Bei der sekundären Hyperhidrose setzt die Behandlung bei der sie auslösenden Grunderkrankung und den verabreichten Medikamenten an. Wenn bei dir eine primäre Hyperhidrose besteht, kann dir heute ein breites Spektrum an effektiven Behandlungswegen helfen. Die Möglichkeiten reichen von speziellen Deodorants und Cremes über Medikamente bis hin zu operativen Eingriffen. Übermäßiges Schwitzen kannst du zudem selbst mit einfachen und natürlichen Hausmitteln lindern, wie etwa Tees und Cremes aus Salbei oder Fußbäder mit Apfelessig.
Primäre Hyperhidrose – Therapien
Antiperspiranzien
Dies sind spezielle Deodorants und Cremes, die sich für übermäßiges Schwitzen in den Achseln an Händen und bei Schweißfüßen eignen. Ihre Aluminiumsalze schließen die Schweißdrüsen vorübergehend, sodass sich die Schweißmenge mindert. Der Verdacht, dass Aluminiumsalz Krebs auslösen kann, hat sich übrigens in der aktuellen Forschung nicht bestätigt.
Leitungswasser-Iontophorese
Diese Therapie konzentriert sich auf Hände und Füße, die mehrmals in der Woche für 20 bis 30 Minuten in Stromwasser getaucht werden. Du wirst geschult, um dich zu Hause auch selbstständig mit dem erforderlichen medizinischen Gerät behandeln zu können. Wichtig ist die konsequente und andauernde Behandlung.
Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A
Das Nervengift wird in erster Linie dann gespritzt, wenn eine punktuelle Behandlung etwa mit einem Antiperspirant-Deo nicht ausreicht. Die Injektionstherapie gilt als die wirksamste Methode und ist zur Behandlung der Hyperhidrose an den Achseln zugelassen. Dazu wird das Nervengift an 15 bis 20 speziellen Punkten in die Achseln gespritzt. Botulinumtoxin A blockiert für eine gewisse Zeit Nervenfasern, die an der Schweißproduktion beteiligt sind.
Radiofrequenz, Mikrowellen, Ultraschall
Diese Behandlungsansätze unter lokaler Betäubung zielen darauf ab, die Schweißdrüsen im Achselbereich mittels Wärme zu schädigen, sodass sie weniger Schweiß absondern.
Chirurgische Behandlung in schweren Fällen
Bei Hyperhidrose-Operationen unter den Achseln wählt man heute seltener die komplette Schweißdrüsenentfernung, sondern greift auf schonendere Kürettage-Methoden zurück. Das gezielte Abtragen der unter der Haut gelegenen Schweißdrüsenknäuel mit einem scharfen Löffel lässt sich zudem mit Laser- und Absaugverfahren unterstützen.
Die endoskopische thorakale Sympathektomie (ETS) greift behutsam bei Hyperhidrose an Händen, im Gesicht und an den Achseln ein. Bei diesem neurochirurgischen Eingriff wird ein bestimmter Nervenstrang des sympathischen Nervensystems im Brustkorb unterbrochen. Dies soll die Stimulation der Schweißdrüsen verringern.
Systemische Therapie mit Anticholinergika
Dies sind Medikamente, die die Schweißproduktion im gesamten Körper mindern, indem sie das Nervensystem entspannen. Wegen ihrer zum Teil erheblichen Nebenwirkungen wie Sehstörungen und Herzrasen werden sie indes nicht zur dauerhaften, sondern eher zeitweise ergänzenden Anwendung verschrieben.
Du solltest dich vorab bei deiner Krankenkasse oder Zusatzversicherung informieren, welche Therapiekosten sie übernimmt.