Zwerchfellbruch

Die Symptome eines Zwerchfellbruchs können sehr unterschiedlich sein. Folgende Symptome können bei einem Zwerchfellbruch auftreten:  

• Sodbrennen und saures Aufstoßen
• Brustschmerzen
• Atembeschwerden
• Schluckbeschwerden
• Übelkeit und Erbrechen
• Verdauungsstörungen und aufgeblähter Bauch 

Wichtig zu wissen: Ein Zwerchfellbruch zeigt sich nicht immer durch entsprechende Symptome. Oftmals gibt es gar keine Anzeichen und die Zwerchfellhernie wird durch Zufall im Rahmen einer anderen Untersuchung entdeckt.  

Grundsätzlich unterscheidet man bei einem Zwerchfellbruch zwischen der erworbenen und der angeborenen Form. Ein erworbener Zwerchfellbruch kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu einer angeborenen Hiatushernie kommt es, wenn während der Embryonalentwicklung eine Fehlentwicklung stattfindet.  

Wie ein erworbener Zwerchfellbruch entstehen kann, ist nicht bis ins letzte Detail erklärt. Es sind jedoch Faktoren bekannt, die dessen Entstehung begünstigen können. Dazu gehören eine allgemeine Schwäche des Bindegewebes, schweres Heben, Übergewicht, starkes Pressen, Husten, Niesen, Schwangerschaft sowie Verletzungen des Zwerchfells. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für einen Zwerchfellbruch.  

Häufig wird ein Zwerchfellbruch zufällig festgestellt. Bei vielen Betroffenen verursacht dieser keine besonderen Beschwerden. Wird dann eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs durchgeführt, wird die Hiatushernie bei entsprechender Größe direkt entdeckt. Wenn Beschwerden vorliegen, die auf einen Zwerchfellbruch hindeuten können, können jedoch auch gezielte Untersuchungen vorgenommen werden. Neben der Befragung und Krankengeschichte können folgende Untersuchungen zur Diagnose hilfreich sein: 

• Röntgenuntersuchung
• Computertomografie (CT)
• Spiegelung von Zwölffingerdarm, Magen und Speiseröhre
• Funktionsmessungen der Speiseröhre 

Es gibt verschiedene Arten von Zwerchfellbrüchen, die häufigsten sind: 

• Gleithernie: Dies ist die häufigste Form einer Hiatushernie. Bei einer Gleithernie stülpt sich der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen, der normalerweise unter dem Zwerchfell liegt, sowie ein Teil des Magens selbst darüber. Mehr als 40% der Menschen in den Vereinigten Staaten haben eine Gleithernie, und die Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu.
• Paraösophageale Hiatushernie: Bei einer paraösophagealen Hiatushernie befindet sich der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen in der normalen Position unterhalb des Zwerchfells. Allerdings ist ein Teil des Magens durch das Zwerchfell nach oben verlagert und befindet sich neben der Speiseröhre. 

Wie ein Zwerchfellbruch behandelt werden muss, hängt vom jeweiligen Schweregrad sowie den auftretenden Symptomen ab. Möglich sind folgende Formen der Therapie: 

• Medikamente: Es können beispielsweise Protonenpumpenhemmer oder Antazida verschrieben werden. Diese Medikamente können Symptome wie Sodbrennen und sauren Reflux lindern. Sie helfen, den Magen zu beruhigen und Magensäure zu reduzieren.  
• Lebensstil ändern: Es wird beispielsweise empfohlen, über den Tag hinweg mehrere kleine Mahlzeiten einzunehmen. Fettiges und stark gewürztes Essen sollte man vermeiden. Bei Übergewicht sollte das Gewicht reduziert werden. Auf das Rauchen sollte man verzichten.
• Oberkörper hochlagern: Um die Beschwerden zu reduzieren, kann der Oberkörper während des Schlafens hochlagert werden. Eventuell ist es möglich, das Kopfteil des Bettes etwas zu erhöhen. Auch ein Keilkissen kann hier gute Dienste leisten. Zudem kann es sinnvoll sein, direkt nach den Mahlzeiten in aufrechter Position zu bleiben und starke körperliche Anstrengungen zu vermeiden.  
• Chirurgischer Eingriff: Reichen andere Behandlungen nicht aus und sind die Beschwerden entsprechend groß, dann kann auch ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Es gibt die Möglichkeit, die Zwerchfellhernie im Rahmen der offenen Chirurgie zu beheben, es gibt aber auch minimalinvasive Verfahren. Hier wird im Einzelfall mit dem ärztlichen Fachpersonal entschieden, wie der Eingriff erfolgen soll.  

Verlauf und Prognose des Zwerchfellbruchs hängen davon ab, wie ausgeprägt die Beschwerden sind, und ob es sich um die angeborene oder erworbene Form handelt. In manchen Fällen kann sich die Hernie wieder zurückbilden, wenn der Druck im Bauchraum abnimmt. Dies kann beispielsweise durch eine Gewichtsabnahme oder durch das Ende der Schwangerschaft geschehen. Viele Betroffene sind vollkommen beschwerdefrei und benötigen keine Therapie. Bei Neugeborenen mit angeborener Hiatushernie kann der Lungenflügel beeinträchtigt sein. Hier kann die Erkrankung auch tödlich enden.  

Es gibt einige Risikofaktoren, welche die Entstehung eines Zwerchfellbruchs begünstigen können. So kann beispielsweise starkes Pressen beim Stuhlgang das Risiko eines Zwerchfellbruchs erhöhen. Auch starkes Übergewicht oder eine Schwangerschaft können zu erhöhtem Druck im Bauchraum führen, wodurch eine Hiatushernie leichter entstehen kann. Das Alter spielt bei der Entwicklung eines Zwerchfellbruchs vermutlich ebenfalls eine Rolle. So lassen sich bei vielen Menschen ab einem bestimmten Alter Gleithernien nachweisen.  

Bewegungsmangel und Übergewicht können das Risiko für einen Zwerchfellbruch erhöhen. Wer einem Zwerchfellbruch vorbeugen möchte, sollte daher auf ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und allgemein auf einen gesunden Lebensstil achten. Direkt vor dem Schlafengehen sollte man nichts mehr essen. Ist bekannt, dass eine Gleithernie vorliegt, so kann es hilfreich sein, den Oberkörper nachts etwas höher zu lagern.  

Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen können dir beratend zur Seite stehen, wenn du mehr über einen Zwerchfellbruch erfahren möchtest. Bei Doktor.De kannst du mit Ärzt:innen über eventuelle Symptome sowie deine Fragen sprechen. Für die weiterführende Untersuchung und Behandlung des Zwerchfellbruchs wendest du dich an eine Ärztin oder einen Arzt vor Ort. 

Quellen 

Lynch, K. L. Mrz 2022. Zwerchfellbruch (Hiatushernie). MSD Manual.

UJ. Zwerchfellbruch. schoen-klinik.de

05.06.2023. Hiatushernie: Muss ein Zwerchfellbruch immer operiert werden?. ndr.de. 

UJ. Zwerchfellbruch. usz.ch.