Gelbsucht bei Neugeborenen
Gelbsucht kommt bei Neugeborenen recht häufig vor. Hier sammelt sich der gelblich-braune Farbstoff Bilirubin im Körper des Neugeborenen an, was zu einer gelblichen Verfärbung von Augäpfeln und Haut führt. Eine Behandlung ist erst ab einer gewissen Konzentration von Bilirubin im Blut notwendig.
Erhalte medizinischen Rat bei Gelbsucht von Neugeborenenen!
Symptome von Gelbsucht bei Neugeborenen
Betrifft die Gelbsucht ein Neugeborenes, so wird dies häufig bereits in der Geburtsklinik von den Geburtshelfer:innen und Ärzt:innen festgestellt. In der Regel erkennen diese eine Gelbsucht beim Baby sofort.
Möchte man nach der Entbindung schnell wieder nach Hause, muss man selbst auf gewisse Anzeichen achten. In der Regel sind die Symptome einer Gelbsucht beim Baby sehr eindeutig:
- Gelblich verfärbte Haut
- Gelbliche Augäpfel
- Heller Stuhlgang
- Bräunlicher Urin
Bevor diese Symptome bei deinem Baby sichtbar werden, könntest du folgende Anzeichen bemerken:
- Das Baby ist ungewöhnlich träge und schläfrig.
- Das Baby ist reizempfindlich.
- Das Baby weint viel.
- Du hast den Eindruck, dass dein Neugeborenes zu wenig trinkt.
- Dein Baby hat Fieber.
Wenn dein Neugeborenes Fieber hat, könnte das auf eine Neugeborenen Infektion hindeuten. Suche mit deinem Baby umgehend einen Arzt/eine Ärztin auf, wenn dir etwas ungewöhnlich vorkommt. Auch wenn keine Gelbsucht vorliegt, könnte das Neugeborene eine andere Erkrankung haben. Hier ist es besser, sich professionellen Rat zu holen.
Ursache von Gelbsucht bei Neugeborenen
In der Regel liegt die Ursache von Gelbsucht bei Neugeborenen nicht in einer Erkrankung, es handelt sich vielmehr um eine Anpassungsstörung. Bei Neugeborenen befinden sich kurz nach der Geburt viele rote Blutkörperchen im Organismus. Beim Abbau dieser Blutkörperchen entsteht der gelblich-braune Farbstoff Bilirubin. Normalerweise wird dieser Farbstoff in der Leber umgewandelt und anschließend über Urin und Stuhl ausgeschieden.
Häufig ist die Leber bei einem Neugeborenen jedoch noch nicht vollständig ausgereift. So kann es sein, dass die Leber mit der Verstoffwechselung des Bilirubins überfordert ist. In diesem Fall lagert sich das Bilirubin im Gewebe ab und die Ablagerung wird als gelbliche Verfärbung von Haut und Augäpfeln sichtbar. Wie lange sich die Symptome einer Gelbsucht beim Baby bemerkbar machen, kann von Fall zu Fall sehr verschieden sein. Im Allgemeinen klingen die Symptome einer Neugeborenengelbsucht innerhalb von zehn Tagen wieder ab.
Behandlung von Gelbsucht bei Neugeborenen
Wenn die Gelbsucht dein Neugeborenes trifft, dann kannst du einiges tun, um dein Kind zu unterstützen. Folgende Maßnahmen sind hilfreich:
- Stille dein Baby häufig. Lege dein Neugeborenes häufig an und lass es trinken, damit es ausreichend Milch zu sich nehmen kann. Die Vormilch, das sogenannte Kolostrum, regt die Darmtätigkeit an und Bilirubin kann schneller ausgeschieden werden. Stillen ist gerade am Anfang nicht immer ganz einfach. Hol dir Hilfe bei einer Stillberatung oder deiner Hebamme, wenn du Unterstützung brauchst.
- Halte dein Baby warm. Der Stoffwechsel der Leber wird durch Wärme angeregt. Eine Körpertemperatur von 37 Grad Celsius gilt als ideal. Beim Wickeln ist eine warme Umgebung wünschenswert. Dein Baby darf es auch nicht zu warm haben, sonst schwitzt es und verliert Flüssigkeit.
- Geh mit deinem Baby ans Tageslicht. Bei der Fototherapie wird Licht genutzt, um das Bilirubin im Körper abzubauen. Du kannst das natürliche Tageslicht nutzen, um dein Neugeborenes zu unterstützen. Natürlich muss das Baby passend angezogen sein und darf im Sommer nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Wende dich an deine Hebamme und deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin für mehr Unterstützung im Umgang mit Gelbsucht beim Baby.
Überschreitet die Bilirubinkonzentration im Blut einen gewissen Wert, dann muss die Neugeborenengelbsucht ärztlich behandelt werden und es reichen die oben genannten Maßnahmen nicht mehr aus. Es besteht dann das Risiko, dass es zu einem sogenannten Kernikterus kommt. Hier lagert sich das Bilirubin in den Ganglienzellen des Stammhirns ein und das kann zu bleibenden Schäden im Gehirn führen oder sogar tödlich sein.
Angesichts dessen wird Gelbsucht bei Neugeborenen behandelt, wenn die Bilirubinwerte deutlich erhöht sind. Folgende Therapiemöglichkeiten gibt es:
Fototherapie
Bei der Fototherapie oder Lichttherapie wird blaues Licht mit einer Wellenlänge von 460 Nanometern eingesetzt. Das Baby wird damit bestrahlt und dadurch wird das indirekte Bilirubin gespalten. Die Leber muss das indirekte Bilirubin dann nicht mehr in seine direkte Form umwandeln und wird dadurch entlastet. Anschließend wird der Farbstoff über den Urin ausgeschieden. Da das Licht der Netzhaut schaden kann, werden die Augen des Babys mit einer speziellen Brille geschützt.
Austauschtransfusion
Bei einem besonders schweren Fall von Gelbsucht kann das Blut des Babys durch eine Bluttransfusion ausgetauscht werden. Dadurch kann der Abbau von roten Blutkörperchen verhindert werden.
Die Behandlung des Babys wird von den Ärzt:innen in der Klinik übernommen. Ob und wie lange ein Neugeborenes mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird von den behandelnden Ärzt:innen entschieden.
Wie kann Doktor.De bei Gelbsucht deines Babys helfen?
Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen können dir helfen, die Anzeichen einer Gelbsucht zu erkennen. Für die weitere Behandlung wendest du dich an deine Hebamme oder/und deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin.
Die kooperierenden Fachärzte und Fachärztinnen für Kinderheilkunde bei Doktor.De bieten dir und deinem Kind eine kinderärztliche Videosprechstunde Montag, Mittwoch und Freitag von 08 Uhr bis 09 Uhr an. Dieses Angebot richtet sich explizit an Eltern mit Kindern. Außerhalb dieser Sprechzeiten können Eltern selbstverständlich auch die Doktor.De-App nutzen und mit Fachärzten und -ärztinnen für Allgemeinmedizin/ Innere Medizin sprechen. Auch diese können medizinischen Rat geben und bei Bedarf Rezepte sowie Kindkrankschreibungen ausstellen.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Letztes Update: | 2023-08-28 |