Tennisarm

Ein Tennisarm kann entstehen, wenn der betreffende Arm zu viel, einseitig oder falsch beansprucht wurde. Die Folge können starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sein. Der Tennisarm wird auch als Tennisellbogen bezeichnet, wobei die Ausübung dieser Sportart nur einen Grund für die Entstehung der Beschwerden darstellt. Die Behandlungsmethoden reichen von Dehn- und Kräftigungsübungen über Medikamente bis hin zur Operation. 

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Symptome eines Tennisarms

Das Bild zeigt einen Frau, die sich ihren Ellenbogen hält.
Typisch für einen Tennisarm sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens. Die Schmerzen können aber auch in den ganzen Arm ausstrahlen. | © triocean

Beim Tennisarm entstehen entweder plötzlich oder schleichend Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens. Die Schmerzen können sich beim Strecken der Hand verschlimmern. Darüber hinaus kann es häufig zu Bewegungseinschränkungen und in schlimmeren Fällen auch zu Ruhe- oder Nachtschmerz kommen. Der Schmerz ist meist stechend und kann bis in die Hand des betroffenen Arms ausstrahlen. 

Bei einem Tennisellbogen verspürst du häufig auch einen Druckschmerz an der Außenseite des Ellbogengelenks. Zudem sind Funktionseinschränkungen der Hand möglich. Schmerzen beim Händeschütteln oder Zupacken können ebenso auftreten wie bei Rotationsbewegungen der Hand. Nicht zu verwechseln ist der Tennisarm mit dem Golferarm. Die Beschwerden sind ähnlich, jedoch treten sie beim Golferarm an der Innenseite des Ellbogens auf. 

Die möglichen Beschwerden in der Zusammenfassung: 

  • Stechende Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens 
  • Ruhe- oder Nachtschmerz 
  • Funktionseinschränkungen des Arms/der Hand 
  • Ausstrahlen der Schmerzen bis in die Hand/das Handgelenk 

Ursachen eines Tennisarms

Die genaue Ursache für die Entstehung eines Tennisarms ist noch nicht geklärt. Im Allgemeinen gehen die Mediziner:innen aber davon aus, dass Überlastung einer der Hauptgründe für die Beschwerden ist. Die Überbelastung kann sowohl bei sportlichen Aktivitäten als auch im Berufsleben oder bei alltäglichen Bewegungen auftreten. Der Begriff „Mausarm” hat sich mittlerweile ebenfalls etabliert, wenn die Beschwerden auf eine ungünstige und langfristige Bewegung beim Bedienen der Computer-Maus zurückzuführen sind. 

Die Überbelastung geht mit einer Verspannung der Muskulatur einher. Und diese wiederum reizt den Muskel- und Sehnensatz. Ähnlich wie bei einem Muskelkater entstehen sehr kleine Verletzungen, sogenannte Mikrotraumata, durch die eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt wird. Verspannungen und Entzündungen sorgen hierbei für die Schmerzen. 

Behandlung eines Tennisarms

Es gibt mehrere Behandlungswege, um einen Tennisarm in den Griff zu bekommen. Sollten die Schmerzen sehr stark sein, können Patient:innen zunächst auf Schmerzmittel zurückgreifen. Oft werden Medikamente aus der Gruppe der NSAR (Nicht-Steroidale Antirheumatika) verordnet, die Diclofenac oder Ibuprofen als Wirkstoff enthalten. Die Einnahme sollte aber nur kurzfristig und nicht dauerhaft erfolgen. 

Ein wichtiger Teil der Tennisarm-Behandlung ist die Physiotherapie. Mit gezielten Dehn- oder Kräftigungsbungen kann der Therapeut die Spannung aus der Muskulatur nehmen. Exzentrische Übungen, bei denen die Muskulatur sowohl gedehnt als auch gekräftigt wird, haben sich hierbei bewährt. Wichtig ist, die Übungen regelmäßig auszuführen und schnell mit der Behandlung zu beginnen. Zögerst du die Behandlung heraus, besteht die Gefahr, dass der Tennisarm chronisch wird. 

Kortison keine langfristige Lösung 

Injektionen mit Kortison können die Schmerzen bei einem Tennisarm temporär reduzieren oder sogar ganz ausschalten. Allerdings werden diese Injektionen nicht als alleinstehende Therapie empfohlen. Bekämpft werden lediglich die Symptome, nicht aber die mögliche Ursache (etwa eine verspannte Muskulatur). Anfängliche Schonung und professionelle Physiotherapie sind die Eckpfeiler der Therapie. 

Wenn sich die Beschwerden trotz allem nicht bessern, steht die Operation als Behandlungsmethode zur Verfügung. Hierbei können Nerven verödet oder entzündete Gewebeanteile entfernt werden, um die Schmerzen zu lindern. Allerdings sollte ein operativer Eingriff immer das letzte Mittel der Wahl sein. 

Neben Medikamenten, Injektionen oder einer Operation gibt es auch Behandlungsmethoden, deren Wirkung noch nicht oder noch nicht ausreichend nachgewiesen wurde. Hierbei handelt es sich unter anderem um: 

  • Stoßwellentherapie 
  • Laser-Behandlungen 
  • Ultraschall 
  • Elektrotherapie 
  • Querfriktionsmassage 
  • Magnetfeldtherapie 
  • Strahlentherapie 
  • Akupunktur 

Viele dieser Methoden werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Kosten musst du daher unter Umständen selbst tragen. 

Risiko eines Tennisarms

Sobald eine Überlastung im Außenbereich des Ellbogens stattfindet, besteht die Gefahr, einen Tennisarm zu entwickeln. Eine Überlastung kann etwa durch einseitige Belastung oder durch schweres Heben entstehen. Sportarten wie Tennis oder aber auch Krafttraining/Bodybuilding gelten als mögliche Risikofaktoren. 

Aber auch abseits des Sports gibt es einige dieser Risikofaktoren: Büroarbeit (Stichwort: Mausarm), Handwerk oder Musik können ebenfalls durch ihre spezifischen Belastungen einen Tennisarm hervorrufen. Eine schwache Unterarmmuskulatur und/oder verschleißbedingte Erkrankungen des Sehnenapparats können das Problem verstärken. 

Wie kann mir Doktor.De bei einem Tennisarm helfen?

Bei Verdacht auf einen Tennisarm stehen dir die kooperierenden Ärzt:innen bei Doktor.De zur Seite. Für detaillierte Diagnosen oder Behandlung des Tennisarms wendest du dich am besten an Mediziner:innen oder Physiotherapeut:innen. 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

AOK Gesundheitsmagazin. 28.03.2022. Was genau ist ein Tennisarm und wie lassen sich die Beschwerden lindern?

Bauerfeid. o.J. Tennisarm – wie er entsteht und behandelt wird.

Köhler C.; Dr. med. Schoppmeyer, A.; Krinninger, S. 23.02.2022. Musku­latur am Limit: der Tennisarm. Techniker Krankenkasse. 

Dr. med. Seidel, M.; Felchner, C. 24.03.2022. Tennisarm. NetDoktor.de.

Letztes Update: 2023-04-04