Die Hypochondrie ist eine psychische Erkrankung, die zu den somatoformen Störungen gezählt wird. Darunter verstehen Mediziner:innen körperliche Beschwerden, denen keine organische Ursache zugrunde liegt, die bei Betroffenen aber zu einem hohen Leidensdruck führt. Eine andere Bezeichnung für die Erkrankung ist hypochondrische Störung.
Die Erkrankung kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Während manche Hypochonder:innen nur durch ein sehr ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein auffallen, ist bei anderen das Vollbild einer wahnhaften Störung vorhanden.
Im Mittelpunkt steht bei der Hypochondrie immer die Angst vor Erkrankung: Wer unter Hypochondrie leidet, fürchtet sich davor, krank zu werden oder interpretiert harmlose Symptome als Ausdruck schwerer Erkrankungen. Bei somatoformen Störungen steht aber die körperliche Reaktion auf psychische Belastungen im Vordergrund. In Fachkreisen wird deshalb diskutiert, ob die hypochondrische Störung nicht eher den Angststörungen zugerechnet werden sollte.
Bei der Hypochondrie lassen sich zwei Formen unterschieden:
- Die primäre Hypochondrie tritt als eigenständige psychische Störung auf
- Die sekundäre Hypochondrie tritt als Folge anderer psychischer Erkrankungen auf, etwa bei Schizophrenie oder Angststörungen.
Es existieren außerdem verschiedene Untergruppen hypochondrischer Störungen, bei denen das Krankheitsbild durch jeweils nur ein Symptom geprägt ist. Diese Formen werden auch als monosymptomatische Hypochondrien bezeichnet. Beispiele dafür sind:
- Dysmorphophobie, bei der die Vorstellung besteht, der eigene Körper sei missgebildet oder entstellt und sein Anblick würde auf Dritte abstoßend wirken
- Parasitosis, bei der Betroffene fürchten, sie seien von Parasiten befallen, die sich unter der Haut oder in anderen Organen des Körpers vermehren
- Bromosis: Betroffene befürchten, einen unangenehmen Geruch zu verströmen
Die generalisierte Angst vor Krankheiten, die ohne Bezug zu bestimmten Symptomen auftritt, wird als Nosophobie bezeichnet.