Ein Klumpfuß bildet sich nicht von selbst zurück. Daher gehört jeder Klumpfuß zwingend in orthopädische Behandlung.
Konservative Behandlung
Der angeborene Klumpfuß wird heute zunächst konservativ behandelt – in der Regel mit der sogenannten Ponseti-Methode. Die Behandlung sollte in den ersten Lebenswochen begonnen werden. Sie erzielt in den meisten Fällen eine sehr gute Korrektur der Fehlstellung. Durch behutsame manuelle Behandlung und eine Abfolge von Gipsverbänden, die von den Zehen bis an die Leiste reichen, wird der Fuß zunächst schrittweise gedreht. Die Verbände werden wöchentlich erneuert – in der Regel für fünf bis sieben Wochen. Sehr häufig verbleibt danach eine Spitzfußhaltung, die anschließend in einem kleinen operativen Eingriff korrigiert wird. Dabei wird unter Lokalanästhesie die verkürzte Achillessehne durchtrennt und der Fuß danach für drei Wochen eingegipst. Während dieser Zeit erneuert sich die Sehne in der korrekten Länge.
Vorbeugung des Wiederauftretens
Nach der Klumpfußkorrektur neigt der kindliche Fuß zunächst stark dazu, erneut die Klumpfußhaltung einzunehmen – es kann also zum Wiederauftreten (Rezidiv) des Klumpfußes kommen. Eine Orthese, die die Füße in der korrekten Stellung fixiert, verhindert das. Die sogenannte Klumpfußschiene besteht aus Therapieschuhen mit hohem Schaft, die mit einer längenverstellbaren Schiene verbunden sind. Diese Orthese muss drei Monate lang getragen werden und darf während dieser Zeit nur zum Baden abgenommen werden. Danach wird die Tragedauer schrittweise verkürzt. Etwa bis zum fünften Geburtstag muss die Schiene noch nachts und beim Mittagsschlaf angelegt werden.
Wann die Behandlung beendet werden kann, entscheidet letztlich der oder die behandelnde Kinderorthopäd:in. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – die letzte erfolgt meist im zehnten Lebensjahr – dienen danach der rechtzeitigen Diagnose eines möglichen Rezidivs.
Die motorische Entwicklung konsequent behandelter Kinder verläuft in der Regel normal. Auch Sport ist nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung meist kein Problem. Allerdings ist die Kooperation der Eltern bei der Klumpfußbehandlung von größter Wichtigkeit: Wird die Klumpfußschiene nicht wie vorgeschrieben getragen, ist die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens der Fehlstellung hoch.
Operation
Kommt es innerhalb der ersten drei Lebensjahre zu einem Rezidiv, wird die Gipsbehandlung wiederholt. Ist die Behandlung nicht oder nicht vollständig erfolgreich, können weitere, aufwändigere operative Eingriffe zur Korrektur nötig werden. Das gilt auch bei nach dem dritten Geburtstag auftretenden Rezidiven und beim erworbenen Klumpfuß. Je nach Alter und Ausprägung der Fehlbildung kann folgendes erforderlich sein:
- Weitere Verlängerung der Achillessehne
- Verlagerung von Sehnenansatzstellen
- Aufdehnen von Gelenkkapseln
- Verlagerung oder Umformung von Knochen