Auslöser für Nasenbluten ist eine Verletzung der feinen Blutgefäße in der stark durchbluteten Nasenschleimhaut. Im vorderen Bereich der Nase treffen gleich mehrere dieser Blutgefäße zusammen. Daher entstehen dort die meisten Blutungen. Die Ursachen hierfür können lokal, also in der Nase und der Nasennebenhöhlen vorliegen. Sie können aber auch systemisch bedingt sein, etwa als Symptom einer Erkrankung, einer körperlichen Entwicklungsphase oder als Nebenwirkung von Medikamenten.
Lokale Ursachen
Oft genügen schon Kleinigkeiten wie Nasenbohren oder ein kräftiges Schnäuzen, um Nasenbluten auszulösen. Begünstigt wird dies durch eine vorgeschädigte Nasenschleimhaut, beispielsweise durch:
- Klimaanlagen im Sommer
- überheizte Räume im Winter
- Allergien wie Heuschnupfen oder eine Pollenallergie
Auch abschwellende Nasensprays und -tropfen können die Nasenschleimhäute reizen und sie austrocknen.
Nasenbluten bei Kindern wird häufig durch äußere Einwirkungen wie einen Sturz oder einen Schlag ausgelöst. Dabei ist es unerheblich, ob eine Fraktur des Nasenbeins oder der Nasenscheidewand vorliegt oder nicht. Wenn sich Kleinkinder einen Fremdkörper in die Nase stecken, können sie die Nasenschleimhaut verletzen und dadurch ebenfalls Nasenbluten verursachen.
Eine weitere Ursache für eine blutende Nase sind Veränderungen an der Nasenscheidewand, beispielsweise Eiteransammlungen, kleine Risse oder Löcher. In seltenen Fällen können auch Tumoren in der Nase Grund für das Nasenbluten sein.
Systemische Ursachen
Zu den systemischen Auslösern gehören insbesondere Gefäß-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck sowie Nierenerkrankungen. Außerdem können fieberhafte Infektionen wie Grippe oder Masern zur verstärkten Durchblutung der Nasenschleimhäute und damit gegebenenfalls zu Blutungen führen. Gleiches gilt für Schleimhautentzündungen aufgrund von Erkältungskrankheiten oder Allergien.
Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung, einer angeborenen Funktionsstörung der Blutplättchen, Leukämie oder der vererbbaren Gefäßerkrankung Morbus Osler neigen ebenfalls zu häufigerem Nasenbluten.
Medikamente als Auslöser für Nasenbluten
Sogenannte Blutverdünner führen zu einer erhöhten Blutungsneigung und können damit Nasenbluten verursachen. Hierunter fallen beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS) und die häufig bei chronischem Vorhofflimmern eingesetzten Cumarine. Diese Wirkstoffe senken gezielt den Spiegel des zur Blutgerinnung benötigten Vitamins K.
Nasenbluten in der Wachstumsphase
Bei Kindern und Jugendlichen tritt Nasenbluten in den vorderen Nasenabschnitten nicht selten ohne Fremdeinwirkung auf. Das geschieht vor allem im Zuge starker Wachstumsschübe, zum Beispiel während der Pubertät.
Nasenbluten in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft werden alle Schleimhäute stärker durchblutet. Deshalb kommt es relativ leicht zu Nasenbluten. Das ist weder für die werdende Mutter noch für das Kind gefährlich.