Schnappfinger
Bei der Arbeit, im Haushalt und beim Sport – es gibt kaum eine Tätigkeit, bei der die Hände nicht gebraucht werden. Für die Sehnen der Finger kann das eine große Belastung sein und es kann zu einem sogenannten Schnappfinger – auch Klappfinger – kommen. Welche Symptome ein Schnappfinger verursacht und wie er behandelt wird, erfährst du hier.
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Symptome eines Schnappfingers
Beim Schnappfinger handelt es sich um eine besondere Form der Sehnenscheidenentzündung. Können Finger oder Daumen nur noch schwer oder unter Zuhilfenahme der anderen Hand aufgerichtet werden, spricht man von einem Schnappfinger oder Klappfinger. Der betroffene Finger springt beim Greifen hin und her und verursacht Schmerzen. Die jeweilige Sehne hakt und es kann zu einer Entzündung kommen. Am häufigsten tritt das Schnappfinger-Phänomen an den Fingern auf, die am stärksten belastet sind. Das sind zumeist Daumen, Zeige- oder Mittelfinger. Auch der Mittelfinger kann betroffen sein.
Zu den ersten Symptomen eines Schnappfingers gehören Schmerzen sowie eine Schwellung auf der Innenseite der Hand. Zu sehen ist die Schwellung oberhalb des betroffenen Ringbands. Am Morgen kann sich ein Schnappfinger durch eine gewisse Steifigkeit und ein Spannungsgefühl bemerkbar machen. In manchen Fällen lassen sich Verdickungen an der betroffenen Sehne ertasten. Im Laufe der Zeit kommt es dann zu dem typischen Schnappen des Fingers. Zu Anfang können Betroffene den Finger noch aus eigener Kraft strecken, mit Fortschreiten der Erkrankung wird es unmöglich, den Finger zu strecken. Das heißt, er bleibt gebeugt.
Symptome des Schnappfingers auf einen Blick:
- Schmerzen
- Schwellung im betroffenen Gelenk
- Schnappfinger-Symptomatik
- Streckung des Fingers nur noch mit Hilfe oder gar nicht mehr möglich
Ursachen eines Schnappfingers
In der Regel liegt einem Schnappfinger ein Entzündungsprozess zugrunde, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Häufig beginnt die Entzündung in den Sehnenscheiden. Diese schwellen an, dadurch wird der Platz für die Sehnen verringert, es kann zu Schmerzen kommen. Breitet sich die Entzündung weiter aus, kann es zu Rauigkeiten auf der Sehne kommen. Später sind knotige Verdickungen möglich. Die verdickten Knoten können dazu führen, dass der Finger sich nicht mehr mühelos bewegen lässt. Es kommt zu einem Widerstand mit der typischen Schnappfinger-Symptomatik.
Frauen sind drei- bis viermal häufiger von einem Schnappfinger betroffen als Männer. Die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt. Zudem werden Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen, Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen und Niereninsuffizienz mit dem Schnappfinger in Verbindung gebracht.
Als weitere Ursache kommt eine mechanische Überbelastung der Sehnenscheiden infrage. Wer intensiv am Computer arbeitet, Gartenarbeit betreibt oder handwerklich tätig ist, könnte betroffen sein. Auch einige Sportarten und das Spielen von Instrumenten können zu einer Überbeanspruchung führen. Solche Tätigkeiten führen vor allem dann zu einem Klappfinger, wenn man sie eigentlich nicht gewohnt ist und plötzlich sehr intensiv ausübt. Zudem kann es zu einer mechanischen Überbelastung durch einen Unfall kommen. Prellungen an der Hand können ebenfalls einen Schnappfinger zur Folge haben.
Die angeborene Form des Schnappfingers betrifft Kinder. Hier ist der Daumen von Geburt an gebeugt. Betroffene Kinder haben von Anfang an eine verdickte Daumen-Beugesehne.
Behandlung von Schnappfingern
Falls sich ein Schnappfinger nicht bessert, solltest du entsprechende Spezialist:innen aufsuchen. Im ersten Schritt wird der betroffene Finger konservativ behandelt. Der Finger wird mit einer Schiene oder Bandage ruhiggestellt. Auch Kortison-Spritzen können helfen, die Sehne abschwellen zu lassen. Helfen konservative Methoden nicht, solltest du gemeinsam mit deinem behandelnden Arzt oder deiner behandelnden Ärztin über eine Operation nachdenken.
Risikofaktoren eines Schnappfingers
Bei einem Schnappfinger handelt es sich um eine relativ häufige Erkrankung. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Die genaue Ursache lässt sich oftmals nicht ausmachen. Als Risikofaktor gelten Berufe, bei denen die Finger starken Belastungen ausgesetzt sind. Das gilt etwa für Musiker, Handwerker, Sportler und Menschen, die viel am Computer arbeiten. Ein höheres Risiko für einen Schnappfinger kann zudem mit Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht und Rheuma einhergehen.
Vorbeugung eines Schnappfingers
Ein Schnappfinger kann viele Ursachen haben und nicht alle Risiken lassen sich vermeiden. Es gibt dennoch einiges, was du tun kannst, um einem Klappfinger vorzubeugen. In erster Linie solltest du mechanische Überbeanspruchung vermeiden. Lass deinen Händen und Fingern Zeit, sich langsam an neue Belastungen zu gewöhnen. Wenn du beispielsweise im Garten arbeitest oder eine neue Sportart ausübst, ist es sinnvoll, langsam zu starten. Da auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus die Entstehung eines Klappfingers begünstigen können, ist ein gesunder Lebensstil eine wirkungsvolle Präventionsmaßnahme.
Wie kann mir Doktor.De bei einem Schnappfinger helfen?
Wenn du Schmerzen im Finger hast oder Symptome eines Schnappfingers bei dir entdeckst, können dir die Ärzt:innen auf Doktor.De beratend zur Seite stehen. Sie können dir Tipps geben, wie du Belastungen vermeidest, und wann es ratsam ist, Spezialist:innen aufzusuchen.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Letztes Update: | 2023-04-04 |