mehr als genügend Gründe, mal wieder aus tiefstem Herzen zu lachen! Übrigens: Mittlerweile gibt es weltweit viele Lachyoga-Seminare, bei denen verschiedene Lach-, Dehn- und Klatschübungen in einer Gruppe durchgeführt werden. Da der menschliche Körper nicht unterscheiden kann, ob ein Lachen echt oder unecht ist, sind die positiven Effekte des Lachens dieselben. Zeit also, mehr Lacher in den Alltag zu integrieren und deine Mitmenschen häufiger anzulächeln!
Obwohl Lachen viele positive Effekte auf deinen Körper und deine Gesundheit haben kann, kannst du selbstverständlich unsere Ärzte und Ärzt:innen täglich, 365 Tage im Jahr für dich und deine Familie für jegliche medizinische Themen kontaktieren. Lade dir unsere Doktor.De-App herunter und ohne Terminvereinbarung kannst du innerhalb von wenigen Minuten mit einem Arzt oder Ärztin sprechen.