Folgende Medikamente werden in der Regel nicht per Videosprechstunde verschrieben:
Die auf der Doktor.De Plattform behandelnden Ärztinnen und Ärzte entscheiden über die Verschreibung eines Medikaments individuell. Patient:innen haben generell keinen Anspruch auf den Erhalt eines konkret gewünschten Medikaments.
Zudem gibt es einige Medikamente, die aufgrund ihrer Komplexität und Nebenwirkungen in der Regel nicht zur Verschreibung per Videosprechstunde geeignet sind. Die folgende Liste ist nicht abschließend. Die Einschätzung obliegt der in der Videosprechstunde behandelnden Ärztin bzw. dem in der Videosprechstunde behandelnden Arzt.
Um ein Rezept für ein solches Medikament zu erhalten, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort aufsuchen:
Jegliche Betäubungsmittel
Die Verschreibung von Arzneimitteln, die den Regelungen der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) unterliegen, ist unzulässig. Diese Medikamente können nur ambulant über spezielle Formulare verordnet werden. Hierzu gehören bspw.:
- Methylphenidat
- Amphetamin (einschließlich deren Derivate-/Abkömmlinge)
- Opioide, insbesondere:
- Morphin
- Tilidin
- Codein
- Oxycodon
Schlaf-, Beruhigungs- sowie starke Schmerzmittel
Die Verschreibung von Arzneimitteln, die Suchterkrankungen auslösen können, ist ab sofort unzulässig. Dies gilt allerdings nicht, sofern dem Arzt über die ePA (elektronische Patientenakte) Daten über die Medikation von unbekannten Patienten vorliegen und durch den Arzt eine strukturierte Anschlussversorgung angeboten wird. Hierzu gehören u.a.:
- Benzodiazepin-Derivate, insbesondere:
- Diazepam
- Midazolam
- Lorazepam
- Andere Sedativa, insbesondere:
- Barbiturate, z.B. Phenobarbital
- Narkotika, z.B. Propofol und Ketamin
- Opioide, die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, z.B.:
- Dihydrocodein
- Tramadol
- Nalbuphin
- Pethidin
- Z-Substanzen, z.B.:
- Zolpidem
- Zopiclon
- Cannabisderivate
Medikamente, die besonders streng kontrolliert oder überwacht werden müssen
Alle Medikamente, die eine Wiedervorstellung bei dem behandelnden Arzt/Ärztin oder Blutuntersuchungen benötigen, können in der Videosprechstunde nicht verordnet werden. Auch bestehen hier erhöhte Risiken für Nebenwirkungen bei kombinierter Einnahme. Hierzu gehören u.a.:
- Vitamin-A-Derivate, z.B. Isotretinoin
- Psychopharmaka wie:
- Antidepressiva, z.B. Citalopram
- Stimmungsstabilisierer (Phasenprophylaktika), z.B. Lithium
- Antipsychotika (Neuroleptika), z.B. Haloperidol
- Anxiolytika / Hypnotika
- Antidementiva, z.B. Memantin
- Psychostimulanzien
- Phenprocoumon
- PrEP (orale HIV-Präexpositionsprophylaxe)
Auf der Webseite www.prepjetzt.de finden Sie Ärzte und Ärztinnen, die Sie hierzu beraten können.
Medikamente, die fachärztlich verordnet werden
Diese Medikamente erfordern eine besondere Patientenkenntnis und Aufklärung, die nicht in der Videosprechstunde gewährleistet werden kann. Hierzu gehören u.a.:
- Medikamente zur Kinderwunschbehandlung, z.B.:
- Clomifen
- Letrozol
- Medikamente, die zur Geschlechtsumwandlung eingesetzt werden
- Medikamente zur Steigerung der Milchproduktion, bspw. Domperidon
- Medikamente, die zum Schwangerschaftsabbruch eingesetzt werden
Beratungsangebote bei einer ungewollten Schwangerschaft finden Sie zum Beispiel unter https://www.profamilia.de/.
Leistungssteigernde/-fördernde Medikamente
Hierzu gehören u.a.:
- Erythropoetin
- Testosteron
- Tamoxifen
- Aromatasehemmer, z.B. Anastrozol
- Phenylephrin
- Probenecid
- Piracetam
- Modafinil
Medikamente, die injiziert werden müssen:
Ausnahme: Medikamente, die der Lebensrettung/-erhaltung dienen (z. B. EpiPen, Glucagon) oder der Behandlung chronischer Erkrankungen, beispielsweise Diabetes mellitus (Insuline, GLP-1-Analoga).
- Heparin („Thrombosespritzen“)
- Bitte haben Sie dafür als Vorlage die entsprechenden Vorbefunde.
Außerdem
Die Ausstellung von Rezepten über in der Apotheke händisch herzustellende Rezepturen ist zum jetzigen Zeitpunkt über Doktor.De nicht möglich.
Hilfe für Suchterkrankte
Hilfsangebote für Suchterkrankte können Sie u.a. hier finden:
- Sucht und Drogen Hotline: Telefon 01805 – 313031
- Hotline des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): Telefon 08000 365 000
- Online-Suchtberatung der Caritas unter https://beratung.caritas.de/suchtberatung