Feigwarzen

Bei Feigwarzen handelt es sich um eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit. Feigwarzen werden auch Kondylome oder Genitalwarzen genannt. Ursache der zumeist kleinen, gutartigen Hautwucherungen sind humane Papillomaviren (kurz HPV). Es gibt sehr viele verschiedene Arten von humanen Papillomaviren. Einige dieser Viren gelten als Auslöser von Feigwarzen, bei anderen geht man davon aus, dass diese an der Entstehung von Analkrebs und Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind. 

Erhalte medizinischen Rat zu Feigwarzen!

Symptome von Feigwarzen

In den meisten Fällen treten Feigwarzen im Genitalbereich auf. Das bedeutet, dass sich die Hautwucherungen in der Scheide, an den Schamlippen, am Damm, am After, am Penis und am Hodensack bemerkbar machen. Sie können auch im Mund oder im Körper an Bereichen wie dem Enddarm, der Harnröhre oder dem Gebärmutterhals auftreten. Ob Beschwerden auftreten und als wie belastend diese empfunden werden, hängt auch davon ab, wo die Feigwarzen auftreten. Oftmals bleiben die Hautwucherungen lange Zeit unentdeckt und man hat keinerlei Symptome. 

Folgende Symptome können bei Feigwarzen auftreten: 

  • Es zeigen sich kleine, flache, einzelne oder angehäufte Hautwucherungen. Diese können vier Wochen bis acht Monate nach der Infektion mit den HP-Viren auftreten.  
  • Schmerzen treten bei Feigwarzen eher selten auf.
  • Manche Betroffene berichten über Beschwerden wie Nässen, Brennen und Juckreiz.
  • Manchmal können Blutungen auftreten.  

Erfolgt keine Feigwarzen Behandlung, breiten sich diese unter Umständen immer weiter aus. Sie können dann auch ihre Form, Farbe und Größe verändern. Manchmal entstehen dabei Gebilde mit einem blumenkohlähnlichen Aussehen. Die Warzen haben eine weißliche, grau-bräunliche oder rötliche Färbung.  

Ursachen von Feigwarzen

Die Ursache von Feigwarzen sind humane Papillomaviren. Übertragen werden diese Viren vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Winzige Verletzungen der Haut und Schleimhäute an After, Enddarm, Vagina oder Penis dienen den Viren als Eintrittspforte.  

In seltenen Fällen können HP-Viren auch beim Baden oder durch gemeinsam genutzte Utensilien wie Handtücher übertragen werden. Ist eine werdende Mutter mit den Viren infiziert, so kann sie diese bei der Geburt auf das Kind übertragen.  

Behandlung von Feigwarzen

Bei Feigwarzen können nur die Symptome behandelt werden. Ein speziell gegen die auslösenden Viren wirkendes Medikament gibt es nicht. Aus diesem Grund sollte man regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen. Dabei können Feigwarzen und Krebsvorstufen erkannt werden. 

Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden, die bei Feigwarzen angewendet werden können. Zu beachten ist, dass keine der Behandlungsmethoden eine dauerhafte Entfernung garantiert. Die Warzen können jederzeit wiederkehren. Das gilt auch dann, wenn die Behandlung zunächst erfolgreich war.  

Größe, Lage und Anzahl der Warzen können mitbestimmen, wie diese behandelt werden. Häufig kommen Lösungen, Salben und Cremes zum Einsatz. Diese können selbst aufgetragen werden.  

Die Warzen können auch verätzt oder vereist werden. Eine operative Entfernung der Hautwucherungen ist ebenfalls möglich. Bei diesem Eingriff werden die Warzen mit einer chirurgischen Schere oder einem feinen Löffel entfernt. Das kurzzeitige Erhitzen und das Abtragen per Laser ist ebenfalls möglich.

Risikofaktoren von Feigwarzen

Es gibt sehr viele Typen von HPV. Für Feigwarzen sind zumeist die Typen 6 und 11 verantwortlich. Auch die Typen 16 und 18 sind in seltenen Fällen in den Hautwucherungen zu finden. Die Typen 16 und 18 gelten als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Expert:innen gehen jedoch davon aus, dass sich aus einer Feigwarze in der Regel kein bösartiger Tumor entwickelt.  

Das Risiko, sich beim Sex mit HPV zu infizieren, steigt, wenn man kleinere Verletzungen an der Haut oder den Schleimhäuten hat. Eine Pilzinfektion kann die Übertragung beispielsweise begünstigen. Auch ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Entstehung von Feigwarzen. Wer HIV oder AIDS hat oder Medikamente einnimmt, die das Immunsystem unterdrücken, hat ein höheres Risiko, dass sich Feigwarzen entwickeln.  

Bei vielen Menschen, die die Viren im Körper haben, kommt es nicht zu Beschwerden und auch die Feigwarzen entstehen gar nicht erst. Trotzdem ist eine Übertragung auf andere Menschen denkbar.  

Vorbeugung von Feigwarzen

Es gibt keine Möglichkeit, sich vollständig vor einer Infektion mit humanen Papillomaviren zu schützen. Auch Kondome und Femidome schützen nicht unbedingt vor einer Übertragung. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die dabei helfen können, das Risiko einer Infektion zu reduzieren: 

  • Betreibe Safer Sex. Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist der Hauptrisikofaktor, wenn es um sexuell übertragbare Erkrankungen wie Feigwarzen geht. Einen 100-prozentigen Schutz bieten Kondome zwar nicht, aber Studien zu anderen Krankheiten, die durch humane Papillomaviren ausgelöst werden können, haben gezeigt, dass das Risiko reduziert wird. Beim Geschlechtsverkehr sollte man daher Kondome nutzen.
  • Bei Oralverkehr gilt ebenfalls, dass du dich und deine Sexpartner mit Kondomen oder sogenannten „dental dams“ schützen solltest.
  • Wichtig ist auch, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Feigwarzen und andere Geschlechtskrankheiten werden frühzeitig erkannt und können behandelt werden.  
  • Wenn man sich mit Feigwarzen infiziert hat, sollte man während der Behandlung auf Sex verzichten. Du solltest auch deinen Sexualpartner über deine Erkrankung aufklären. Er sollte ebenfalls zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen.
  • Es gibt eine Impfung, die vor verschiedenen HP-Viren schützt. Sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin, ob diese Impfung sinnvoll für dich ist.
  • Es wird empfohlen, Kinder ab einem bestimmten Alter gegen HPV impfen zu lassen.  

Wie kann Doktor.De bei Feigwarzen helfen?

Wenn du den Verdacht hast, dich mit Feigwarzen infiziert zu haben, dann stehen dir die Ärzt:innen auf Doktor.De gerne beratend zur Seite. Für die eigentliche Behandlung wendest du dich an Gynäkolog:innen, Allgemeinmediziner:innen oder Dermatolog:innen. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Tiefenböck, F.; Feichter, M. 27.04.2022. Feigwarzen. Netdoktor.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 20.04.2022. Feigwarzen (Genitalwarzen). Gesundheitsinformation.de.

Apotheken Umschau. 04.07.2018. Feigwarzen (Condylomata acuminata).

 

Letztes Update: 2023-04-04