Asthma

Asthma (auch: Asthma bronchiale oder Bronchialasthma) ist eine chronische Erkrankung des Bronchialsystems der Lunge. Entzündungen unterschiedlicher Ursache führen bei Asthma zu einer Verengung der unteren Atemwege, die sich durch typische Beschwerden wie Atemnot, Schleimbildung, Husten und pfeifende Atemgeräusche manifestiert. Die Symptome treten oft anfallsartig auf und sind nicht immer in gleicher Intensität vorhanden. Bei vielen Betroffenen wechseln sich weitgehend beschwerdefreie Zeiträume mit Phasen starker Einschränkungen durch die Krankheit ab. 

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Grundsätzlich werden zwei Formen der Erkrankung unterschieden

  • Allergisches Asthma: Häufigste Form, Auslöser ist eine Allergie wie zum Beispiel eine Hausstaub-, Pollen– oder Tierhaarallergie. Allergisches Asthma beginnt meist schon in der Kindheit und tritt oft gemeinsam mit weiteren Allergien wie Heuschnupfen auf.
  • Nicht-allergisches Asthma: Als Auslöser für die nicht-allergische Form von Asthma kommen vor allem virale oder bakterielle Infekte der Atemwege, der Lunge oder der Nasennebenhöhlen in Frage. Auch chemische Reize wie Zigarettenrauch, Auspuffgase, Duftstoffe oder Substanzen, die am Arbeitsplatz eingeatmet werden, können Asthma auslösen. Eine physikalische Reizung durch feuchte, kalte Luft ist ebenfalls möglich. 

Eine weitere Einteilung differenziert nach der Intensität der Beschwerden beziehungsweise dem Grad der Asthma-Kontrolle unter therapeutischer Begleitung: 

  • Kontrolliertes Asthma: Keine definierenden Symptome in den letzten vier Wochen, normale Lungenfunktion, keine Verschlimmerung der Symptome.
  • Teilweise kontrolliertes Asthma: Ein bis zwei definierende Symptome in den letzten vier Wochen, Lungenfunktion unter 80 Prozent, mindestens eine Symptomverschlimmerung im Jahr.
  • Unkontrolliertes Asthma: Mindestens drei definierende Symptome in den letzten vier Wochen, Lungenfunktion unter 80 Prozent, Symptomverschlimmerung in der letzten Woche. 

Symptome von Asthma

Das Bild zeigt eine Frau in einem weißen Tanktop, die hustet und sich dabei die Brust hält.
Bei Asthma sind die Atemwege verengt. Dabei reagiert das Abwehrsystem überempfindlich auf bestimmte Reize. | © Aleksandr Rybalko

Typische Symptome einer Asthmaerkrankung sind: 

  • Atemnot (besonders während der Nacht und morgens)
  • anfallsartige Kurzatmigkeit
  • Engegefühl in der Brust
  • charakteristische Atemnebengeräusche: Pfeifen, Fiepen, Rasseln, Giemen
  • erschwertes Ausatmen
  • Husten
  • Abgeschlagenheit und geringere Belastbarkeit 
Asthmaanfall Symptome 

Die drei typischen Symptome des Asthmaanfalls werden in der medizinischen Fachsprache als Asthma-Trias bezeichnet: 

  • Bronchospasmus (krampfartige Verengung der unteren Atemwege)
  • Ödem und Schleimhautschwellung
  • Hypersekretion (übermäßige Sekretbildung) 

Ein akuter Asthmaanfall kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen und schwere Komplikationen mit sich bringen. Ärzt:innen sprechen dann von einem „Status asthmaticus”. Ein solcher Anfall wird als sehr bedrohlich erlebt und löst starke Angst aus, wodurch sich die Symptome zusätzlich verstärken können. Der Status asthmaticus ist ein medizinischer Notfall und muss intensivmedizinisch behandelt werden. 

Ursachen von Asthma

Obwohl Asthma eine sehr häufige Erkrankung istSchätzungen gehen von 300 Millionen Betroffenen weltweit aussind die Auslöser für das Entstehen von Asthma noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler:innen nehmen an, dass Umwelteinflüsse, Lebensstilfaktoren und genetische Veranlagung gleichermaßen Einfluss auf die Krankheitsentwicklung haben. 

Behandlung von Asthma

Im Vordergrund der Asthmabehandlung steht die Symptomkontrolle. Als Therapie der Wahl gilt die sogenannte Asthma-Stufentherapie. Sie besteht aus einer Basistherapie, die bei Bedarf durch unterschiedliche zusätzliche Medikamente ergänzt wird. Für Erwachsene gibt es fünf, für Kinder und Jugendliche sechs Stufen. 

Die Basistherapie ist eine Langzeittherapie, die das Entzündungsgeschehen dauerhaft reduzieren soll. Dabei kommen hauptsächlich inhalierbare Glukokortikoide (Kortisonpräparate), sogenannte kurzwirksame β2-Sympathomimetika (SABA), zum Einsatz. Bei schwerem Verlauf können sie durch Kortison in Tablettenform ergänzt werden. Zur Entspannung der Bronchialmuskulatur verschreiben Ärzt:innen manchmal zusätzlich langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA). Sie erweitern die Atemwege und lassen sich ebenfalls per Inhalator verabreichen. 

Lässt sich die Asthmasymptomatik mit der Basistherapie alleine nicht ausreichend beherrschen, kommen entsprechend der Stufentherapie weitere Medikamente zum Einsatz. Dazu zählen beispielsweise; 

  • LAMA (langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonisten)
  • LTRA (Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten)
  • Verschiedene therapeutische Antikörper 

Zur Einnahme der Medikamente stehen drei unterschiedliche Inhalationsgeräte zur Verfügung: 

  • Dosieraerosole
  • elektrische Vernebler
  • Pulverinhalatoren 

Die korrekte Anwendung des Inhalators muss erlernt werden. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Asthmatherapie. 

Risikofaktoren von Asthma

Vor allem für allergisches Asthma wurde eine erbliche Veranlagung nachgewiesen. Wenn direkte Verwandte unter Asthma oder Allergien leiden, erhöht sich das Risiko, selbst zu erkranken. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Asthma zählen außerdem die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, die in den westlichen Industrieländern vorherrschen. 

Auch verschiedene Umweltfaktoren dürften Einfluss auf die Entstehung von Asthma bronchiale haben. Dazu zählen etwa: 

  • Schimmelbildung in Innenräumen
  • mangelnde Belüftung von Wohnräumen  
  • erhöhte Belastung durch Innenraumschadstoffe und -allergene
  • Luftverschmutzung und Zunahme von Schadstoffen in der Luft (etwa durch Feinstaub und Ozon)
  • Tabakrauchen und Passivrauchen
  • häufiger und längerer Aufenthalt in geschlossenen Räumen 

Weitere Risikofaktoren sind: 

  • Übergewicht
  • Geschlecht: Kinder männlichen Geschlechts sind häufiger betroffen, während sich das Verhältnis in der Pubertät und im Erwachsenenalter umkehrt – dann tritt die Erkrankung häufiger bei Mädchen oder Frauen auf. 

Vorbeugung von Asthma

Falls dein Risiko für eine Asthma-Erkrankung erhöht ist, solltest du besonders auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten und Übergewicht vermeiden. Regelmäßige Bewegung wirkt sich ebenfalls positiv ausdabei solltest du bronchienschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Laufen bevorzugen. Der Verzicht auf das Tabakrauchen ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Prävention von Asthma. Schließlich trägt die Vermeidung von Infektionen, die das Immunsystem schwächen, ebenfalls zur Vorbeugung bei. Ärzt:innen raten gefährdeten Personen deshalb zu den empfohlenen Impfungen gegen verschiedene Infektionskrankheiten. 

Wie kann Doktor.De mir bei Asthma helfen?

Die Ärzt:innen von Doktor.De stehen dir mit ihrer Expertise gerne zur Seite! Du erreichst uns über unsere App zu unseren digitalen Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 07:00 Uhr bis 22:00 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 07:00 Uhr bis 15:00 Uhr. 

  

Quellen: 

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 06.03.2023. S2k-Leitlinie zur fachärztlichen Diagnostik und Therapie von Asthma 2023. register.awmf.org

2021. Patientenleitlinien: Asthma. patienten-information.de

World Health Organisation. 03.05.2021. Chronic respiratory diseases: asthma. who.int.

Letztes Update: 2023-05-22