
In der Regel dauert es mindestens ein Jahr, bis sich bei Lepra nach der Ansteckung erste Symptome zeigen. Im Durchschnitt treten die typischen Anzeichen nach fünf bis sieben Jahren in Erscheinung. Manchmal sind es 20 Jahre und mehr. Einmal vorhanden, schreitet die Erkrankung langsam voran. Lepra betrifft in erster Linie die Haut sowie das periphere Nervensystem. Sind die Nerven involviert, führt das zu sensiblen und motorischen Ausfällen an den von den betroffenen Nervenfasern versorgten Stellen.
Lepra indeterminata
Diese Form der Lepra äußert sich durch vereinzelte, kleine und uncharakteristische Hautveränderungen. Diese können heller wirken als die umliegende Haut. Bei circa drei Viertel der Patient:innen heilen diese Hautläsionen spontan ab. Geschieht das nicht, geht die Lepra in eine der folgenden Ausprägungen über:
Tuberkuloide Lepra
Dieser Lepratyp entwickelt sich, wenn das Immunsystem grundsätzlich funktioniert. Die Immunabwehr bekämpft die Erreger aktiv. Dadurch ist der Verlauf milder als bei der Lepra lepromatosa (schwere Lepra). Es zeigen sich wenige, asymmetrische Hautveränderungen mit scharfer Begrenzung und häufig erhabenem Rand.
Auf dunkler Haut wirken die Läsionen heller als ihre Umgebung. Manchmal erscheinen sie rötlich, vor allem bei helleren Hauttypen. Begleitet werden diese Veränderungen von sichtbaren Nervenschwellungen und Nervenschädigungen, welche die Schweißproduktion und das Schmerzempfinden stark beeinträchtigen können.
Lepra lepromatosa
Funktioniert die körpereigene Abwehr schlecht, bilden sich überall am Körper symmetrisch verteilt Hautveränderungen. Dieser Ausschlag dringt unbehandelt in die tiefen Hautschichten ein. Das betrifft insbesondere das Gesicht und kann den Verlust der Augenbrauen bedeuten. Durch Schwellungen und Verknotungen erhält das Gesicht im Laufe der Zeit ein löwenartiges Aussehen, in der Fachsprache „Facies leontina“ genannt. Nervenschäden führen zu schwerwiegenden Empfindungsstörungen bis hin zum Ausfall des Temperatur- und Schmerzempfindens. Weitere mögliche Folgen sind Geschwüre, Wunden, Deformationen und Verstümmelungen von Gliedmaßen.
Borderline-Lepra
Hierbei handelt es sich um Abstufungen und Mischformen von tuberkoloider und lepromatöser Lepra. Dabei können Symptome beider Verlaufsformen auftreten.