Wenn die Gelbsucht dein Neugeborenes trifft, dann kannst du einiges tun, um dein Kind zu unterstützen. Folgende Maßnahmen sind hilfreich:
- Stille dein Baby häufig. Lege dein Neugeborenes häufig an und lass es trinken, damit es ausreichend Milch zu sich nehmen kann. Die Vormilch, das sogenannte Kolostrum, regt die Darmtätigkeit an und Bilirubin kann schneller ausgeschieden werden. Stillen ist gerade am Anfang nicht immer ganz einfach. Hol dir Hilfe bei einer Stillberatung oder deiner Hebamme, wenn du Unterstützung brauchst.
- Halte dein Baby warm. Der Stoffwechsel der Leber wird durch Wärme angeregt. Eine Körpertemperatur von 37 Grad Celsius gilt als ideal. Beim Wickeln ist eine warme Umgebung wünschenswert. Dein Baby darf es auch nicht zu warm haben, sonst schwitzt es und verliert Flüssigkeit.
- Geh mit deinem Baby ans Tageslicht. Bei der Fototherapie wird Licht genutzt, um das Bilirubin im Körper abzubauen. Du kannst das natürliche Tageslicht nutzen, um dein Neugeborenes zu unterstützen. Natürlich muss das Baby passend angezogen sein und darf im Sommer nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Wende dich an deine Hebamme und deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin für mehr Unterstützung im Umgang mit Gelbsucht beim Baby.
Überschreitet die Bilirubinkonzentration im Blut einen gewissen Wert, dann muss die Neugeborenengelbsucht ärztlich behandelt werden und es reichen die oben genannten Maßnahmen nicht mehr aus. Es besteht dann das Risiko, dass es zu einem sogenannten Kernikterus kommt. Hier lagert sich das Bilirubin in den Ganglienzellen des Stammhirns ein und das kann zu bleibenden Schäden im Gehirn führen oder sogar tödlich sein.
Angesichts dessen wird Gelbsucht bei Neugeborenen behandelt, wenn die Bilirubinwerte deutlich erhöht sind. Folgende Therapiemöglichkeiten gibt es:
Fototherapie
Bei der Fototherapie oder Lichttherapie wird blaues Licht mit einer Wellenlänge von 460 Nanometern eingesetzt. Das Baby wird damit bestrahlt und dadurch wird das indirekte Bilirubin gespalten. Die Leber muss das indirekte Bilirubin dann nicht mehr in seine direkte Form umwandeln und wird dadurch entlastet. Anschließend wird der Farbstoff über den Urin ausgeschieden. Da das Licht der Netzhaut schaden kann, werden die Augen des Babys mit einer speziellen Brille geschützt.
Austauschtransfusion
Bei einem besonders schweren Fall von Gelbsucht kann das Blut des Babys durch eine Bluttransfusion ausgetauscht werden. Dadurch kann der Abbau von roten Blutkörperchen verhindert werden.
Die Behandlung des Babys wird von den Ärzt:innen in der Klinik übernommen. Ob und wie lange ein Neugeborenes mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird von den behandelnden Ärzt:innen entschieden.