Hautpilz

Die Haut ist das größte der menschlichen Organe und kann von verschiedenen Pilzerkrankungen betroffen sein. Hautpilze (Dermatomykose) sind dabei der Überbegriff von verschiedenen Pilzarten, die unterschiedliche Bereiche der Haut infizieren können: Haut, Haare, Nägel oder Schleimhäute. Betroffenen ist eine Erkrankung mit Hautpilzen oft unangenehm, da sie es mit mangelnder Hygiene verbinden – jedoch ist oft das Gegenteil der Fall. Übermäßige Reinigung oder Feuchtigkeit können den Ausbruch eines Hautpilzes begünstigen. Hautpilze verursachen verschiedene Symptome wie Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder Schuppungen. Bei Doktor.De erhältst du Hilfe von Ärzten und Ärztinnen bei einer Pilzerkrankung deiner Haut! 

Symptome von Hautpilz

Die Symptome des Hautpilzes unterscheiden sich nach dem Erreger und dem Ort des Befalls:  

  1. Fußpilz (Tinea pedis) wird in der Regel von Fadenpilzen, sogenannte Dermatophyten, hervorgerufen. Die Fadenpilze befallen vor allem die Zwischenräume der Zehen, wobei sich der Hautpilz oft zwischen dem vierten und fünften Zeh als erstes zeigt: Die erkrankten Hautstellen sind schuppig, rötlich, grau-weiß oder weisen kleine Fissuren auf. Befällt der Fadenpilz die Fußsohlen ist die Haut trocken und schuppig. 
  2. Der Nagelpilz (Tinea unguium) wird ebenfalls durch Fadenpilze hervorgerufen, in seltenen Fällen können die Erreger auch Hefe- oder Schimmelpilze sein. Betroffene haben glanzlose Nägel und eine verdickte Nagelplatte. Zudem kann der Nagel sich weiß-gelblich oder gelb-bräunlich verfärben. Oftmals haben Nagelpilz Erkrankte auch eine Pilzinfektion an den Füßen.  
  3. Der Kopfpilz (Tina capitis) kann lange Zeit von den Betroffenen unentdeckt bleiben. Es kann zu kreisrundem Haarausfall kommen und gräulichen Schuppen. Oft juckt die Kopfhaut. 
  4. Eine Infektion mit Ringelflechte (Tinea corporis) wird ebenfalls durch Fadenpilze ausgelöst und führt zu juckenden, runden Hautstellen am Körper. Bei manchen Betroffenen entwickeln sich kleine Bläschen und Pusteln. Der Ausschlag geht mit Juckreiz einher. 
  5. Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) wird durch Hefepilze ausgelöst, wobei sich runde Flecken auf der Brust, dem Rücken und den Schultern bilden können. Wird die Kleienpilzflechte nicht behandelt, so können die anfangs erst kleinen Flecken zu großen zusammenfließen, die sich optisch stark von der gesunden Haut abheben. Die infizierte Hautfläche kann sich schuppen und ähnelt Kleie.  

Hautpilz sieht je nach Hautfarbe leicht unterschiedlich aus: Bei sehr heller Haut ist der Pilz in der Regel mehr rötlich, bei dunkler Haut ist der Hautausschlag rötlichbraun bis violett. Auf dunkler Haut können einige Fälle von Ringelflechte besonders schwer von anderen Hautkrankheiten zu unterscheiden sein. 

Hautpilz hat eine Inkubationszeit von etwa ein bis zwei Wochen, also die Zeit vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten der Symptome. 

Ursachen von Hautpilz

Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Hals und des Dekolletés einer Frau, die von einem Hautpilz befallen sind.
Ein Hautpilz kann durch verschiedene Pilze verursacht werden und an unterschiedlichen Hautpartien auftreten. | © kitzcorner

Pilzinfektionen werden in der Regel von Faden-, Hefe- und Schimmelpilzen ausgelöst. Bestimmte Arten von Hefepilzen leben auf jeder Haut und sind ein wichtiger Bestandteil der Schleimhäute. Faden- und Schimmelpilze sind hingegen nicht Bestandteile der Haut: Sie werden von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch übertragen. Die Ansteckung kann über Tiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen erfolgen. Aber auch in Feuchträumen wie Saunen oder Schwimmbädern fühlen die Pilze sind wohl und können Menschen befallen.  

Hautpilz kann auf verschiedene Arten übertragen werden: 

  • Bei Kontakt mit Kleidung, Bettwäsche oder Handtüchern, die von einer infizierten Person verwendet wurden.  
  • Durch Ausbreitung von einem Teil der Haut, wie der Kopfhaut oder den Füßen, auf einen anderen. 
  • Die Ansteckung kann durch den direkten Kontakt mit Infizierten, zum Beispiel durch Kontaktsportarten, erfolgen. 

Ist das menschliche Immunsystem geschwächt, zum Beispiel durch eine Grippe, können sich die Pilze schneller vermehren und die Haut angreifen, die Folge: Eine Pilzinfektion.  

Ein generell erhöhtes Risiko an Hautpilzen zu erkranken, haben Menschen mit Diabetes. Übergewicht, starkes Schwitzen, feuchtes Klima sind ideale Bedingung für Pilze. 

Behandlung von Hautpilzen

Bei der Behandlung von Hautpilzerkrankungen werden in Regel Antimykotika eingesetzt, die das Wachstum und die Vermehrung der Pilze hemmen. Sie können als Creme, Lotion, Tinktur, Puder, Spray oder Shampoo angewendet werden und wirken sowohl gegen Dermatophyten als auch Hefe- und Schimmelpilze. In seltenen, schweren Fällen kann eine Behandlung mit Tabletten notwendig sein.  

Die meisten Produkte, die Antimykotika enthalten, sind frei verkäuflich in der Apotheke erwerblich. Trotzdem sollte vor einer Behandlung mit Antimykotika diese mit einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden, da diese einschätzen kann, welches Produkt das geeignetste ist.  

Was kann ich selbst gegen Hautpilz tun? 

Bist du an einem Hautpilz erkrankt, kannst du einige Tipps befolgen, um eine Ansteckung auf dir nahestehende Personen zu vermeiden: 

  • Vermeide den Körperkontakt zu anderen Personen. 
  • Trainiere in öffentlichen Bereichen nur, wenn die Infektion abgeheilt ist oder ein direkter Kontakt mit anderen Personen vermieden werden kann.   
  • Teile dir keine Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher mit anderen.  
  • Wasche deine Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60°C, um den Pilz abzutöten.  
  • Trockne dich sich nach dem Duschen oder Baden gut ab, da der Hautpilz in einem feuchten Milieu sich weiter ausbreiten kann.  
  • Ein intaktes Immunsystem kann dich vor einer Hautpilzerkrankung schützen. Achte daher auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung. Weitere Tipps findest du in unserem Artikel “10 Tipps, um ein Immunsystem zu stärken.” 

Hautpilz wird oft in Haushalten übertragen, also untersuche alle weiteren Haushaltsmitglieder und alle Haustiere. Bei Haustieren wird der Ausschlag oft als Flecken gesehen, an denen kein Fell vorhanden ist. 

Vorbeugung von Hautpilz

Einer Hautpilzerkrankung kann gut vorbeuget werden, indem du diese Tipps beherzigst:  

  • Trage atmungsaktive Schuhe, wechsle deine Socken, Strümpfe sowie Unterwäsche täglich und wasche diese bei mindestens 60 °.  
  • Nach einer Fußpilzerkrankung ist es wichtig, dass du deine Socken, Strümpfe und Strumpfhosen mit einem antimykotischen Mittel desinfizierst, damit alle Pilze abgetötet werden.  
  • Nach dem Duschen und Baden ist wichtig, dass du deine Zehenzwischenräume sowie deinen gesamten Körper gut trocknest, damit keine Feuchtigkeit entstehen kann.  
  • Trage an Orten (Sauna, Schwimmbad, Fitnessstudio) mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr Flip-Flops. Dies ist vor allem wichtig, um eine Ansteckung mit einem Fußpilz zu vermeiden.  
  • Stärke dein Immunsystem.  

Wie kann Doktor.De mir bei Hautpilzen helfen?

Bei den meisten Menschen ist die Behandlung mit rezeptfrei erhältlicher antimykotischer Creme auf den Pilz und die umgegebenen Hautstellen völlig ausreichend. Bei einer ausgeprägten Pilzinfektion können Ärzte und Ärztinnen bei Bedarf verschreibungspflichtige Medikamente in Form von Tabletten verschreiben. 

Bei Doktor.De erhältst du Hilfe bei der Beurteilung deiner Pilzerkrankung und bei Bedarf Rezepte gegen den Hautpilz. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 14.08.2019. Kleienpilzflechte. Gesundheitsinformationen.de.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 30.05.2018. Fußpilz. Gesundheitsinformationen.de.

Bujard, M. 12.04.2021. Pilzinfektionen. Deximed. 

Letztes Update: 2023-04-04