Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Das Bild zeigt einen Kalender, auf dem an einem Datum in roter Schrift "Krebsvorsorge" steht.
Männer scheuen in der Regel den Gang in die Praxis, wenn es um das Thema Vorsorgeuntersuchungen geht. Insbesondere die Prostatauntersuchung scheint ein leidiges Thema für Männer zu sein. Dabei ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern, die in einem von vier Fällen tödlich endet. Häufig treten die Symptome erst spät auf, sodass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig für die Früherkennung sind. Ab wann du zur Krebsvorsorge gehen solltest und welche Vorsorgeuntersuchungen noch wichtig ist, erfährst du in unserem Artikel.

Warum sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig?

In der zweiten Lebenshälfte eines Mannes können Krankheiten wie Prostata- und Hodenkrebs sowie Herz-Kreis-Lauferkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes vermehrt auftreten. Eine Früherkennung kann für eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankungen entscheidend sein. Insbesondere die Krebsvorsorge ist wichtig, um Krebserkrankungen im frühen Stadium zu erkennen und besser behandeln zu können.

Wann sollte ich welche Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen?

Männer unter 35 Jahren sollten einmal im Jahr einen allgemeinen Gesundheitscheck durchführen lassen. Der sogenannte „Check-up 35“ dient zur Früherkennung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen und Nierenerkrankungen. Dabei wird unter anderem der Impfstatus geprüft, Blutdruck gemessen und ein Blutbild erstellt. Zusätzlich wird von Ärzt:innen alle zwei Jahre eine Hautkrebsvorsorge empfohlen, bei der die gesamte Hautoberfläche untersucht wird.

Ab 45 Jahren raten Ärzt:innen die Vorsorgeroutine um die Krebsfrüherkennung zu erweitern. Insbesondere die Vorsorgeuntersuchung für Prostatakrebs steht hierbei im Fokus. Es wird empfohlen einmal im Jahr zur Prostatakrebsvorsorge zu gehen. Der regelmäßige Check-up beim Hausarzt oder bei der Hausärztin zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Problemen, Nierenerkrankungen und Diabetes sollte weiterhin durchgeführt werden. Dieser Checkup kann jährlich oder alle drei Jahre durchgeführt werden. Bei Vorerkrankungen in der Familie ist ein jährlicher Check-up ratsam.

Ab 50 Jahren wird die Krebsfrüherkennung um die Darmkrebsvorsorge ergänzt, die durch eine Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, abgedeckt wird. In der Regel sollte diese Untersuchung einmal alle zehn Jahren durchgeführt werden. Alternativ kann im Rahmen der Darmkrebsvorsorge jährlich eine Stuhlprobe auf Blut untersucht werden.

Ab 65 Jahren wird von Ärzt:innen eine Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader empfohlen, um Absackungen zu erkennen und Risse in der Bauchaorta vorzubeugen.

Zusätzlich zu den ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wird ein regelmäßiges Selbstabtasten der Hoden empfohlen, um Hodenkrebs frühzeitig zu erkennen. Hierbei sollte vor allem auf Knoten, Verhärtungen, Größenunterschiede und Veränderung in der Druckempfindlichkeit geachtet werden. In der Altersgruppe zwischen dem 20. Und 35. Lebensjahr ist der bösartige Hodentumor die häufigste Krebserkrankung bei Männern, obwohl der Hodenkrebs generell eher selten ist. Die jährliche Zahl der Neuerkrankungen beträgt etwa sieben pro 100.000 männlichen Einwohnern.  

Wo können Männer Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen?  

Die meisten Vorsorgeuntersuchungen können Männer bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin durchführen lassen. Diese beinhalten ein persönliches Gespräch über Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, eine körperliche Untersuchung und, wenn nötig, eine Blutentnahme und/ oder die Abgabe einer Stuhlprobe. Zudem kann der behandelnde Hausarzt oder die behandelnde Hausärztin Impfungen auffrischen oder mit dem Patienten über psychische Belastungen und Erkrankungen, wie Burnout, sprechen.  

Sollten bestimmte Vorsorgeuntersuchungen nicht in der Hausarztpraxis durchgeführt werden können, kann der Mann zum entsprechenden Facharzt oder Fachärztin überwiesen werden.  

Zahlt meine Krankenkasse die Vorsorgeuntersuchungen?

Je nach Alter, Krankenkasse und Sitz des Arztes oder der Ärzt:in kann die Kostenübernahme abweichen. In der Regel werden regelmäßige Check-ups von der Krankenkasse gezahlt. Gleiches gilt für die Prostatakrebsvorsorge ab 35 Jahren und die Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren. Um Missverständnisse und zusätzliche Kosten zu vermeiden, wird geraten vor der Untersuchung die Krankenkasse zu kontaktieren oder sich weitere Informationen über die Website der Krankenkasse einzuholen.