HIV/AIDS

HIV steht für humanes Immundefizienz-Virus. Dieses Virus schädigt die körpereigene Abwehr. Wird es nicht behandelt, löst es im weiteren Verlauf AIDS aus. Auch wenn es nicht heilbar ist, ist durch eine rechtzeitige Behandlung ein beinahe normales Leben mit HIV möglich. 

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Symptome von HIV/AIDS

Viele Menschen, die sich mit HIV infiziert haben, entwickeln kurz nach der Ansteckung Symptome. Gleiches gilt für eine länger bestehende und unbehandelte Infektion. Ob wirklich eine HIV-Infektion vorliegt, lässt sich ausschließlich mit einem HIV-Test feststellen. Die dabei auftretenden Symptome sind sehr individuell. Ist erst kurze Zeit seit der Ansteckung vergangen, sind häufig Grippe-ähnliche Beschwerden zu beobachten: 

Unbehandelt kann eine HIV Infektion zu AIDS führen. | © 4421010037
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Nachtschweiß 

Danach folgt häufig eine lange Phase ohne offensichtliche Symptome. Die Schädigung des Körpers durch das HIV-Virus schreitet dennoch weiter voran. Wird die Infektion nicht behandelt, ist die körpereigene Abwehr eines Tages so geschwächt, dass lebensbedrohliche Erkrankungen folgen. Ab diesem Zeitpunkt spricht man von AIDS. 

Die Symptome einer möglichen HIV-Infektion sind unspezifisch und treten auch bei anderen Krankheiten wie der bereits erwähnten Grippe auf. Bist du von Nachtschweiß betroffen und beobachtest gleichzeitig eine Lymphknotenschwellung, bedeutet das nicht automatisch, dass du dich mit HIV infiziert hast.

Besteht allerdings ein HIV-Risiko und es treten Symptome auf, bringt ein HIV-Test Klarheit. Dank moderner HIV-Medikamente kann die Infektion zwar nicht geheilt werden. Dennoch ist ein es möglich, damit gut und lange zu leben und den Ausbruch von AIDS zu verhindern. 

Ursachen von HIV/AIDS

Umgangssprachlich werden HIV und AIDS gleichgesetzt. AIDS (Acquired Immune Defiency Syndrom) ist jedoch nicht gleich HIV. Übersetzt bedeutet der englische Ausdruck so viel wie „erworbene Schwäche des Immunsystems“. Der Ausbruch der Erkrankung AIDS ist also die Folge einer nicht behandelten Infektion durch HI-Viren. 

Eine Übertragung des Virus im normalen Alltag ist nicht möglich. Nur wenn die Viren in ausreichender Menge in den Körper gelangen, kommt es zu einer Ansteckung. Beim Küssen, der Benutzung derselben Toilette oder beim Anhusten findet keine Übertragung statt. 

Beim ungeschützten Geschlechtsverkehr können Körperflüssigkeiten, die große Mengen Viren enthalten, als Überträger wirken. Über kleinste Verletzungen der Vaginal- oder Analschleimhaut sowie der Schleimhäute des Gebärmutterhalses oder des Penis (Vorhaut, Bändchen, Harnröhreneingang) dringen die Viren in den Körper ein. Häufig werden beim Drogenkonsum Spritzen und Nadeln von mehreren Personen verwendet. Auch dadurch gelangt der Erreger ins Blut. 

Ist die Mutter infiziert, kann durch die Plazenta eine Übertragung des Virus auf das ungeborene Baby stattfinden. Während der Geburt ist durch den Kontakt mit Blut oder Vaginalsekret eine Ansteckung ebenfalls möglich. Auch durch die Muttermilch kann das Virus beim Stillen übertragen werden. Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten lässt sich diese Übertragung verhindern. 

Die Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt sechs Tage bis sechs Wochen. Bei einem Teil der Infizierten tritt meist nach zwei bis drei Wochen ein akutes und unspezifisches Krankheitsbild auf, das auf einen viralen Infekt hinweisen kann. 

Wird die Erkrankung nicht behandelt, folgt, wie eingangs erwähnt, häufig ein Stadium mit wenigen bis gar keinen Symptomen. Dieses Stadium kann Monate oder sogar Jahre dauern. Wird der Krankheitsverlauf therapeutisch nicht beeinflusst, also nicht behandelt, treten bei rund der Hälfte der Betroffenen schwere Immundefekte (AIDS) auf. 

Behandlung von HIV/AIDS

Um die Infektion zu behandeln, stehen aktuell verschiedene Substanzen zur Verfügung. Da sich das Virus in das menschliche Erbgut einfügt, ist eine Heilung derzeit medizinisch nicht heilbar. Eine Behandlung hält die HI-Viren inaktiv und verhindert so AIDS. Die Betreuung einer solchen Therapie sollte durch Klinikambulanzen oder spezialisierte Schwerpunktpraxen erfolgen. Nach derzeitigem Wissen müssen die Medikamente lebenslang und regelmäßig eingenommen werden. Ist die Therapie erfolgreich, ist das Virus selbst beim Geschlechtsverkehr nicht mehr übertragbar. Sogar einem Kinderwunsch steht damit Menschen mit HIV nichts mehr im Wege. 

Wie funktioniert die Therapie gegen HIV? 

Die Therapie wird auch als antiretrovirale Therapie, kurz ART bezeichnet. Ihr Ziel ist es, die Vermehrung der Viren im Körper zu unterdrücken. 

Um an verschiedenen Stellen der HIV-Vermehrung entgegenzuwirken, ist eine Kombination mehrerer Wirkstoffe, also eine Kombinationstherapie, gängig. Die Wirkung der Behandlung soll dadurch erhöht und gleichzeitig die Resistenzen-Bildung vermieden werden. Kommt es zu einer Resistenz, verliert das HIV-Medikament mit der Zeit seine Wirksamkeit. Das nun dagegen unempfindliche Virus kann sich im Körper erneut vermehren. 

Wie wirken HIV-Medikamente? 
  • Einige Präparate für die HIV-Therapie unterbinden das Endringen des Virus in die Zelle.
  • Einige Wirkstoffe verhindern, dass das Virus die Zelle kontrolliert.
  • Andere Wirkstoffe hindern die infizierte Zelle daran, neue Viren freizusetzen. 

Risikofaktoren von HIV/AIDS

Verschiedene Sexualpraktiken gehen nicht selten mit (kleineren) Hautverletzungen einher. Sie bergen ein höheres Risiko, sich anzustecken. Insbesondere beim Analverkehr trägt der passive Partner das größere Ansteckungsrisiko. 

Der häufige Wechsel von Sexualpartnern oder wer mehrere zur gleichen Zeit hat, geht ebenfalls mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr einher. Das gilt besonders dann, sind die Partner unbekannt oder der Akt wird ungeschützt vollzogen. Am stärksten sind Prostituierte oder promiskuitive Männer, die gleichgeschlechtlichen Verkehr haben. 

Vorbeugung von HIV/AIDS

Der beste Schutz vor einer HIV-Infektion ist die Vorbeugung. Um eine Ausbreitung auf sexuellem Wege zuverlässig zu verhindern, sind das Kondom oder ein Femidom (hauchdünne Kunststoffhülle, die tief in die Scheide eingeführt wird und vor dem Muttermund liegt). 

Für Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko bietet die sogenannte HIV-PrEP. Vorbeugend nehmen dazu HIV-negativ getestete Menschen ein HIV-Medikament ein. Das schützt vor einer Ansteckung mit dem Virus. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Personen, die kontinuierlich oder wiederholt Infektionsrisiken ausgesetzt sind. 

Warst du in einer Risikosituation, kann ein HIV-Test Klarheit schaffen. Er ist die einzige Möglichkeit, mit dem sich eine Infektion nachweisen lässt. Der Test kann anonym bei Aidshilfen, Checkpoints oder Gesundheitsämtern durchgeführt werden. Auch Ärztinnen und Ärzte bieten ihn an. Des Weiteren gibt es den HIV-Test für zu Hause. Er ist in Apotheken, im Internet oder in Drogerien erhältlich. Achte hierbei auf das CE-Zeichen und die Zulassung für Deutschland und Europa. 

Letztes Update: 2023-06-26