Borkenflechte

Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine hochansteckende, bakterielle Hautinfektion. Am häufigsten tritt die Borkenflechte bei Kindern auf. Meist wird die auch als Grindflechte bekannte Erkrankung mit Antibiotika behandelt. Damit wird die Ansteckungsgefahr meist innerhalb etwa 24 Stunden gebannt. Unbehandelt kann die rein oberflächliche Hauterkrankung noch wochenlang ansteckend sein. Da die Schmierinfektion ein hohes Übertragungsrisiko an Orten wie Kindergarten und Schule birgt, sind eine rasche Diagnose und das Einleiten von vorbeugenden Maßnahmen wichtig. Dazu zählt auch eine gesetzliche Meldepflicht, wenn Borkenflechte bei einem Kind vermutet oder festgestellt wird. 

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Symptome von Borkenflechte

In den meisten Fällen zeigt sich eine Infektion mit Borkenflechte im Gesicht oder an der Kopfhaut. Zu beobachten sind: 

  • Ein rötlicher Ausschlag im Bereich
    Die Erkrankung beginnt meistens mit einem Ausschlag um den Mund und die Nase herum. | © Helin Loik-Tomson 

    von Mund und Nase beginnt zu jucken.

  • Es bilden sich kleine Bläschen, die mit Wasser oder Eiter gefüllt sind.
  • Die Bläschen platzen schnell auf, es entstehen gelbliche Krusten. 

Nach einer gewissen Zeit fallen die Krusten ab. Es bleiben keine Narben zurück. Die Borkenflechte kann auch Beine und Arme befallen. Mitunter entstehen auch größere Blasen an Hals oder Körper. Diese als blasige Borkenflechte bezeichnete Erscheinungsform findet man eher im Windelbereich oder in den Achselhöhlen. 

Zu möglichen Begleitsymptomen der Borkenflechte zählen: 

  • Fieber und Schmerzen
  • Schwellungen der Lymphknoten 

Die Hautinfektion kommt bei Erwachsenen eher selten vor. Borkenflechte bei Kindern ist jedoch die am meisten auftretende Hautinfektion in dieser Altersgruppe. Sie wird europaweit jährlich bei zwei Prozent aller Kinder behandelt. Der die Borkenflechte kennzeichnende Ausschlag zeigt sich erst zwei bis zehn Tage, nachdem sich ein Mensch infiziert hat. 

Ursachen von Borkenflechte

Borkenflechte wird durch gewisse Bakterien hervorgerufen. In der Regel sind dies Staphylokokken oder Streptokokken. 

Meist ist es eine kleine Verletzung der Haut, über die die Bakterien eindringen. Das kann ein Insektenstich, ein schon bestehender Ausschlag oder auch rissige Haut sein, wie sie etwa bei einer Neurodermitis oder nach einer Erkältung um die Nase auftritt. Die Schmierinfektion überträgt sich durch Kontakt entweder direkt von Haut zu Haut oder über die Oberfläche von Gegenständen, mit der eine andere an Borkenflechte erkrankte Person in Berührung gekommen ist.  

Behandlung von Borkenflechte

Mit ihrem typischen Ausschlag lässt sich Borkenflechte schnell von Allgemeinmediziner:innen oder Hautärzt:innen feststellen. Mitunter wird zur Absicherung der Diagnose ein Abstrich vorgenommen, um etwa eine Pilzinfektion auszuschließen. 

Borkenflechte lässt sich gut mit antibiotischen Salben behandeln. Dadurch besteht in der Regel 24 Stunden nach Behandlungsbeginn keine Ansteckungsgefahr mehr. Die Salbe trägt man mit einem hölzernen Spatel oder mit der Hand auf, über die man zum Infektionsschutz Einmalhandschuhe zieht. So kommen Behandelnde nicht direkt in Kontakt mit der Borkenflechte. Wegen des Juckreizes sollten Kinder kurz geschnittene Nägel oder auch Baumwollhandschuhe tragen, um sich nicht zu stark zu zerkratzen. 

Antibiotika-Tabletten kommen wegen ihrer Nebenwirkungen nur zum Einsatz, wenn sich die Borkenflechte stark ausbreitet oder großflächig auftritt. 

Die Erkrankung an Borkenflechte läuft meist auch ohne Komplikationen ab, wenn sie nicht behandelt wird. Dann ist die Infektion für gewöhnlich nach drei Wochen überstanden. Du oder dein erkranktes Kind können in dieser Zeit allerdings die Krankheit übertragen. Eine überstandene Infektion bedeutet zudem nicht, dass der Immunschutz gegen Borkenflechte dauerhaft ist, eine erneute Ansteckung ist jederzeit möglich.  

Vorbeugung von Borkenflechte

Wie bei vielen anderen Infektionen auch, sind die generellen Regeln in der alltäglichen Hygiene der einfachste und wichtigste Schutz, um einer Erkrankung an Borkenflechte bei Kindern oder dir selbst vorzubeugen. Das Waschen der Hände steht hier an erster Stelle, und zwar unter anderem: 

  • nach dem Gang auf die Toilette
  • nach Spiel und Aktivität im Freien
  • nach dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten
  • vor den Mahlzeiten 

Meldepflicht von Borkenflechte

Borkenflechte ist hochansteckend. Sobald der Verdacht besteht, dass jemand erkrankt ist, greift das Infektionsschutzgesetz. Es müssen umgehend Maßnahmen eingeleitet werden, damit es nicht zu weiteren Ansteckungen kommt: 

  • Wenn (mutmaßlich) Borkenflechte bei einem Kind aufgetreten ist, darf es Schule, Kindergarten oder auch andere Einrichtungen nicht besuchen, bei denen es in Kontakt mit anderen Kindern kommt.
  • Für Eltern sowie Erziehungsberechtigte des betroffenen Kindes besteht bereits bei Verdacht auf Borkenflechte die gesetzliche Pflicht, dies allen Einrichtungen, in denen sich das Kind für gewöhnlich aufhält, zu melden.
  • Erst nachdem ärztlich festgestellt ist, dass keine Gefahr für eine Ansteckung besteht, darf das Kind wieder Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. 

Borkenflechte beim Kind bedeutet stets auch sehr hohes Ansteckungsrisiko für die gesamte Familie. So kannst du die Infektionsgefahr für dich selbst und andere Familienmitglieder möglichst gering halten: 

  • Der Ausschlag des erkrankten Kindes sollte nicht berührt werden.
  • Alle in der Familie sollten konsequentes Händewaschen mit Seife beherzigen.
  • Jede Person sollte eigene Handtücher benutzen.
  • Auf gemeinsames Baden sollte verzichtet werden.
  • Handtücher, Bettwäsche, Unterwäsche und soweit möglich andere Bekleidung sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. 

Wie kann Doktor.De mir bei Borkenflechte helfen?

Wenn du bei deinem Kind oder dir selbst einen Ausschlag entdeckst, der die hochansteckende Borkenflechte sein kann, solltest du schnell handeln. Setzte dich rasch mit Doktor.De und seinen kooperierenden Ärztinnen und Mediziner in Verbindung. Sie fragen dich nach den Symptomen und können dich sorgfältig beraten. Für eine Diagnose und zur Behandlung wendest du dich an eine Hausärztin oder einen Allgemeinmediziner. 

  

Quellen: 

UJ. Borkenflechte. gesund.bund.de.

Dr. Fendel, T. 18.02.2014. Borkenflechte (Impetigo contagiosa, Grindflechte). Kinder- & Jugendärzte im Netz.

22.01.2014. GEMEINSAM VOR INFEKTIONEN SCHÜTZEN. rki.de.

Letztes Update: 2023-04-19