Thrombose

Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäß. Der Blutpfropf behindert oder blockiert den Blutfluss, und es kann zu Schmerzen, Schwellung und Verfärbung der betroffenen Areale kommen. Thrombosen treten am häufigsten in den tiefen Beinvenen und in den Beckenvenen auf. Wenn sich das Gerinnsel löst, mit dem Blutstrom mitgeschwemmt wird und in einer Arterie steckenbleibt, entsteht ein Gefäßverschluss (Embolie), der zu Sauerstoffmangel in den von dieser Arterie versorgten Geweben führt. Häufigste Komplikation einer Thrombose ist eine potentiell lebensbedrohliche Lungenembolie. Thrombosen werden mit gerinnungshemmenden Medikamenten und Kompressionsstrümpfen behandelt. Die operative Entfernung des Blutpfropfes ist ebenfalls eine Option. 

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Symptome von Thrombose

Das Bild zeigt eine Frau, die auf einem Sofa sitzt und sich mit der Hand an die Wade ihres Beines fasst.
Die Thrombose ist ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel. Am häufigsten entstehen Thrombosen in den Venen im Bein. | © megaflopp

Symptome einer Thrombose im Bein (tiefe Beinvenen- oder Beckenthrombose) sind:

  • Starke Schmerzen und/oder Druckempfindlichkeit im betroffenen Bein 
  • Schwere und Spannungsgefühl 
  • Schwellung (Ödem) 
  • Überwärmung 
  • Farbänderungen: Blässe, Rötung oder Blaufärbung  

Mögliche Komplikationen

Auf eine Lungenembolie können folgende Symptome hindeuten:  

  • Schlagartige oder zunehmende Atemnot 
  • Herzrasen, beschleunigte Atmung 
  • Schmerzen im Brustkorb, die beim Einatmen zunehmen 
  • Plötzlicher Husten, Aushusten von Blutspuren 
  • Beklemmung, Schweißausbrüche 
  • Kreislaufschwäche, Bewusstlosigkeit  

Eine Blockade der Lungengefäße kann lebensbedrohlich sein. Mit den Symptomen einer Lungenembolie solltest du daher unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Auch Thrombose-Symptome erfordern eine zeitnahe Reaktion: Die Behandlung muss zügig beginnen, um das Risiko von Komplikationen und Spätfolgen zu verringern. 

In Folge einer nicht rechtzeitig behandelten Thrombose kann das sogenannte postthrombotische Syndrom auftreten: Der Blutabfluss aus dem betroffenen Bein ist dauerhaft beeinträchtigt und es kommt zu Krampfaderbildung, chronischen Schwellungen und Hautveränderungen.  

Ursachen von Thrombose

Die Bildung von Blutgerinnseln in den tiefen Beinvenen wird durch drei Faktoren begünstigt: 

  • Hindernisse für den Blutfluss durch Veränderungen der inneren Venenwand. Diese können entzündlicher Natur sein (Arteriosklerose) oder verletzungsbedingt (zum Beispiel nach Einschieben eines Katheters) 
  • Herabgesetzte Fließgeschwindigkeit des Blutes bei Bewegungsmangel beziehungsweise bei bereits vorhandenen Venenleiden 
  • Erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes bei Gerinnungsstörungen, entzündlichen Krankheiten, Tumorleiden, großen Verletzungen, Operationen oder durch Einnahme hormoneller Verhütungsmittel 

Behandlung von Thrombose

Konservative Behandlung 

Bei einer Venenthrombose wird schnellstmöglich mit der sogenannten Antikoagulationstherapie begonnen, die das Wachstum des Thrombus stoppt und nach und nach zu seiner Auflösung führt. In der Regel wird der gerinnungshemmende Wirkstoff Heparin eingesetzt. Heparin übersteht die Passage durch den Magen-Darm-Trakt nicht und muss daher als Spritze oder Infusion verabreicht werden. 

Die erste Phase der Therapie dauert fünf bis zehn Tage. Daran schließt sich für drei bis sechs Monate die sogenannte Erhaltungstherapie an: Die Behandlung mit Gerinnungshemmern wird in niedrigerer Dosis fortgesetzt, in der Regel wird dabei auf Tabletten umgestellt. Zur Verfügung stehen Vitamin-K-Antagonisten sowie sogenannte direkte orale Antikoagulanzien.  

Bei der Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten sind regelmäßige Labortests des Blutes erforderlich: Ist die Gerinnungsfähigkeit noch zu hoch oder aber zu stark eingeschränkt, muss die Dosis angepasst werden. 

Ergänzend werden während der gesamten Behandlungsdauer Kompressionsstrümpfe oder ein Kompressionsverband verordnet. 

Operative Behandlung 

Zusätzlich zur gerinnungshemmenden Therapie kann der Thrombus auch direkt entfernt werden – Ärzt:innen sprechen von rekanalisierenden Maßnahmen. Dafür wird ein dünner Schlauch (Katheter) in die Vene vorgeschoben und der Thrombus durch Ansaugen oder „Einfangen“ mit Hilfe eines entfaltbaren Gittergeflechts erfasst und herausgezogen. Im Zusammenhang mit dieser kleinen Operation können auch hochdosierte gerinnungshemmende Medikamente lokal eingebracht werden.  

In Einzelfällen, in denen die gerinnungshemmende Therapie versagt oder wegen erhöhter Blutungsneigung problematisch ist, kann ein in die große Hohlvene implantierter Siebfilter Blutgerinnsel von der Lunge fernhalten. 

Risikofaktoren von Thrombose

Allgemeine Risikofaktoren für Thrombosen der Venen sind:

  • Höheres Lebensalter (ab dem 50. Lebensjahr)
  • Angeborene oder erworbene Störungen der Blutgerinnung
  • Chronische venöse Insuffizienz der Beinvenen (Krampfaderleiden)
  • Starkes Übergewicht 
  • Bewegungseinschränkungen oder Bewegungsmangel 
  • Rauchen 
  • Einnahme von weiblichen Sexualhormonen (Verhütungsmittel und Hormonersatztherapie) 
  • Schwangerschaft und Wochenbett 
  • Krebserkrankungen 
  • Herz- oder Lungeninsuffizienz 
  • Weitere Erkrankungen, darunter chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen und Autoimmunerkrankungen 

Als situationsbedingte Risikofaktoren kommen hinzu:

  • Ungewöhnlich langes Sitzen (mehr als vier Stunden) auf Flug-, Bus- oder Autoreisen oder am Computer 
  • Mehrfachverletzungen und größere Operationen 
  • Längere Bettlägerigkeit 
  • Längerfristige Ruhigstellung von Körperteilen, zum Beispiel nach Knochenbrüchen oder Operationen 

Vorbeugung von Thrombose

Bei bekanntem Thromboserisiko wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen. Darüber hinaus ist möglichst viel Bewegung sinnvoll: Gehen, Joggen, Inlineskaten, Radfahren, Schwimmen oder Wassergymnastik mobilisieren den Blutfluss in den Beinen. Langes Stehen oder Sitzen sollten möglichst vermieden beziehungsweise regelmäßig durch einfache Bewegungsübungen wie Fußwippen oder kurzes Umhergehen unterbrochen werden. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr und Normalisierung des Körpergewichts senken das Thromboserisiko ebenso wie der Verzicht auf Nikotin. 

Frauen, die auf die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln nicht verzichten möchten, sollten darauf achten, sich Kontrazeptiva mit günstigerem Risikoprofil verschreiben zu lassen. Das geringste Thromboserisiko haben nach aktuellem Wissensstand Kombinationspräparate mit Levonorgestrel. 

Während und nach Operationen mit erhöhtem Thromboserisiko können Ärzt:innen nach Risikoabwägung die vorbeugende Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten verordnen. Ähnliches gilt für schwer kranke, langfristig bettlägerige Personen.  

Patient:innen, die für längere Zeit einen Gips am Bein haben, wird für die Anwendung zu Hause häufig die Thrombose-Spritze verordnet. Das Heparin-Präparat muss täglich in eine Bauchfalte injiziert werden. 

Wie kann mir Doktor.De bei Thrombose helfen?

Bei Verdacht auf eine Thrombose musst du umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Die mit Doktor.De kooperierenden Mediziner:innen können deine Symptome beurteilen und dich beraten, die Behandlung sollte jedoch so schnell wie möglich beginnen. Bei bekannter Thromboseneigung informieren dich unsere Ärzt:innen gern zu Risiken und geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen.  

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. 30.09.2021. Rote-Hand-Brief zu kombinierten hormonalen Kontrazeptiva 

Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin. 10.10.2015. Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie. 

Robert Koch Institut. 14.05.2009. Venenerkrankungen der Beine. 

Letztes Update: 2023-04-04