Skoliose

Für einen aufrechten Stand, Stabilität und Gleichgewicht weist eine gesunde Wirbelsäule eine doppelte S-Form auf. Das bedeutet, dass sie sich im Bereich der Lenden- und Halswirbelsäule vorwärts und im Bereich der Brustwirbelsäule rückwärts krümmt. Bildet die Wirbelsäule zusätzliche Krümmungen zur Seite aus, verschieben sich die Wirbelkörper und es kommt zu einer Fehlhaltung. Dies wird als Skoliose bezeichnet. Sie kommt am häufigsten in der Pubertät und vermehrt bei Mädchen vor. In Deutschland sind circa 900.000 Menschen betroffen. 

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Symptome von Skoliose

Wirbelsäule mit doppelter S-Form – im Bereich der Lenden- und Halswirbelsäule vorwärts und im Bereich der Brustwirbelsäule rückwärts gekrümmt. | © Albina Gavrilovic

Im Vergleich zu anderen Menschen leiden Skoliose-Patienten nicht häufiger an

Rückenschmerzen, wobei Schmerzen durchaus ein Symptom von Skoliose der Wirbelsäule sein können. Bei Betroffenen stellt sich jedoch die Ermüdung des Rückens rascher ein. Im Kindesalter können eine schiefe Haltung oder Koordinationsprobleme auf Skoliose der Wirbelsäule hinweisen, was bei Verdacht ärztlich abzuklären ist. In den meisten Fällen wird die Krankheit zwischen dem neunten und zwölften Lebensalter festgestellt. 

Ursachen von Skoliose

Wenn du dich mit dem Thema Skoliose beschäftigst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Begriff idiopathische Skoliose stoßen. Das bedeutet, dass der Krankheitsursprung noch nicht eindeutig geklärt wurde, was in vielen Fällen so ist. Mögliche Ursachen sind: 

  • Genetik
  • Gegebenheiten des Stoffwechsels
  • Hormonelle Faktoren  
  • Eine Störung des Zentralnervensystems

Behandlung von Skoliose

Früherkennung ist entscheidend. Da die Skoliose der Wirbelsäule zu Beginn beziehungsweise im Kindheitsalter meist keine Probleme verursacht, wird sie oft nicht erkannt. Dies ist jedoch wichtig, da durch eine Behandlung zu diesem Zeitpunkt die besten Ergebnisse erzielt und dauerhafte Schäden mit höherer Wahrscheinlichkeit abgewendet werden können. Zusätzlich ist die Verlaufskontrolle ein wesentliches Werkzeug zur korrekten Behandlung. Eine Herausforderung ist die Schaffung eines neuen Körpergefühls, da Betroffene ihre Wirbelsäule als normal beziehungsweise gerade empfinden. Da die Skoliose sehr individuell ausgeprägt ist, muss die Behandlung sehr stark auf die Einzelpersonen angepasst werden.

Ziele der Behandlung sind:
  • Verhinderung des Fortschreitens der Krankheit
  • Korrektur der Krümmung
  • Dauerhafter Cobb-Winkel von unter 40 Grad nach Wachstumsende, da darunter die Notwendigkeit eines operativen Eingriffes in der Regel nicht gegeben ist. 
Verschiedene Therapieansätze 

Die passende Behandlung wird abhängig vom Stadium des Knochenwachstums und dem Grad der Verkrümmung gewählt. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose, wobei eine tatsächliche Behandlung in nur etwa zehn Prozent der Fälle notwendig ist. Therapieansätze finden sich in den Bereichen Physiotherapie, Sport, gezielte Atemlenkung oder in seltenen Fällen in Form operativer Eingriffe mit dem Ziel der Aufrichtung, welche durch den Einsatz von Schrauben oder Metallstäben erreicht wird. Alternativmedizinische Methoden wie die Cranio-Sacrale-Therapie, Osteopathie und viele mehr werden praktiziert, jedoch wurde die Wirksamkeit bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen. 

Gute Erfolge bei orthopädischen Miedern 

Im Wachstumsalter kann ein Rumpf- beziehungsweise Rückenkorsett die Wirbelsäulenverkrümmung korrigieren beziehungsweise das Wirbelsäulenwachstum lenken. Die Tragedauer ist dabei entscheidend. Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei einer täglichen Tragedauer von 12,9 Stunden in 93 Prozent der Fälle eine spätere Operation vermieden werden kann. Vorausgesetzt, es wird frühzeitig, also während der Körper noch wächst, mit dem konsequenten Tragen begonnen und die Anwendung erst bei Abschluss des Wachstums beendet. 

Risikofaktoren von Skoliose

Bei Skoliose der Wirbelsäule von Erwachsenen können, je nach Position der Krümmung, Vitalfunktionen wie jene von Lunge und Herz beeinträchtigt werden. Auch Bewegungseinschränkungen und Schmerzen sind mögliche Folgen. Da Skoliose je nach Ausprägung auch sichtbar ist, leidet das Selbstbewusstsein vieler Betroffener. Diese schränken ihre Aktivitäten, wie etwa einen Besuch im Schwimmbad ein, was in weiterer Folge zu psychischen und sozialen Problemen führen kann. 

Krankheitsverlauf

Problematisch ist der Krankheitsverlauf. Bleibt die Skoliose unbehandelt oder wird sie nicht ausreichend beziehungsweise falsch behandelt, stellen sich weitere Probleme wie Beckenschiefstand ein. Dies kann wiederum Beinlängendifferenzen oder verschobene Schulterblätter und damit Schmerzen und Probleme im Bewegungsapparat verursachen.  

Prognose

Die Skoliose der Wirbelsäule kann sich im Wachstumsalter am deutlichsten verschlechtern, wenn sie unbemerkt beziehungsweise unbehandelt bleibt. Je älter betroffene Kinder werden, desto herausfordernder gestaltet sich die Korrektur einer Fehlstellung. Umgekehrt heißt das: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto schonender und erfolgversprechender ist die Therapie. Im Wachstumsalter lässt sich noch vieles korrigieren, während Skoliose im Erwachsenenalter ein vielschichtiges und vor allem bleibendes Problem darstellt. 

Vorbeugung von Skoliose

Im Wachstumsalter sind regelmäßige orthopädische Kontrollen angezeigt. Je früher gegengesteuert wird, desto besser sind wie erwähnt die Erfolgschancen. Grundsätzlich ist eine Kräftigung, Stabilität und Dehnung der Muskeln beziehungsweise Gelenke wichtig, welche sich im Wirbelsäulenbereich befinden. Pilates ist etwa eine Bewegungsart, welche all diese Elemente beinhaltet.  

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Letztes Update: 2023-04-04