Besenreiser

Besenreiser, in der medizinischen Fachsprache auch als Besenreiservarizen bezeichnet, sind kleine, oberflächliche Krampfadern, die sich überwiegend an den Beinen zeigen. Besenreiser sind in erster Linie ein kosmetisches Problem. Die störenden, aber harmlosen Äderchen können ein Hinweis auf krankhafte Veränderungen der tieferliegenden Venen sein – und bedürfen der regelmäßigen ärztlichen Untersuchung. 

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Symptome von Besenreiser

Besenreiser zeigen sich als auffällige rote, blaue oder violette, netz- oder fächerförmig angeordnete oder auch isolierte einzelne

Erweiterungen winziger Hautvenen, die als netzförmige Linien auf der Haut zu sehen sind und den Borsten eines Reisigbesens ähneln. | © dimid_86

Äderchen, die direkt unter der Hautoberfläche liegen. Sie haben einen Durchmesser von maximal einem Millimeter und finden sich in erster Linie an den Beinen. Dort können sie insbesondere an den Seiten der Ober- und Unterschenkel, in der Kniekehle oder im Bereich der Fußknöchel auftreten. Besenreiser verursachen keine Beschwerden, werden aber häufig als kosmetisch sehr störend empfunden.

In den meisten Fällen sind Besenreiser harmlos. Etwa 60 Prozent aller Männer und Frauen weisen Besenreiser ohne weitere Venenprobleme auf. Bei etwa 20 Prozent sind die erweiterten Hautgefäße jedoch eine Vorstufe oder Begleiterscheinung von krankhaften Veränderungen der größeren, tiefer gelegenen Venen. Deshalb sollten bei neu entstandenen Besenreisern grundsätzlich die Beinvenen genauer auf eine eventuell vorliegende venöse Abflussstörung untersucht werden. Speziell Besenreiservarizen im Bereich der Füße sind häufig ein Hinweis auf eine chronische venöse Insuffizienz. Ein zusätzlicher Hinweis auf derartige Venenprobleme kann die Neigung zu angeschwollenen, schweren Beinen nach längerem Stehen sein. 

Ursachen von Besenreiser

Oft liegen Besenreisern Ursachen zugrunde, die auf ein Problem der kleinen Venen zurückzuführen sind. Sie entstehen dadurch, dass diese Venen ihre Elastizität verlieren, dicker und dadurch sichtbarer werden.

Durch die Venen fließt das Blut zum Herzen zurück – in den Beinen also gegen die Wirkung der Schwerkraft. Damit das nur in eine Richtung passiert, haben die Venen in Abständen Klappen, die sich nur in die richtige Richtung öffnen und den Rückfluss des Blutes blockieren. Bei venösen Abflussstörungen funktionieren diese Klappen nicht mehr richtig, und das Blut “versackt” in den Beinen. Dadurch dehnen sich die Beinvenen immer weiter aus und bilden Krampfadern.

Auch die kleinen Venen in der Haut besitzen solche Klappen, deren Funktionsverlust beim Entstehen der Besenreiser vermutlich eine Rolle spielt. In anderen Fällen können Besenreiser ihre Ursache in der Stauung des Blutes in den tieferen, größeren Venen haben. Diese Stauung führt zu einem Rückstau, der bis in die kleinen Beinvenen reicht.

In etwa 75 Prozent der Fälle sind Krampfadern und Besenreiser auf genetische Veranlagung zurückzuführen, die Betroffenen haben also eine angeborene Schwäche der Blutgefäßwände.

Behandlung von Besenreiser

Besenreiser müssen nicht zwingend behandelt werden, da sie allein keinen Krankheitswert haben. Die Krankenkassen kommen daher für die Behandlung vom Besenreisern nicht auf. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann die Bildung neuer Besenreiser verhindern, bereits vorhandene aber nicht zum Verschwinden bringen. Salben mit Inhaltsstoffen aus der Rosskastanie, aus rotem Weinlaub bzw. mit dem Wirkstoff Oxerutin können äußerlich angewendet werden. Sie wirken allerdings überwiegend gegen Ödeme, also gegen geschwollene Beine. Bereits vorhandene Besenreiser können sie in der Regel nicht verblassen lassen. 

Es gibt zwei Verfahren, mit denen die störenden Äderchen entfernt werden können.  

Sklerosierung von Besenreisern 

Die Methode der Wahl zur Entfernung von Besenreisern ist die sogenannte Sklerosierung. Dabei wird ein Mittel in die betroffene Vene injiziert, das ihre Innenwand reizt und eine Entzündung herbeiführt, die zum Verschluss der Vene und zu ihrer Umwandlung in einen Bindegewebsstrang führt. Dieser Umwandlungsprozess dauert meist zwei bis drei Wochen. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen während dieser Zeit verbessert die Ergebnisse. Nach einer erfolgreichen Sklerosierung sind die behandelten Besenreiser nicht mehr zu sehen. Pro Sitzung kann nur eine begrenzte Fläche behandelt werden, daher sind meist mehrere Sitzungen notwendig. 

Lasern von Besenreisern 

Alternativ können Besenreiser auch durch die äußerliche Anwendung von Laser verödet werden. Diese Methode wirkt allerdings nur auf kleine, ganz oberflächlich gelegene Blutgefäße und führt daher nicht in jedem Fall zu den besten Ergebnissen. Auch die Kombination von Sklerosierung und Lasern ist möglich.  

Risikofaktoren von Besenreiser

Besenreiser sind in etwa drei Viertel der Fälle auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen. Zusätzliche Risikofaktoren sind: 

  • fortgeschrittenes Alter
  • Berufstätigkeit, die mit langem Stehen verbunden ist
  • mangelnde Bewegung
  • Übergewicht / Adipositas 

Auch hormonale Einflüsse können die Wände der Blutgefäße schwächen. Das gilt insbesondere in der Schwangerschaft oder bei Einnahme der Antibabypille.

Vorbeugung von Besenreiser

Maßnahmen, die die Venen gesund halten, können Besenreisern in gewissem Maße vorbeugen oder bei vorhandener Veranlagung ihr Auftreten verzögern. Dazu gehören: 

  • viel Bewegung (laufen, Fahrrad fahren, schwimmen)
  • Kaltwasseranwendungen im Bereich der Beine: Wechselduschen, kalte Güsse, Wassertreten
  • Gewichtskontrolle
  • Schuhe mit flachen Absätzen
  • Beine beim Sitzen nicht übereinanderschlagen
  • bei langem Sitzen oder Stehen Kompressionsstrümpfe anziehen oder regelmäßig Venenübungen machen (z.B. Fußwippen, Radfahrbewegungen mit den Beinen)
  • lange heiße Bäder und lange Saunagänge vermeiden 

Was kann Doktor.De bei Besenreiser für mich tun?

Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen können sich deine Besenreiser anschauen, dich zur Behandlung von Besenreisern beraten und dir wichtige Tipps geben, wie du deine Venen gesund halten kannst. Da Besenreiser ein Hinweis auf ein weiterreichendes Krampfaderleiden sein können, solltest du zur Abklärung am besten die Hausarztpraxis deines Vertrauens oder eine auf Erkrankungen der Blutgefäße spezialisierte Praxis aufsuchen. 

  

Quellen 

Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: Leitlinie Diagnostik und Therapie der Varikose (2019) 

Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: Leitlinie Sklerosierungsbehandlung der Varikose (2018)

Pannier, E. Rabe: Kutane Varikose. In: Varikose: Diagnostik – Therapie – Begutachtung. Springer (2010), S. 150

Letztes Update: 2023-05-11