Zinkmangel

Zink ist ein Spurenelement, da es nur in sehr geringen Mengen in unserem Körper vorkommt. Dennoch ist es unverzichtbar, da es ein Baustein zahlreicher körpereigener Eiweißstoffe ist. So ist es bedeutsam für das Wachstum, die Wundheilung, den Fett- und Zuckerstoffwechsel, das Immunsystem und auch für die Fortpflanzung. Bei ausgewogener Ernährung droht Menschen, die ansonsten gesund sind, kein Zinkmangel. 

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Symptome von Zinkmangel

Zinkmangel-Symptome Symptome sind nicht spezifisch, da sie auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten können. 

Häufig kommt es zu Ekzemen mit schlechter Heilungstendenz im Bereich von Mund und After oder über Gelenken. Auch das Wachstum von Nägeln und Haaren kann gestört sein. Bei schwerem Mangel kann das Haar büschelweise ausfallen. Appetitverlust kann schon bei geringerem Zinkmangel auftreten. Hinzu kann ein eingeschränktes Geruchs- und Geschmacksvermögen kommen. Gehäufte Infekte oder Durchfall können ebenfalls auf einen Zinkmangel hindeuten. Auch Nachtblindheit kann ein Zinkmangel-Symptom sein. Bei Kindern kann das Längenwachstum gestört sein. Das gilt auch für das Ungeborene, wenn bei der Mutter ein Zinkmangel vorliegt. 

Da Zink auch wichtig für die Fortpflanzung ist, kann es zu Störungen der Fruchtbarkeit sowohl bei der Frau als auch beim Mann kommen. Nervenschädigungen können sich über psychische Symptome, wie Lustlosigkeit, Gereiztheit oder Erinnerungsstörungen, bemerkbar machen. 

Diagnostik

Die Verdachtsdiagnose Zinkmangel ergibt sich aus der Symptomkonstellation im Zusammenhang mit Lebensumständen und Vorerkrankungen. Im Blut und im Urin kann der Zinkspiegel bestimmt werden. Beide Untersuchungen besitzen allerdings nur eine geringe Aussagekraft. Als beweisend für einen Zinkmangel gilt daher nur das Ansprechen auf die Einnahme von Zinkpräparaten. 

Ursachen von Zinkmangel

Es gibt eine seltene Erberkrankung, die mit Zinkmangel einhergeht – die Acrodermatitis enteropathica. Sie führt zu einer Störung der Zinkaufnahme im Darm und fällt erstmalig nach dem Abstillen des Säuglings auf. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen können zu einer unzureichenden Zinkaufnahme führen, ebenso chronische Nierenerkrankungen. Sowohl die Einnahme von Entwässerungsmedikamenten als auch akuter Durchfall und starker Alkoholkonsum können zu einem Zinkverlust durch vermehrte Ausscheidung führen. Da der Körper Zink nicht speichern oder selbst herstellen kann, ist er auf eine regelmäßige Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Eine Mangelversorgung ist in Industrieländern selten, sofern keine strengen Diäten eingehalten werden. 

Behandlung von Zinkmangel

Zinkmangel wird durch die Einnahme von Zinkpräparaten behandelt. Meist genügen ein bis zwei Wochen, um den Mangel zu beseitigen. Anschließend sollte auf eine ausreichende Zufuhr des Spurenelementes mit der Nahrung geachtet werden. Von Acrodermatitis enteropathica betroffene Menschen müssen lebenslang Zink einnehmen. Die Behandlung eines Zinkmangels gehört in ärztliche Hände, da zunächst eine korrekte Diagnose gestellt werden muss. Zudem kann die eigenmächtige Einnahme von Zink leicht zu einer Überdosierung führen. 

Risikofaktoren von Zinkmangel

Von Zinkmangel sind Personen bedroht, die sich nicht ausreichend oder nicht abwechslungsreich genug ernähren und somit zu wenig von dem Spurenelement aufnehmen. Vegetarier und insbesondere Veganer können ein erhöhtes Risiko haben, wenn sie sich phytatreich ernähren, denn Lebensmittel, die Phytate enthalten, behindern die Zinkaufnahme. Das betrifft vor allem Getreide und Hülsenfrüchte. 

Folgende Erkrankungen begünstigen einen Zinkmangel: 

  • chronische Darm- oder Nierenerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Lebererkrankungen
  • Alkoholabhängigkeit
  • Sichelzellanämie 

Vorbeugung von Zinkmangel

Eine ausgewogene Ernährung beugt einem Zinkmangel vor. Schwangere, Ältere und Kinder haben einen erhöhten Bedarf, der aber durch Nahrungsmittel problemlos gedeckt werden kann. Eine Alkoholabhängigkeit sollte gegebenenfalls behandelt werden. 

Eine vorbeugende Einnahme von Zinkpräparaten ist nicht empfehlenswert, da eine Überdosierung rasch erreicht wird und zu einer Blutarmut (Anämie) führen kann. Auch muss dabei berücksichtigt werden, dass Zahncreme, Mundwasser oder Haftcreme häufig Zink enthalten. 

Zink in Lebensmitteln

Viele tierische und pflanzliche Lebensmittel enthalten Zink. Da die pflanzlichen

Viel Zink enthalten: Rind- und Schweinefleisch, Meeresfrüchte, Käse, Milch und Eier | © bit245 

Zinkquellen meist gleichzeitig Phytat enthalten, das die Zinkaufnahme hemmt, stellt der Genuss tierischer Lebensmittel leichter eine ausreichende Versorgung sicher. Viel Zink enthalten: 

  • Rind- und Schweinefleisch
  • Meeresfrüchte
  • Käse und Milch
  • Eier 

Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten viel Zink. Um es über den Darm aufnehmen zu können, muss das Phytat zuvor möglichst durch Fermentierung abgebaut werden, zum Beispiel, indem Getreide vor dem Verzehr eingeweicht, mit Sauerteig gebacken oder zum Keimen gebracht wird. Da der Zinkgehalt oft den Phytatgehalt übersteigt, kommen die genannten pflanzlichen Lebensmittel aber auch ohne vorherige Fermentierung als Zinkquelle infrage. 

Was kann Doktor.De bei Zinkmangel für dich tun?

Unser ärztliches Team betrachtet deine Symptome im Zusammenhang mit deinen Lebensumständen und Vorerkrankungen. Medizinische Fachleute können so einschätzen, ob ein Zinkmangel als Ursache deiner Beschwerden wahrscheinlich ist. Ist das der Fall, kann eine hausärztliche Weiterbehandlung vor Ort sinnvoll sein. Gegebenenfalls kannst du eine Krankschreibung von uns erhalten. 

  

Quellen: 

Juli 2019. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.

Johnson, L. E. Dezember 2021.Zinkmangel. MSD Manual.

06.12.2021. Zinkmangel. gesund.bund.de

Letztes Update: 2023-04-16