Nicht jedes Myom der Gebärmutter muss behandelt werden. Wenn Myome Beschwerden verursachen, steht eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wie vorgegangen wird, hängt unter anderem davon ab, ob ein Kinderwunsch besteht.
Myome mit Medikamenten behandeln
- Die Antibabypille oder eine Hormonspirale können zwar das Wachstum von Myomen nicht bremsen, starke und unregelmäßige Regelblutungen aber gut unter Kontrolle bringen. Sie sind daher eine gute Therapiemöglichkeit für Myome, die keine weiteren Beschwerden machen.
- GnRH-Analoga (Wirkstoffe, die dem körpereigenen Hormon GnRH (Gonadotropin-Releasing Hormone, Gonadotropin-freisetzendes Hormon) ähneln, können Myome verkleinern, indem sie die zyklischen Schwankungen der Sexualhormone blockieren und so die Menopause simulieren. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente entsprechen den Symptomen der Wechseljahre: Hitzewallungen, trockene Scheide und Libidoverlust gehören dazu. Die Behandlung wird in der Regel nur zeitweise (meist für sechs Monate) durchgeführt.
- Frauen, die an starken Beschwerden leiden und bei denen keine Operation möglich ist, kann der Wirkstoff Ulipristal verschrieben werden. Ulipristal lässt Gebärmuttermyome ebenfalls schrumpfen und beeinträchtigt dabei die Lebensqualität weniger als GnRH-Analoga. In sehr seltenen Fällen kann Ulipristal allerdings schwere Leberschäden verursachen, daher muss das Verhältnis von Nutzen und Risiko gut abgewogen und während der Behandlung die Gesundheit der Leber regelmäßig kontrolliert werden.
Konservative Verfahren zur Schrumpfung von Myomen
Bei Frauen mit Kinderwunsch werden in der Regel zunächst konservative Myom-Behandlungen versucht. Bei der sogenannten Embolisation werden die das Myom versorgenden Blutgefäße durch Injektion kleiner Kunststoffkügelchen verschlossen. Dadurch wird meist eine deutliche Verkleinerung des Myoms erreicht. Alternativ können Myome mit fokussiertem Ultraschall behandelt werden. Dabei entsteht Hitze im Gewebe, die ebenfalls zum Schrumpfen der Myome führt.
Operative Entfernung von Myomen
In vielen Fällen können Myome unter Erhaltung der Gebärmutter operativ entfernt werden. Je nach Größe und Lage erfolgt dies laparoskopisch (durch einen kleinen Einschnitt am Bauchnabel), durch die Scheide oder durch einen Bauchschnitt. Je aufwändiger die Operation ist, desto größer ist das Risiko, dass entstehendes Narbengewebe die Empfängnisfähigkeit, kommende Schwangerschaften oder Entbindungen beeinträchtigt. Vorbehandlung mit einem GnRH-Analogon verkleinert die Myome vor der Operation und vereinfacht so den Eingriff.
Entfernung der Gebärmutter
Bei Versagen der anderen Behandlungsmöglichkeiten kann die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) erwogen werden. Die Eierstöcke werden dabei in der Regel nicht entfernt, damit kommt es nicht zur sofortigen Menopause. Oft ist es auch möglich, den Gebärmutterhals zu erhalten. Dadurch wird die Operation schneller und komplikationsärmer, und negative Spätfolgen einer Hysterektomie (Stressinkontinenz, sexuelle Dysfunktion) können vermieden werden.