Niedriger Blutdruck

Ein niedriger Blutdruck liegt vor, wenn der systolische Wert unter 100 mmHg und der diastolische Wert unter 60 mmHg liegt. Betroffen sind häufig Frauen, sehr schlanke Menschen, Schwangere, Jugendliche und Senioren. Ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) gilt als weniger gefährlich als hoher Blutdruck (Hypertonie), kann jedoch ebenfalls eine ernste Ursache haben. Aus diesem Grund sollte auch niedriger Blutdruck immer ärztlich abgeklärt werden.  

Erhalte medizinischen Rat zu niedrigem Blutdruck!

Symptome von niedrigem Blutdruck

Im Grunde handelt es sich bei einem niedrigen Blutdruck nicht um die Erkrankung an sich. Vielmehr ist er ein Symptom und ihm liegt eine andere Ursache zugrunde. Es gibt dennoch einige Anzeichen, durch die sich ein niedriger Druck in den großen Arterien bemerkbar macht.  

Ein niedriger Blutdruck muss nicht immer Symptome hervorrufen. Oftmals wird er nicht einmal bemerkt. Allerdings kann ein sehr schneller Abfall des Blutdrucks zu Kreislaufproblemen, Herzrasen und Schwindel führen. Auch durch Kopfschmerzen und Müdigkeit kann er sich bemerkbar machen. Von einem niedrigen Blutdruck sind besonders häufig Personen im Teenageralter, ältere, sehr schlanke Menschen, Schwangere sowie junge schlanke Frauen betroffen. 

Sollte niedriger Blutdruck Symptome hervorrufen, dann ist es sinnvoll, die Ursache ärztlich abklären zu lassen. Durch folgende Symptome kann sich niedriger Blutdruck bemerkbar machen: 

  • Schwindel, vor allem am Morgen, wenn man zu schnell aufsteht
  • Herzrasen, da der Körper versucht, die Durchblutung zu verbessern
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Atemnot
  • Augenflimmern
  • Ohrensausen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Wetterfühligkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Depressive Verstimmungen
  • Blasse, kalte Haut
  • Kältegefühl in Füßen und Händen
  • Schwitzen
  • Ohnmacht 

Gefährlich werden können Symptome wie Schwindel oder Ohnmacht vor allem beim Autofahren und beim Bedienen schwerer Maschinen. Auch wenn möglicherweise Sturzgefahr besteht, können solche Aussetzer Folgen haben.  

Ursachen von niedrigem Blutdruck 

Ärzte und Ärztinnen unterscheiden zwischen der primären und der sekundären Hypotonie.

Bei der primären, auch konstitutionellen beziehungsweise anlagebedingten Hypotonie, wird der Blutdruck vom Körper nicht optimal geregelt, die Einstellung des Blutdrucks ist dauerhaft zu niedrig.  

Liegt eine orthostatische Hypotonie vor, so können sich Schwierigkeiten ergeben. Wird die Position des Körpers schnell verändert, passt sich die Blutdruckregelung nicht schnell genug an. Bei zu schnellem Aufstehen kann es dann passieren, dass Betroffenen schwindlig oder sogar schwarz vor Augen wird. 

Zudem kann es in einer akuten Schocksituation zu einem Blutdruck-Abfall kommen. Starker Blutverlust oder eine heftige allergische Reaktion wie ein anaphylaktischer Schock führen zu einem niedrigen Blutdruck. Daneben kann auch ein starker Flüssigkeitsverlust ein geringeres Blutvolumen und damit einen geringeren Blutdruck zur Folge haben. Zu einem Flüssigkeitsverlust kann es unter anderem durch starkes Schwitzen oder Durchfall kommen.  

In der Medizin spricht man von sekundärer Hypotonie, wenn der zu niedrige Blutdruck durch eine Erkrankung oder bestimmte Medikamente verursacht wird. Der sekundären Hypotonie können folgende Ursachen zugrunde liegen: 

  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie eine Aortenstenose (Verengung der Aortenklappen) oder eine Herzinsuffizienz
  • Neurologische Erkrankungen
  • Venenschwäche
  • Hormonelle Störungen durch Nebennieren- oder Schilddrüsenerkrankungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, möglich bei manchen Psychopharmaka und Diuretika 

Es ist auch möglich, dass Symptome von zu niedrigem Blutdruck bei einem Aortenbogen-Syndrom auftreten. Bei diesem Syndrom gibt es eine Verengung im Bereich der Aorta. So kann es sein, dass der Körper zwar ausreichend mit Blut versorgt wird, der Blutdruck im Kopf aber zu niedrig ist.  

Behandlung von niedrigem Blutdruck

Wie Hypotonie behandelt wird, hängt von der jeweiligen Ursache ab. Kommt es zu einem niedrigen Blutdruck durch eine Herzinsuffizienz, können verschiedene Medikamente eingesetzt werden. Zudem können Betroffene ihre Beschwerden durch einen gesunden Mix aus Ruhe und Bewegung lindern. 

Handelt es sich dagegen um eine primäre Hypotonie, so werden in der Regel keine Medikamente eingesetzt. Betroffene können hier selbst etwas für ihr Wohlbefinden tun. So kann es hilfreich sein, ausreichend zu trinken und sich regelmäßig zu bewegen. In manchen Fällen können auch regelmäßige Wechselduschen, koffeinhaltige Getränke sowie Stützstrümpfe bei einer Veranlagung zu niedrigem Blutdruck unterstützend sein.  

Hier gilt es jedoch vorsichtig zu sein. Nicht jeder Betroffene reagiert auf diese Maßnahmen in gleicher Weise. Bei Venenleiden können Wechselduschen unter Umständen einen negativen Effekt haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ursache des niedrigen Blutdrucks ärztlich abklären zu lassen. Hat man die Ursache gefunden, können passende Maßnahmen ergriffen werden.  

Ein zu niedriger Blutdruck muss im Übrigen nicht immer behandelt werden. Im Laufe des Tages sind Blutdruckschwankungen ganz normal. Der Blutdruck steigt durch Sport und Aufregung, während des Schlafens sinkt er wieder. Ein niedriger Blutdruck muss keine Belastung sein. Solange keine Kreislaufbeschwerden auftreten, muss in vielen Fällen nichts unternommen werden. Hypotonie wird in vielen Ländern nicht als Krankheit betrachtet. Ist eine Erkrankung die Ursache für niedrigen Blutdruck, so muss diese entsprechend behandelt werden. Ansonsten können folgende Maßnahmen bei niedrigem Blutdruck helfen: 

  • Bewegung auch in den oftmals stressigen Arbeitsalltag einbauen
  • Alkohol nur in Maßen
  • Auf Nikotin verzichten
  • Genügend trinken
  • Kneippanwendungen
  • Wechselduschen
  • Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke in Maßen
  • Gesundes Körpergewicht
  • Ausgewogene Ernährung  
  • Sportlich aktiv sein bei Ausdauersportarten, zum Beispiel Nordic Walking, Wandern und Joggen
  • Blutdruck regelmäßig messen
  • Blutdrucktagebuch führen  

Risikofaktoren von niedrigem Blutdruck

Wenn der Blutdruck zu niedrig ist, dann werden die Gefäße nicht richtig durchblutet. Auch wenn das erst einmal recht ernst klingt, führt das nicht in allen Fällen zu Problemen. Niedriger Blutdruck gilt im Allgemeinen als weit weniger gefährlich als zu hoher Blutdruck. Es gibt jedoch Menschen, bei denen ein niedriger Blutdruck doch Anzeichen eines größeren Problems sein kann. Wer beispielsweise unter Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche leidet, sollte sich auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen.  

Wichtig zu wissen ist zudem, dass sich zu hoher Blutdruck unter gewissen Umständen in zu niedrigen Blutdruck verwandeln kann. Wer mit seiner Hypertonie in ärztlicher Behandlung ist und blutdrucksenkende Medikamente einnimmt, läuft Gefahr, dass der Blutdruck unter Umständen zu niedrig wird. Wenn im Sommer die Temperaturen über 25 liegen, muss die Medikamentendosis eventuell angepasst werden. Änderungen der Medikamenteneinnahme sollten mit den behandelnden Ärzt:innen immer abgesprochen werden.  

Wie kann mir Doktor.De bei Krampfadern helfen?

Wenn du das Gefühl hast, unter niedrigem Blutdruck zu leiden, kannst du deine Beobachtungen mit den Ärzt:innen auf Doktor.De besprechen. Um die Ursache abklären zu lassen, besuchst du dann einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort.  

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

kardionet.de. o.J. Niedriger Blutdruck (Hypotonie).

MedSpecialists. o.J. Niedriger Blutdruck – Ursachen und Risiken.

corahealth. 18.06.2019. Niedriger Blutdruck: Wie erkennen und was hilft?

Letztes Update: 2023-04-04