Grippe
Die Grippe wird durch das Influenza-Virus verursacht. Davon abzugrenzen ist der grippale Infekt (Erkältung), der eine ähnliche, aber mildere Symptomatik zeigt. Aufgrund häufiger Veränderungen des Virus (Mutationen) kann der Mensch keine dauerhafte Immunität gegen Grippe erreichen, sondern erkrankt wiederholt. Insbesondere für immungeschwächte Personen kann eine Grippe schwer bis tödlich verlaufen. Die verfügbare Impfung kann das Infektionsrisiko reduzieren.
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Symptome von Grippe
Typisch für eine Grippe ist der plötzliche Beginn der Beschwerden mit teils hohem Fieber und Schüttelfrost. Hinzu kommen Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. Auch Muskeln und Gelenke schmerzen häufig bei allgemein deutlichem bis schwerem Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit.
Da das Virus die Schleimhäute der Atemwege angreift, treten Halsschmerzen, Schnupfen und ein zunächst trockener Husten auf, der im Verlauf produktiv wird. Besonders bei Kindern geht Grippe mit Symptomen wie Erbrechen oder Durchfall einher. Grippe-Symptome halten bis zu einer Woche an, Husten und Erschöpfung bleiben oft noch weitere ein bis zwei Wochen bestehen. Manche Menschen entwickeln nachfolgend eine Nasennebenhöhlenentzündung, Kinder neigen eher zu Mittelohrentzündungen. Bei immungeschwächten Menschen siedeln sich auf der geschädigten Schleimhaut leichter Bakterien an. Sie verursachen die gefürchteten Grippekomplikationen, die auch zum Tod führen können. Am häufigsten handelt es sich dabei um eine Lungenentzündung.
Ursachen von Grippe
Verursacht wird die Grippe durch das Influenza-Virus, das in die Typen A, B und C eingeteilt werden kann. Viren vom Typ A sind besonders häufig für Infektionen verantwortlich, Vertreter des Typs B spielen dagegen selten, des Typs C kaum eine Rolle. In unseren Breiten tritt es vor allem im Winterhalbjahr in Erscheinung. Betroffen sind während einer Grippewelle, die etwa acht bis zehn Wochen anhält, schätzungsweise bis zu 20 Prozent der Bevölkerung. Die Infektion führt in manchen Jahren zu einer Übersterblichkeit von bis zu 20.000 Fällen. Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen übertragen. Die Weiterverbreitung durch Berühren kontaminierter Flächen hat eine untergeordnete Bedeutung. Die Erkrankung beginnt bereits ein bis zwei Tage nach dem Viruskontakt.
Behandlung von Grippe
Das Virus lässt sich durch PCR aus Rachen- oder Nasenabstrich nachweisen. Daneben stehen Antigen-Schnelltests und weitere Labortests zur Verfügung. Eine solche Diagnostik ist aufgrund der typischen Symptomatik und einer fehlenden Relevanz für die Wahl der Therapie verzichtbar, denn eine potente Behandlungsmöglichkeit für die Grippe gibt es bisher nicht. Die verfügbaren antiviralen Medikamente können den Verlauf allenfalls um einen knappen Tag verkürzen. Dazu müssen sie allerdings innerhalb der ersten 48 Stunden nach Symptombeginn eingenommen werden. Da die Präparate auch Nebenwirkungen haben, wie Übelkeit und Erbrechen, muss ihr Einsatz gut abgewogen werden. Dass sie schwere Verläufe oder Tod verhindern können, ist bislang nicht belegt.
Eine Therapie mit Antibiotika ist nur sinnvoll, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion vorliegt.
Die Behandlung dient folglich vor allem der Symptomlinderung. Schmerzen und Fieber können mit frei verkäuflichen Medikamenten behandelt werden, ebenso Schnupfen und Husten. Oft reichen aber auch gängige Hausmittel aus:
- Ruhe
- reichlich Flüssigkeit, am besten in Form von Tee oder Brühe
- Inhalation von heißem Dampf
Halten die Symptome länger als eine Woche an oder verschlimmern sie sich nach vorheriger Besserung wieder, sollte unbedingt eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Gleiches gilt bei der Erkrankung von Säuglingen sowie älteren und anderen immungeschwächten Personen.
Impfung gegen Grippe
Die Grippesaison startet meist nach dem Jahreswechsel. Eine Impfung sollte daher bereits im Herbst, spätestens bis Mitte Dezember erfolgen. Der Impfstoff gegen das Grippevirus muss jedes Jahr angepasst werden, weil dieses sich häufig verändert. Da die Impfung vor der Infektion erfolgen muss, kann jeweils nur gemutmaßt werden, wie das Virus der kommenden Saison beschaffen ist. Das ist einer der Gründe, weshalb die Wirksamkeit der Impfstoffe eingeschränkt ist. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) können Impfungen jedoch bei etwa der Hälfte der Geimpften eine Infektion verhindern. Auch gegen schwere Verläufe und Tod soll der Impfstoff schützen. Für die einmal jährliche Impfung wird das Präparat aus abgetöteten oder abgeschwächten Viren laut Ständiger Impfkommission (STIKO) empfohlen für:
- Menschen ab 60 Jahren
- Schwangere
- chronisch Kranke
- Menschen in sozialen Berufen
- Personen, die Kontakt zu Risikogruppen haben
Die abgetöteten Viren werden in den Muskel gespritzt. Ältere Menschen erhalten eine höhere Dosis, da ihr Immunsystem ansonsten nicht ausreichend reagieren würde. Die Verträglichkeit der Impfstoffe ist im Allgemeinen gut. Außer kurzzeitigen Beschwerden an der Einstichstelle können für ein bis zwei Tage grippeartige Symptome auftreten. Der Impfstoff aus abgeschwächten Viren steht für Kinder als Nasenspray zur Verfügung. Kinder mit schwerem Asthma oder einer starken Immunschwäche dürfen ihn nicht erhalten.
Vorbeugung von Grippe
Neben der Impfung können dir allgemeine Hygienemaßnahmen helfen, das Infektionsrisiko zu senken:
- Händewaschen
- Niesen und Husten in Armbeuge oder Taschentuch
- Papiertaschentücher benutzen und danach sofort entsorgen
- Flächendesinfektion
- Abstandhalten zu Erkrankten, sofern möglich
Wie kann Doktor.De mir bei Grippe helfen?
Bei Doktor.De erhältst du Ratschläge, welche Hausmittel und frei verkäuflichen Medikamente du anwenden kannst, um deine Grippe-Symptome zu lindern. Außerdem sagen wir dir, ob du dich hausärztlich oder notärztlich vorstellen solltest. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du einer Risikogruppe angehörst oder bei bestimmten Symptomen. Doktor.De kann auch Krankschreibungen und Rezepte ausstellen, wenn dies erforderlich ist.
Quellen:
19.01.2018. Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. RKI
06.04.2023. Schutzimpfung gegen Influenza (Grippe). RKI
Arastéh, Keikawus/Hanns-Wolf Baenkler: Duale Reihe Innere Medizin, 21.11.2012.
Hof, Herbert/Rüdiger Dörries: Medizinische Mikrobiologie, 30.04.2014a.
Letztes Update: | 2023-04-19 |