Magnesiummangel

Ein Magnesiummangel liegt nur bei einem geringen Prozentsatz der Deutschen vor. Besonders häufig betroffen sind Personen mit chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder der Nieren. Magnesium ist ein Mineral, das für viele Stoffwechselprozesse benötigt wird. Der Körper kann es nicht selbst herstellen, sodass eine ausreichende Aufnahme mit der Nahrung gesichert sein muss. Mangelsituationen können durch Einnahme von Magnesium ausgeglichen werden. 

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Symptome von Magnesiummangel

Da Magnesium an zahlreichen körperlichen Prozessen beteiligt ist, geht Magnesiummangel mit Symptomen einher, die äußerst vielfältig sein können. Besonders wichtig ist das Mineral aber für den Muskel-, Nerven- und Knochenstoffwechsel. Eine geringgradige Mangelsituation verursacht zunächst keine Symptome. Der Körper ist in der Lage, auch bei eingeschränkter Zufuhr den Magnesiumspiegel für relativ lange Zeit konstant zu halten. Erst ein länger anhaltender Magnesiummangel fällt auf, meist durch Muskelkrämpfe und -zuckungen. Bei ausgeprägtem Mangel können folgende Beschwerden auftreten: 

  • Kribbeln und Taubheitsgefühle
  • Lähmungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Herzrhythmusstörungen

Diagnostik

Alle genannten Magnesiummangel-Symptome kommen auch im Rahmen anderer Erkrankungen vor, sodass eine eindeutige Diagnose anhand der Beschwerden nicht möglich ist. Oftmals fehlen außerdem gleichzeitig weitere wichtige Mineralien, wie Kalzium und Kalium. Da der größte Teil des Magnesiums sich innerhalb der Körperzellen befindet, ist der Blutwert nicht sehr aussagekräftig. Ergänzend kann daher der Wert im 24-Stunden-Sammelurin bestimmt werden. Die Diagnose wird dann in der Zusammenschau mit dem Spiegel im Blut, den Symptomen und eventuell vorliegenden Risikofaktoren gestellt. 

Ursachen von Magnesiummangel

Magnesiummangel tritt auf, wenn zu wenig davon zugeführt wird, die Aufnahme behindert ist oder zu viel wieder ausgeschieden wird. Eine unzureichende Zufuhr kommt im Rahmen strenger Diäten, zum Beispiel bei Essstörungen, vor. Die Aufnahme des Minerals kann durch Entzündungen des Darms oder nach Entfernung von größeren Darmanteilen gestört sein. In manchen Fällen kann die übermäßige Zufuhr anderer Mineralien, meist über Nahrungsergänzungsmittel, die Aufnahme von Magnesium behindern. Eine zu starke Ausscheidung von Magnesium ist oft durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder durch Nierenerkrankungen bedingt. Auch länger anhaltender Durchfall oder Erbrechen können dafür verantwortlich sein. 

Behandlung von Magnesiummangel

Bei einem geringgradigen Magnesiummangel kann eine ausgewogene Ernährung mit viel grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten, Ölsaaten und Nüssen ausreichend sein. Ein Mangel kann ansonsten recht unkompliziert durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten behoben werden. Es empfiehlt sich, das unter ärztlicher Kontrolle zu tun, um die richtige Dosierung zu gewährleisten. Bei besonders ausgeprägten Mangelzuständen kann Magnesium direkt in eine Vene infundiert werden. 

Eine Überdosierung kann bei einer schweren Nierenschwäche auftreten. Ansonsten scheidet die gesunde Niere überschüssiges Magnesium einfach aus. Auch Durchfall ist eine typische Reaktion auf eine etwas zu hohe Zufuhr. Eine massive Überdosierung kann jedoch im Extremfall durch Atemstillstand oder Herzrhythmusstörungen sogar zum Tod führen. 

Risikofaktoren von Magnesiummangel

Da die Niere bedeutend für die Regulation des Magnesiumspiegels ist, stellen bestimmte Nierenerkrankungen ein Risiko dar. 

Menschen, die sehr viel Alkohol trinken, scheiden mehr Magnesium aus und geraten so leichter in einen Mangelzustand. Die längerfristige Einnahme entwässernder Medikamente, bestimmter Antibiotika sowie der „Pille“ begünstigt ebenfalls die Entstehung eines Magnesiummangels. Ob Schwangere und Sportler von einem Mangel bedroht sind, ist aufgrund einer widersprüchlichen Studienlage bislang umstritten. 

Vorbeugung von Magnesiummangel

Personen ohne Risikofaktoren können einem Mangel einfach vorbeugen, indem sie sich ausreichend und ausgewogen ernähren. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte ärztlichen Rat einholen und sich gegebenenfalls auf Magnesiummangel untersuchen lassen. Eine vorbeugende Einnahme von Magnesium kann dann unter Umständen sinnvoll sein. Sind Erkrankungen für den Magnesiummangel verantwortlich, sollten diese bestmöglich behandelt werden. Besteht eine Alkoholabhängigkeit, ist eine Entzugstherapie empfehlenswert. 

Magnesium in Lebensmitteln

Eine gesunde Ernährung enthält ausreichend Magnesium. Eine Magnesiumüberversorgung durch Lebensmittel muss nicht befürchtet werden. Grüne

Einige Lebensmittel weisen einen besonders hohen Magnesiumgehalt auf | © yulka3ice 

Gemüse, wie Spinat und Mangold, weisen einen besonders hohen Magnesiumgehalt auf. Auch Hülsenfrüchte sind empfehlenswert. Vollkornbrot stellt ebenfalls eine gute Magnesiumquelle dar, vor allem, wenn darin beispielsweise Kürbiskerne, Sesam oder Leinsamen enthalten sind. Fisch und Meeresfrüchte können helfen, den Magnesiumbedarf zu decken, ebenso Käse und kakaohaltige Lebensmittel. Wer gern Obst mag, greift am besten zu Datteln, Bananen, Himbeeren oder Brombeeren. 

Auch Getränke enthalten Magnesium, vor allem: 

  • Espresso
  • Fruchtsäfte
  • Wasser 

Was kann Doktor.De bei Magnesiummangel für dich tun?

Falls du unsicher bist, ob du zu einer Risikogruppe gehörst und vielleicht einen Magnesiummangel haben könntest, kannst du unsere ärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Durch eine ausführliche Erhebung deiner Krankengeschichte können gegebenenfalls Ursachen für deine Beschwerden ausgeschlossen werden. Besteht letztlich der Verdacht auf einen Magnesiummangel, sind haus- oder fachärztliche Untersuchungen vor Ort erforderlich. 

  

Quellen: 

UJ. Magnesiummangel. gesund.bund.de

Arastéh, Keikawus/Hanns-Wolf Baenkler: Duale Reihe Innere Medizin, 21.11.2012. 

Januar 2022. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Magnesium. dge.de

Letztes Update: 2023-04-13