Gehirnerschütterung

Die Gehirnerschütterung ist eine oft unterschätzte Verletzung. Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Gedächtnisverlust sowie langfristige Schäden können bei einer Gehirnerschütterung auftreten. Oft entsteht diese Verletzung bei Kontaktsportarten oder im Allgemeinen durch Stöße und/oder Stürze. Die Behandlung einer Gehirnerschütterung kann sehr langwierig sein, einige vorbeugende Maßnahmen sind möglich. 

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Symptome von Gehirnerschütterung

Es gibt unterschiedliche Symptome, die mit einer Gehirnerschütterung einhergehen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Gedächtnislücken, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Konzentrationsstörungen oder Gleichgewichtsstörungen. Außerdem kannst du eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht und lauten Geräuschen entwickeln. Eine Bewusstlosigkeit kann auftreten, ist jedoch nicht immer Teil einer Gehirnerschütterung. 

Die Beschwerden sind oft unterschiedlich stark ausgeprägt. Häufig ist zu beobachten, dass Betroffene über starke oder schwache Kopfschmerzen klagen. Die Gedächtnislücken können von einigen Minuten bis hin zu einigen Stunden oder sogar bis zu kompletten Tagen reichen. In einigen Fällen können sich die Betroffenen nicht mehr an ihren Namen erinnern oder an Ort und Zeit. 

Typische Beschwerden einer Gehirnerschütterung können folgende Symptome sein:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Gedächtnisverlust
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Bewusstlosigkeit
  • Schläfrigkeit
  • Verminderte Belastbarkeit
  • Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen
  • CTE bei wiederholten und schweren Gehirnerschütterungen 

Langfristige Symptome und CTE

Nicht nur diese kurzfristigen Symptome, sondern auch langfristige Beschwerden können bei Gehirnerschütterungen auftreten. So ist es möglich, dass Schwindelgefühle, Koordinationsstörungen oder eine allgemein verminderte Belastbarkeit/Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum anhalten. 

Kommt es häufiger zu schweren Gehirnerschütterungen, besteht die Gefahr, an CTE zu erkranken. Diese Abkürzung steht für Chronisch Traumatische Enzephalopathie. CTE ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die zu Symptomen wie Depressionen, Demenz oder zu Wesensveränderungen führen kann. 

Ursachen von Gehirnerschütterung

Eine Gehirnerschütterung entsteht in der Regel dann, wenn es zu einem Sturz oder zu einem Schlag gegen den Kopf kommt. Besonders bei Kontaktsportarten wie Eishockey, American Football, Rugby, Boxen oder beim Fußball sind immer wieder Gehirnerschütterungen zu beobachten. Durch die Krafteinwirkung prallt das Gehirn gegen die Schädeldecke. 

Jedoch sind nicht nur Stöße und Schläge direkt gegen den Kopf eine Gefahr. Kommt es etwa zu einem harten Stoß gegen den Körper, kann es ebenfalls zu einer Gehirnerschütterung kommen, wenn dein Kopf, ähnlich wie bei einem Schleudertrauma, unkontrolliert nach vorne oder hinten geschleudert wird. Auch dadurch prallt das Gehirn gegen die Schädeldecke. 

Behandlung von Gehirnerschütterung

Die Behandlung einer Gehirnerschütterung ist individuell und hängt nicht zuletzt von der Schwere der Symptome ab. Zunächst einmal gilt: Wenn du den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung hast, etwa nach einem Zusammenprall beim Sport, solltest du das Spielfeld sofort verlassen und dich untersuchen lassen. 

Der Arzt oder die Ärztin wird dich nicht nur auf die klassischen Symptome untersuchen, sondern in der Regel auch ein CT oder MRT anordnen, um Verletzungen der Schädelknochen oder Schwellungen des Gehirns auszuschließen. Ist die Diagnose Gehirnerschütterung gesichert, ist Ruhe das oberste Gebot. Das Gehirn muss sich erholen. Selbst banale Dinge wie Lesen oder Fernsehen sind daher in der Akutphase nicht empfehlenswert. Gegen Kopfschmerzen oder Übelkeit helfen Medikamente. 

Sollten durch eine Gehirnerschütterung auch Probleme der Muskulatur im Schulter- und Nackenbereich auftreten, kann eine begleitende Physiotherapie mit Wärmebehandlungen oder Massagen verordnet werden. Wie lange die Behandlung dauert, lässt sich nicht genau vorhersagen. Der intensive Austausch mit den behandelnden Ärzt:innen ist hierbei besonders wichtig. 

Risikofaktoren von Gehirnerschütterung

Die beschriebenen Kontaktsportarten wie Eishockey und Co. erhöhen das Risiko. Das Gleiche gilt auch dann, wenn du ohne Helm Fahrrad, Motorrad oder Ski fährst. Es gibt auch wetterbedingte Risikofaktoren wie Glatteis oder rutschige Böden nach Regenfall. Passende Schutzkleidung, Helme oder festes Schuhwerk sind daher besonders wichtig. 

Eine große Gefahr stellt der sogenannte „Second Impact“ dar. Solltest du eine vorherige Gehirnerschütterung noch nicht richtig auskuriert haben und es kommt erneut zu dieser Verletzung, können sich die Symptome bei diesem Second Impact verstärken oder zu dauerhaften Schäden führen. 

Vorbeugung von Gehirnerschütterung

Eine Gehirnerschütterung lässt sich leider nicht immer komplett vermeiden. Du kannst das Risiko aber mit einigen vorbeugenden Maßnahmen reduzieren. Das bereits erwähnte Tragen von richtiger Schutzkleidung ist dabei ein wichtiger Faktor.  

Bei Sportarten wie Eishockey oder American Football sind spezielle Helme vorgeschrieben. Beim Skifahren oder Radfahren solltest du ebenfalls einen Helm tragen, auch dann, wenn du selbst ein guter Fahrer bist. 

Im Alter kann es häufiger zu Stürzen kommen. Von daher empfiehlt es sich, gefährliche Hindernisse oder Stolperfallen aus den Wohnräumen zu entfernen. Für alle Altersklassen können außerdem spezielle Koordinationsübungen eine Unterstützung sein, um Muskulatur und Gleichgewichtssinn zu verbessern. 

Welche Hilfe bietet Doktor.De bei Gehirnerschütterung an?

Beim Verdacht auf eine Gehirnerschütterung solltest du schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Bei allgemeinen Fragen rund um die Gehirnerschütterung stehen dir unsere Mediziner:innen bei Doktor.De mit Rat und Tat zur Seite. 

Quelleninformationen: 

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Dr. Med. Makabe, T; Christoffers, J; El Attar, L. 2020. Was ist eine Gehirnerschütterung. Die Techniker. 

Dr. Door, R. 2018. Gehirnerschütterung: Unterschätztes Risiko. Apotheken Umschau. 

Letztes Update: 2023-04-25