Noch in der Notaufnahme wird mit dem Ausgleich des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts über Infusionen begonnen. Anschließend versuchen die Mediziner:innen meist, den Darmverschluss konservativ, also ohne Operation, zu behandeln. Ist der Darm nicht vollständig verschlossen, gelingt das in 80 Prozent aller Fälle.
Ein chirurgischer Eingriff ist immer dann erforderlich, wenn der konservative Therapieversuch scheitert, das Absterben des Darms droht oder die Darmwand bereits durchgebrochen ist.
Konservative Behandlung
Patient:innen mit Erbrechen erhalten in aller Regel eine Magensonde. Durch diese wird der Mageninhalt abgepumpt, um den Darm zu entlasten. Dadurch entspannt sich die Darmmuskulatur und nimmt im günstigsten Fall ihre Tätigkeit wieder auf. Der Stuhl wird über ein Darmrohr durch den After abgeleitet. Um den Darm nicht zusätzlich zu belasten und eine weitere Dehnung zu vermeiden, ist ein Nahrungsverzicht unumgänglich.
Bei einer Darmlähmung können Medikamente helfen, die natürlichen Darmbewegungen wiederherzustellen. Überdies bekommen die Betroffenen Schmerzmittel und, wenn erforderlich, Antibiotika. Über einen venösen Zugang werden die Medikamente direkt ins Blutgefäßsystem verabreicht.
Für die Zeitdauer des konservativen Behandlungsversuchs gibt es keine eindeutigen Empfehlungen. Unter engmaschiger klinischer und laborchemischer Kontrolle kann der Therapieversuch auch mehrere Tage dauern.
Operative Behandlung
Lässt sich der Darmverschluss durch die konservative Therapie nicht beseitigen, wird ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Sind Verwachsungen der Grund für den Verschluss, kann der Darm nach einer Erholungsphase wieder normal arbeiten, sobald diese beseitigt sind.
Handelt es sich um einen akuten Darmverschluss mit Durchblutungsstörung oder Darmdurchbruch, muss die Operation möglichst rasch erfolgen, um das Hindernis und gegebenenfalls den betroffenen Darmabschnitt zu entfernen. Welches Operationsverfahren zur Anwendung kommt, richtet sich nach der Ursache des Darmverschlusses. Wichtig ist, dass der Darm anschließend wieder passierbar ist.
Erkrankte Darmabschnitte, bei denen keine Erholung zu erwarten ist, werden während der Operation entnommen. Die gesunden Darmenden näht der:die Chirurg:in direkt aneinander oder verbindet sie seitlich miteinander. Der Verschluss eines Blutgefäßes oder ein entzündeter Blinddarm werden bei dieser Gelegenheit gleich mit entfernt.
Muss der Darm für längere Zeit geschont und entlastet werden, wird ein künstlicher Darmausgang gelegt. Meist ist dieser nur vorübergehend und wird noch in der Ausheilungsphase in einem erneuten Eingriff zurückverlegt.