Blähungen

Blähungen zählen zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden. In aller Regel stehen sie in direktem Zusammenhang mit den Ernährungsgewohnheiten und dem Essverhalten. Manchmal steckt aber auch eine Infektion oder eine ernsthafte Erkrankung hinter der “Luft im Bauch”. Hier erfährst du mehr zu den Ursachen und den Behandlungsmöglichkeiten.

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Symptome von Blähungen

Bei Blähungen handelt es sich um übermäßige Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt. Wer darunter leidet, hat oft auch mit einem Rumoren, Blubbern oder Gluckern im Unterbauch und krampfartigen Schmerzen zu kämpfen. Weitere typische Symptome sind: 

  • Völlegefühl 
  • ein aufgeblähter runder Bauch 
  • häufige, teilweise übelriechende Flatulenzen 
  • Bauchschmerzen 
  • erhöhter Stuhldrang (oftmals ohne erfolgreiche Darmentleerung) 
  • vermehrtes Aufstoßen und 
  • Sodbrennen 

Gelegentlich treten weitere Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder Übelkeit in Erscheinung. Aus all diesen Symptomen rührt ein allgemeines Unwohlsein. Verstärkt wird der Leidensdruck oftmals durch ein starkes Schamgefühl, wenn die Winde unkontrolliert entweichen. 

Ursachen von Blähungen

Zu den häufigsten Auslösern zählen eine falsche Ernährung, hastiges Essen, Stress und Medikamente. Mitunter verbergen sich hinter den Beschwerden auch Lebensmittelunverträglichkeiten, beispielsweise gegenüber Fruchtzucker, Milchzucker oder Gluten. Weitere mögliche Ursachen sind: 

Reizdarm 

Bei Reizdarm reagiert die Darmschleimhaut empfindlich auf Reizungen. Zudem ist die Schmerzempfindlichkeit des Darms erhöht. Hinzu kommt eine chronische Störung der Darmmotorik, die das Auftreten von Blähungen zusätzlich begünstigt. 

Bakterielle Fehlbesiedlung  

Hierbei reagieren die Darmbakterien besonders sensibel auf bestimmte Nahrungsbestandteile, beispielsweise auf kurzkettige Kohlenhydrate (FODMAPs). Ein möglicher Grund für die Fehlbesiedlung sind gestörte Darmbewegungen, durch die eigentlich im Dickdarm beheimatete Bakterien in den normalerweise gering besiedelten Dünndarm gelangen. 

Morbus Crohn 

Bei dieser Erkrankung bilden sich Engstellen im Darm, über denen sich dieser weitet. Das begünstigt das Entstehen von Blähungen. 

Bauchspeicheldrüsenentzündung 

Eine chronisch entzündete Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig Verdauungsenzyme. Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann eine Darmlähmung verursachen, die zu einer starken Überblähung des Bauches und Flatulenzen führen kann. Hinzukommen können Blässe und kalter Schweiß. Bei solchen Beschwerden solltest du sofort einen Notarzt verständigen. 

Darmkrebs (kolorektales Karzinom) 

Ständige Blähungen, eine unregelmäßige Verdauung und veränderter Stuhl (häufig blutig) können auf Darmkrebs hinweisen. 

Behandlung von Blähungen

Liegt den Blähungen eine Erkrankung zugrunde, wird diese ursächlich behandelt. Anderenfalls gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden im Akutfall zu lindern. Kreisförmige Bauchmassagen im Uhrzeigersinn eignen sich ebenso als Sofortmaßnahme wie eine Wärmflasche auf dem Bauch oder ein Spaziergang. 

Auch pflanzliche Hausmittel können helfen. Häufig empfohlen wird beispielsweise Tee aus Anis, Fenchel und Kümmel. Hiervon solltest du dir mehrmals täglich eine Tasse gönnen. Als entblähend und entkrampfend gelten außerdem: 

  • Kamille
  • Melisse
  • Süßholzwurzel
  • Pfefferminze
  • Ingwer
  • Gelber Enzian
  • Wermut
  • Koriander
  • Kurkuma
  • Artischocke

Auch die Apotheken halten einige Präparate gegen Blähungen bereit: 

Entschäumerpräparate 

Entschäumer in Form von Kautabletten oder Suspensionen reduzieren die Gasbildung im Darm. Du solltest sie allerdings nur kurzzeitig anwenden, da sie die Darmbewegungen verlangsamen und dadurch erneute Blähungen hervorrufen können. 

Krampflösende Mittel  

Gehen deine Blähungen mit kolikartigen Bauchschmerzen einher, können krampflösende Wirkstoffe wie Mebeverin oder Butylscopalamin helfen. Diese zum Teil verschreibungspflichtigen Medikamente entspannen die Darmmuskulatur. 

Verdauungsenzyme  

Bilden die Drüsenzellen deines Verdauungstraktes die zur Verdauung benötigten Enzyme nicht in ausreichender Menge, ist es möglich, diese über Medikamente zuzuführen. Zu den Mahlzeiten eingenommen, sorgen sie dafür, dass die Nahrung besser verdaut wird und weniger Gase entstehen. 

Risikofaktoren von Blähungen

Das Entstehen von Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt wird begünstigt durch: 

  • den Verzehr von Gemüse und Hülsenfrüchten wie Zwiebeln, Kohl, Bohnen, Erbsen oder Linsen, 
  • den Genuss von sorbithaltigem Obst wie Kirschen, Pflaumen, Birnen oder Äpfeln, 
  • kohlensäurehaltige Getränke sowie Kaffee und Alkohol, 
  • eine abrupte Ernährungsumstellung mit vermehrtem Verzehr von Vollkornprodukten, 
  • Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten, 
  • Bewegungsmangel, 
  • Verschlucken von Luft, zum Beispiel durch hastiges Essen, schnelles Verschlingen von Nahrung oder beim Rauchen. 
Blähungen in der Schwangerschaft 

Während der Schwangerschaft bildet der Körper der werdenden Mutter verstärkt das Hormon Progesteron. Der erhöhte Progesteronspiegel bewirkt unter anderem eine Entspannung der Darmmuskulatur. Dadurch wird der Darm träger und die Gasbildung nimmt zu. 

Blähungen durch Medikamente 

Medikamente wie Abführmittel, Diabetesmedikamente und Schmerzmittel können Blähungen auslösen. Gleiches gilt für Antibiotika. Diese können die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und damit eine längeranhaltende vermehrte Gasbildung im Darm verursachen. 

Vorbeugung von Blähungen

Um Luftansammlungen im Darm wirksam vorbeugen zu können, ist es wichtig, den Auslöser für ihre Entstehung zu kennen. Bei der Ursachenfindung kann dir ein Ernährungstagebuch helfen, in dem du die verzehrten Speisen und der Zeitpunkt der Blähungen dokumentierst. 

Empfindliche Menschen sollten vorsichtig mit blähenden Nahrungsmitteln wie Hülsenfrüchten, Kohl und Rohkost umgehen. Zudem ist es ratsam, weitgehend auf stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte und süße Backwaren zu verzichten. 

Des Weiteren kannst du Blähungen durch folgende Verhaltensweisen vermeiden: 

  • Mahlzeiten in Ruhe genießen (nicht schlingen und nicht im Gehen essen), 
  • auf zu enge Hosen und stramm geschnürte Gürtel verzichten, 
  • stilles Mineralwasser statt Sprudelwasser trinken, 
  • Flatulenzen nicht unterdrücken. 

Wie kann Doktor.De mir bei Blähungen helfen?

Blähungen sind lästig, lassen sich jedoch durch vorbeugende Maßnahmen und Hausmittel gut eindämmen. Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzte und Ärztinnen können dir helfen, die Ursachen für die Gasansammlungen abzuklären und dir Tipps für die Prävention und die Selbstbehandlung geben. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

AOK Gesundheitsmagazin. 20.01.2021. Was hilft gegen Blähungen? 3 Tipps gegen einen aufgeblähten Bauch.

Internisten im Netz. 18.10.2017. Was gegen Blähungen hilft. 

Apotheken Umschau. o.J. Blähungen, Luft im Bauch – Ursachen.

Gukelberger-Felix, G. 24.07.2017. So vertreiben Sie Blähungen. Spiegel Gesundheit.

DAK Gesundheit. o.J. Blähungen: So sorgen Sie für Linderung. 

Letztes Update: 2023-04-04