Was versteht man unter Kreislaufproblemen?
Kreislaufprobleme, wie Herzrasen, Schwindel und Augenflimmern treten auf, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Das ist der Fall, wenn man einen zu niedrigen Blutdruck hat.
Organe, Knochen und Muskeln werden stets über den Blutkreislauf mit Blut versorgt und somit auch mit Sauerstoff, welcher überlebenswichtig ist. Damit das sauerstoffreiche Blut durch die Arterien und Arteriolen stark genug fließen kann und alle überlebenswichtigen Organe erreicht, muss ein gewisser Druck herrschen. Eine sogenannte Hypotonie wird festgestellt, wenn der Blutdruck vergleichsweise zu niedrig ist. Eine akute Hypotonie wird mit einem abrupten Blutdruckabfall gleichgestellt. Wenn der Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist, leidet man unter einer chronischen Hypotonie.
Symptome von Kreislaufbeschwerden
Die Symptome von Kreislaufproblemen werden grundsätzlich je nach Art der Hypotonie differenziert – Symptome der akuten Hypotonie und die Symptome einer chronischen Hypotonie:
Symptome bei einer akuten Hypotonie (Blutdruckabfall):
- Schwindelattacken
- Blässe
- Schweißausbrüche
- Übelkeit
- Augenflimmern
- Kreislaufkollaps (Ohnmacht)
Symptome bei einem dauerhaft zu niedrigem Blutdruck (chronische Hypotonie):
- Müdigkeit
- Kälte Hände oder Füße
- Antriebslosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Ohrensausen
Ursachen
Primäre Hypotonie
Die Ursache für eine primäre oder dauerhafte Hypotonie ist meist unbekannt. Personen, die unter einer primären Hypotonie leiden, sind anfälliger für Kreislaufbeschwerden. Zu dieser Gruppe gehören meist junge, schlanke Frauen.
Erkrankungen oder Medikamente – Sekundäre Hypotonie
Eine sekundäre Hypotonie liegt vor, wenn Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten die Ursache für Kreislaufprobleme einer Person sind.
Hierzu zählen unter anderem Hormonstörungen, etwa durch eine Schilddrüsenunterfunktion, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie eine Herzschwäche oder Rhythmusstörungen. Auch längere Bettlägerigkeit, zum Beispiel nach einer Infektionskrankheit, oder ein Flüssigkeitsmangel können zu einem niedrigen Blutdruck führen. Bei den Medikamenten können Entwässerungsmittel (Diuretika), Herz-Kreislauf-Medikamente wie Betablocker oder bestimmte Psychopharmaka den Blutdruck senken.
Kreislaufprobleme bei Hitze
Hohe Außentemperaturen können unseren Körper stark belasten. Den größten Effekt jedoch hat die Hitze auf unseren Kreislauf. Daher kommt es vor allem im Sommer zu Kreislaufbeschwerden. Das Kühlsystem unseres Körpers sorgt stets dafür, dass wir eine konstante Körpertemperatur von ca. 37 Grad Celsius halten. Daher werden bei zu hohen Außentemperaturen Blutgefäße automatisch geweitet und der Blutdruck sinkt. Das kann jedoch dazu führen, dass unser Gehirn kurzzeitig mit zu geringem sauerstoffreichem Blut versorgt wird.
Ein zu langer Aufenthalt unter hohen Außentemperaturen kann zu gefährlichen Hitzeerkrankungen führen. Eine Überwärmung des Körpers kann einen Sonnenstich, eine Hitzeerschöpfung oder im schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Hitzeschlag als Folge haben.
Sonnenstich
Man spricht von einem Sonnenstich, wenn Teile der Hirnhaut oder des Hirngewebes durch die Wärmestrahlung im Sonnenlicht gereizt werden. Zu den typischen Signalen gehören starke Kopfschmerzen, Steife-Gefühl des Nackens, allgemeine Nackenschmerzen oder ein heißer, geröteter Kopf.
Betroffene sollten sich daher unverzüglich in den Schatten begeben und den Kopf hochlagern.
Hitzeerschöpfung
Eine Hitzeerschöpfung ist meist die Folge einer Dehydrierung des Körpers. Daher verliert der Körper an Kraft und Symptome so wie Schwindel, Übelkeit, Fieber oder eine vermehrte Schweißbildung treten auf.
Um Beschwerden zu lindern, sollte der Körper langsam abgekühlt werden. Feuchte Tücher an Armen und Beinen, oder eine lauwarme bis kühle Dusche können dabei helfen. Hinzufügend ist ein schneller Flüssigkeits-, und Elektrolytausgleich erforderlich. Sollten die Beschwerden nach etwa einer Stunde noch nicht nachgelassen haben, wird ärztliche Hilfe empfohlen.
Hitzschlag
Eine starke Hitzeerschöpfung kann im Extremfall auch einen lebensbedrohlichen Hitzschlag zur Folge haben. Betroffene verspüren zu Beginn eine gewisse Verwirrtheit, welche sich von einer Bewusstseinseintrübung bis hin zu einer Bewusstlosigkeit entwickeln kann. Während eines Hitzeschlags steigt die Körpertemperatur innerhalb von wenigen Minuten auf über 40 Grad Celsius. Daraus können eventuell bleibende Hirn- und Organschäden entstehen.
Aus diesem Grund muss bei einem Hitzschlag schnell gehandelt werden. Die betroffene Person sollte unverzüglich an einen schattigen, beziehungsweise kühlen Ort gebracht werden. Daraufhin sollte sofort ein:e Notärzt:in gerufen werden. Wenn möglich, sollte der Person ein lauwarmes oder kühles Wasser angeboten werden.
Vorbeugung
Allgemeine Tipps zur Vorbeugung von Kreislaufbeschwerden bei Hitze
- Trinke ausreichend (1,5l täglich)
- Vermeide den Aufenthalt unter praller Sonne bzw. Hitze
- Trage eine Kopfbedeckung
- Vermeide schwer liegende Nahrung
- Trage leichte und luftige Kleidung
- Vermeide anstrengende Aktivitäten
- Nehme Wechselduschen, Saunabäder oder Bürstenmassagen, um Gefäße und Durchblutung zu trainieren