
Unter Ruhebedingungen schlägt ein gesundes menschliches Herz circa 60- bis 90-mal pro Minute. Um das Blut durch den Körper pumpen zu können, erzeugt es selbst elektrische Impulse, die das Zusammenziehen des Herzmuskels auslösen. Als Taktgeber dient der sogenannte Sinusknoten. Dieser befindet sich im oberen Bereich des rechten Herzvorhofs.
Normalerweise gibt der Sinusknoten die elektrischen Impulse in einem stetigen Rhythmus ab. Wellenförmig verteilen sie sich im gesamten Herzmuskel. Bei Aufregung oder physischer Anstrengung beschleunigt sich der Herzschlag, während er sich in Ruhe verlangsamt. So fließt immer genau so viel Blut durch den Körper, wie dieser gerade benötigt.
Manchmal kommt es zu Störungen bei der Entstehung der elektrischen Impulse. Dadurch funktioniert auch die Weiterleitung der Impulswellen nicht auf die gewohnte Weise. Das Herz gerät aus dem Takt und schlägt zeitweilig zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig. Dass dein Herz gelegentlich stolpert, ist ganz normal. Aufmerksamkeit ist jedoch geboten, wenn Arrhythmien immer wieder auftreten und/oder stärkere Symptome verursachen.
Herzstolpern: nicht angenehm, aber meist harmlos
Nicht selten zeigt sich eine Arrhythmie durch ein Gefühl, als würde das Herz kurz aussetzen und dann „stolpern“. Grund dieses Herzstolperns sind häufig sogenannte Extrasystolen, zusätzliche Herzschläge. Diese treten auch bei jungen, gesunden Menschen auf. Viele bemerken davon überhaupt nichts. Als Herzrhythmusstörungen gelten diese Extraschläge nur, wenn sie gehäuft vorkommen.
Beschwerden bei zu langsamem Herzschlag
Schlägt das Herz langsam, muss nicht immer eine Krankheit vorliegen. Bei Leistungssportlern liegt der Ruhepuls oft unter 50. Bei einigen sind es sogar nur 40 Herzschläge pro Minute. Als krankhaft gilt der langsame Herzschlag, wenn die Blutversorgung des Gehirns und der Organe eingeschränkt ist. Die Betroffenen merken das beispielsweise durch Anzeichen wie:
- Schwindel
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
Schlägt das Herz über längere Zeit sehr langsam, können Müdigkeit, Leistungsschwäche, Benommenheit und Sehstörungen auftreten. Manchmal kommt es sogar zur Ohnmacht. Langsame Arrhythmien, die mit derartigen Symptomen einhergehen, sind in aller Regel behandlungsbedürftig.
Beschwerden bei zu schnellem Herzschlag
Beginnt das Herz in Ruhe schnell zu schlagen, verspüren die meisten Betroffenen ein Herzrasen oder Herzpochen. Dieses geht häufig mit Nervosität und Unruhe einher. Manchmal löst es auch Angst aus. Weitere mögliche Symptome sind:
- Schwindel
- Kurzatmigkeit
- Brustschmerz
Schlägt das Herz mehr als 200-mal pro Minute, können Benommenheit, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit die Folge sein. Liegen dem Herzrasen weder körperliche Anstrengung noch extremer Stress zugrunde, empfiehlt es sich, die Ursache abklären zu lassen.