Nagelpilz

Ein verfärbtes Nagelbett, brüchige Nägel, vor allem am großen Zeh: Das könnte ein auf eine Nagelpilzinfektion hindeuten. Nagelpilz ist eine häufige, jedoch meist harmlose Infektion, die in der Regel die Zehennägel, selten auch die Fingernägel, befallen kann. Verschiedene Erreger können die Ursache für einen Nagelpilz sein. Da die menschlichen Nägel sehr langsam wachsen, kann die Behandlung von Nagelpilz sich über mehrere Wochen bis Monate ziehen. Die Behandlung des Nagelpilzes ist wichtig, damit der Pilzbefall nicht auf alle Nägel übergeht.  

Erhalte medizinischen Rat zu Nagelpilz!

Symptome von Nagelpilz

Das Bild zeigt einen Fußnagel, der auf der einen Seite infiziert ist und die andere ist gesund.
Ein mit Nagelpilz infizierter Nagel äußert sich durch eine Verfärbung und Verformung der betroffenen Nägel. | © wildpixel

Bemerkst du eine Verfärbung der Nägel, könnte dies auf einen Nagelpilz hindeuten. Typisch für einen Pilz ist, dass die Nagelfarbe sich zu einem weiß-gelblich bis braun-gelblich matten Ton entwickelt. Zudem können die Nägel die Form verändern, die Nagelplatte sich verdicken oder im schlimmsten Fall sogar ablösen. In der Regel ist der Nagelpilz zuerst am großen Zehennagel am vorderen oder seitlichen Teil sichtbar. Seltener breitet sich der Nagelpilz von der Nagelwurzel über das Nagelbett aus.  

Ist die Verfärbung eher weiß und fleckig, sprechen Ärzt:innen von einem weißen, oberflächlichen Nagelpilz. Wird der Nagelpilz nicht behandelt, kann er sich auf die anderen Nägel ausbreiten und die Behandlung kann sich über mehrere Monate erstrecken.  

Ursachen von Nagelpilz

Für den Ausbruch von Nagelpilze sind Hautpilze, sogenannte Fadenpilze, selten Hefe- oder Schimmelpilze, verantwortlich, wobei Hefepilze primär die Fingernägel befallen. Viele Betroffene von Nagelpilzen leiden parallel unter einem Fußpilz. Es ist daher davon auszugehen, dass diese beiden Pilzinfektionen sich gegenseitig begünstigen.  

Des Weiteren gibt es einige Risikofaktoren, um an Nagelpilz zu erkranken. Dazu zählen:  

  • Verletzung der Nägel  
  • Zu enge Schuhe 
  • Familiäre Veranlagung  
  • Geschwächtes Immunsystem  
  • Fußpilz-Infektion  
  • Hauterkrankungen wie Schuppenflechte  
  • Häufiger Aufenthalt in öffentlichen Saunen oder Schwimmbädern  

Behandlung von Nagelpilz

Die Behandlung des Nagelpilzes hat das Ziel, dass das Wachstum der Pilze gestoppt und der Nagel wieder aufgebaut wird. Betroffene können auf frei verkäufliche Mittel aus der Apotheke zurückgreifen.  

  • Farblose Nagellacke, in denen die Wirkstoffe Amorolfin oder Ciclopirox enthalten sind, hemmen das Wachstum des Pilzes. Hierfür müssen die Zehennägel über einen Zeitraum von mehreren Monaten regelmäßig mit dem Nagellack behandelt werden.  
  • In verschiedenen Sets gibt es neben einem Nagellack zusätzlich eine Creme, mit der die Nägel behandelt werden. Dazu wird auf den infizierten Nagel über zwei Wochen zunächst eine harnstoffhaltige Creme aufgeweicht und anschließend mit einem Spatel abgetragen. Die darunter liegende Haut wird ebenfalls mit einer Creme mit dem Wirkstoff Bifonazol behandelt, sodass der Nagel anschließend gesund weiterwachsen kann.  
  • Bei ausgeprägtem Nagelpilz oder wenn dieser mit den oben genannten Therapien nicht behandelt werden kann, ist eine Therapie mit Medikamenten in Form von Tabletten erforderlich, die in der Regel über einen Zeitraum von sechs bis 18 Wochen eingenommen werden müssen. Die enthaltenden Wirkstoffe sind Itraconazol oder Terbinafin. Diese Tabletten sind im Gegensatz zu Lacken und Cremes verschreibungspflichtig und abhängig davon, um welche Art von Pilz es sich handelt. In der Regel müssen die Tabletten gegen Nagelpilz der Zehennägel für mindestens drei Monate eingenommen werden, bei einer Pilzinfektion der Fingernägel kann auch eine sechswöchige Einnahme ausreichend sein.

So beugst du Nagelpilz vor!

Nagelpilz ist hoch ansteckend. Daher solltest du es vermeiden, andere Menschen oder Oberflächen mit dem infizierten Nagel zu berühren. Nagelscheren oder Nagelfeilen sollten ebenfalls nicht mit anderen Menschen geteilt werden.  

Pilze, sei es Nagel- oder Fußpilze, wachsen am besten in feuchter und warmer Umgebung. Um das Risiko einer Pilzinfektion zu minimieren, solltest du daher darauf achten, dass deine Füße stets trocken sind. Das bedeutet:  

  • Trockne deine Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich ab.  
  • Trage luftige Schuhe, die nicht zu eng anliegen.  
  • Ziehe, wann immer möglich, deine Schuhe aus und lassen deine Füße atmen.  
  • Teile dir keine Handtücher, Socken oder Schuhe mit anderen.  
  • Trage in öffentlichen Schwimmbädern, Thermen oder in der Sauna Badelatschen. 
  • Achte auf eine gute Fußhygiene: Regelmäßiges Schneiden der Nägel, tägliches Wechseln von Socken und das gründliche Waschen mit Seife können Nagelpilz vorbeugen. 

Um eine erneute Ansteckung mit den Pilzsporen zu vermeiden, solltest du sämtliche Textilien, wie Handtücher, Badematten, Bettwäsche und Socken bei mindestens 60 Grad waschen – nur so kannst du dir sicher sein, dass die Pilzsporen abgetötet sind. 

Wie kann Doktor.De mir bei Nagelpilz helfen?

Die bei Doktor.De arbeitenden Ärzte und Ärztinnen können dir bei der Beurteilung deiner Symptome helfen und dir geeignete Möglichkeiten der Therapie vorschlagen. Da eine Verfärbung der Nägel auch andere Ursachen haben könnte, ist es empfehlenswert vor einer Eigenbehandlung mit einem Arzt oder Ärztin zu sprechen.  
Bist du an Diabetes erkrankt und von Nagelpilz betroffen, solltest du in jedem Fall kurzfristig das Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin suchen, da dies ein höheres Risiko für Komplikationen birgt. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Lundborg, E. 26.06.2020. Nagelsvamp. Doktor.se.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 30.05.2018. Nagelpilz. Gesundheitsinformationen.de.

Letztes Update: 2023-04-04