Mückenstich

Im Sommer sind sie in Deutschland wahrscheinlich die nervigsten Insekten: Mücken. Ihre Stiche sind die am häufigsten auftretenden Insektenstiche. Sie können jucken und reizen, Rötungen und Schwellungen hervorrufen, sind aber in Mitteleuropa harmlos. In vielen anderen Ländern können Mücken jedoch Krankheiten, wie Malaria und Denguefieber, übertragen, die gefährlicher sind. Planst du eine Reise oder wurdest in einem Risikogebiet von einer Mücke gestochen, informieren dich über die Verbreitung der entsprechenden Krankheiten auf den Seiten des Auswärtigen Amtes oder des Robert Koch-Instituts.  

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Symptome von Mückenstichen 

In Deutschland gibt es mehr als 50 Mückenarten, die allesamt als harmlos angesehen werden. Subtropische und tropische Mückenarten hingegen können gefährliche Krankheiten, wie Malaria oder das Denguefieber, übertragen. Sticht eine Mücke einen Menschen, äußert sich dies in einer Hautreaktion im Bereich des Stiches. Die Stelle beginnt meist zu jucken und um die Stichstelle kann sich eine Rötung und Schwellung oder eine Quaddel bilden.  

In der Regel heilt ein Mückenstich nach wenigen Tagen komplikationslos ab, in seltenen Fällen kann es zu Entzündungen kommen. Dies kann zwei Ursachen haben:  

  1. Entzündungsfördernde Stoffe im Speichel der Mücke  
  2. Eindringen von Bakterien an der Einstichstelle  

Bei einem entzündeten Mückenstich können die Symptome länger anhalten oder sich verstärken.  

Es sollte unverzüglich ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, wenn die Rötung sich über den gesamten Körper ausbreitet, anschwillt und/ oder sich heiß anfühlt.  

Auch ein Mückenstich kann eine allergische Reaktion auslösen, die sich meist auf eine Hautreaktion beschränkt. Diese allergische Reaktion ist jedoch deutlich seltener als bei anderen Insektenstichen, wie durch Wespen oder Bienen. In seltenen Fällen kann nach einem Stich durch eine Mücke der Mund-Rachen-Raum anschwellen, sodass das Atmen erschwert wird. In solch einem Fall muss unverzüglich der Rettungsdienst gerufen werden!  

Reist du in ein Malariarisikogebiet, solltest du nach einem Mückenstich auf folgende Symptome achten, die im Rahmen einer Malaria-Erkrankung auftreten können:  

  • Abgeschlagenheit 
  • Glieder- und/oder Kopfschmerzen  
  • Unregelmäßiges Fieber  
  • Durchfall  
     

Ursache für den Juckreiz eines Mückenstichs

Das Bild zeigt eine saugende Mücke auf menschlicher Haut.
Zwar sind Mückenstiche unangenehm, aber in Deutschland in der Regel ungefährlich. | © MikuAalto

Nicht alle Mücken stechen, es sind ausschließlich die Weibchen, die auf der Suche nach Blut sind. Dies liegt daran, dass sie ein bestimmtes Eiweiß im Blut des Menschens nach der Befruchtung benötigen, um Eier zu bilden.  
Mücken verwenden ihren Rüssel, um die Haut zu durchbohren und Blut zu saugen. Der Juckreiz und auch die nach einiger Zeit auftretende Schwellung sind darauf zurückzuführen, dass das körpereigene Immunsystem auf den Speichel der Mücken reagier, indem er Histamin ausschüttet. Erwachsene haben im Allgemeinen mildere Reaktionen als Kinder. Dies liegt daran, dass Erwachsene mehrmals von Mücken der gleichen Mückenart gestochen wurden und sich der Körper an die Substanz des Speichels gewöhnt hat. Wenn Erwachsene jedoch von einer Mückenart gestochen werden, die ihnen noch nie zuvor begegnet ist, beispielsweise in einem anderen Land, kann dies stärkere Reaktionen als üblich auslösen. 

Behandlung von Mückenstichen

In der Regel heilt ein Mückenstich innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen vollständig ab. Viele Menschen empfinden vor allem den ausgelösten Juckreiz als sehr störend und kratzen an der Einstichstelle – dies sollte aber vermieden werden! Um das juckende Gefühl zu reduzieren, gibt es verschiedene Mittel in Form von Cremes und Salben, die in der Apotheke rezeptfrei gekauft und auf die Haut aufgetragen werden können.  

Bei einem Mückenstich können auch verschiedene Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern:  

  • Den Juckreiz kannst du mit einem kühlen Tuch, einem Eiswürfel oder einer aufgeschnittenen Zwiebel lindern.  
  • Es ist wichtig, dass der Mückenstich nicht aufgekratzt wird, da andernfalls Bakterien eindringen können.  
  • Eine weitere Möglichkeit, um den juckenden Mückenstich zu behandeln, ist ein Hitzestift. Dieser erwärmt die Einstichstelle und zerstört die Eiweiße, die den Juckreiz auslösen.  
  • Ein beliebtes Hausmittel ist, den Stich mit ein wenig Essig zu beträufeln.  
  • Die ätherischen Öle einer halbierten Zwiebel oder eines Ingwers können das Jucken reduzieren.  
  • Zerriebene Schafgarbe kann Linderung nach einem Stich verschaffen.  
  • Trotz des Juckreizes gilt: Nicht kratzen, um weitere Entzündungen zu vermeiden! 

Wie kann ich Mückenstiche vorbeugen?

Mit verschiedenen Maßnahmen kann Mückenstichen vorgebeugt werden, dies ist vor allem wichtig in Gebieten, in denen Malaria weitverbreitet ist.  

  • Mückenstiche können vermieden werden, indem man häufig duscht, damit sich möglichst wenig Schweiß auf der Haut befindet, welches Mücken anzieht.  
  • Vermeide es dunkle Kleidung zu tragen, da Mücken von dunklen Farben angezogen werden. Trage helle Kleidung.  
  • Je mehr Haut du mit Kleidung bedeckst, desto weniger Angriffsfläche bietest du Mücken.  
  • Moskitonetze und Insektengitter können helfen, dass Mücken nicht in das Haus eindringen.  
  • Ätherische Öle, wie Lavendel oder Citronella, können sowohl auf die Haut aufgetragen oder als Kerze angezündet werden.  
  • Mücken sind am aktivsten in der Abend- und Morgendämmerung. Vermeide es daher zu diesen Zeiten deine Wohnung zu lüften.  
  • Anti-Mückensprays sollten auf nicht bedeckte Körperstellen aufgetragen werden, so können Mücken mit bis zu acht Stunden ferngehalten werden.  

Bitte beachten, dass bei Reisen ins Ausland zum Teil zusätzliche Maßnahmen nötig sind. Unsere Ärzte und Ärztinnen beraten dich gerne reisemedizinisch.  

Wie kann Doktor.De mir bei Mückenstichen helfen?

Die meisten Mückenstiche benötigen keine Behandlung. Der Juckreiz verschwindet nach wenigen Tagen von selbst. Wenn sich ein Mückenstich entzündet hat oder du unter ungewöhnlich vielen Mückenstichen leidest, solltest einen Arzt oder Ärztin aufsuchen. Sehr selten leiden Menschen an einer Überempfindlichkeit gegenüber Mückenstichen. In diesem Fall können unsere Ärzt:innen dir eine Antihistaminikum-Prophylaxe verschreiben, bevor du dich in einer mückenreichen Umgebung aufhältst.  

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Lundborg, E. 26.05.2020. Myggbett. Doktor.se.

Robert Koch-Institut. 23.04.2015. Malaria. Rki.de.

Letztes Update: 2023-04-04