Bauchaortenaneurysma
Die Aorta ist die größte Arterie und die Hauptschlagader des Körpers; das Herz pumpt durch dieses Gefäß das gesamte Blut in alle Körperteile. Der Teil, der durch den Bauchraum verläuft, ist die Bauchaorta. Ein Bauchaortenaneurysma besteht, wenn die Aorta hier über drei Zentimeter erweitert.
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Symptome von Bauchaortenaneurysma
Die Symptome sind von der Größe der Aneurysmen abhängig. Kleinere Aneurysmen werden von Betroffenen meist gar nicht bemerkt. Wenn das Bauchaortenaneurysma größer ist, können Schmerzen im Bauch- und Rückenbereich auftreten. Zu einem hochakuten Schmerz kommt es im Falle eines Risses. Dieser Schmerz ist meist stechend und wird in Rücken und Brust empfunden, häufig mit Ausstrahlung in die Seiten oder die Leisten. Da in diesem Fall sofort ein starker Blutverlust auftritt, folgen rasch weitere Symptome wie Schwindel, Bewusstlosigkeit und Kreislaufzusammenbruch.
Ursachen von Bauchaortenaneurysma
Zugrunde liegt eine Minderung der Gefäßelastizität, für die es verschiedene Ursachen gibt. So werden die Gefäße mit zunehmendem Alter allgemein unelastischer. Langjähriger unbehandelter Bluthochdruck kann zu vorzeitig starren Gefäßen führen. Auch bei langjährigem Tabakkonsum sind diese häufiger anzutreffen.
Behandlung von Bauchaortenaneurysma
Die Frage, ob behandelt werden muss, stellt sich bei größeren Aneurysmen ab fünfeinhalb Zentimetern Durchmesser. Bei kleineren Aneurysmen ist Beobachtung ausreichend. Betroffene werden beraten, möglichst das Rauchen aufzugeben und sowohl den Blutdruck wie die Blutfette gut einzustellen. Eine engmaschige Beobachtung ist wichtig, weil man die schneller wachsenden Aneurysmen so identifizieren kann.
Um bei größeren Aneurysmen die Gefahr des lebensbedrohlichen Risses zu vermeiden, steht nur die Operation zur Verfügung. Die Häufigkeit von Rissen ist von der Größe des Aneurysmas abhängig: sie treten bei Aneurysmen größer als 7 Zentimeter Durchmesser in 60 Prozent der Fälle auf, zwischen 5 und 6 Zentimeter in zehn Prozent, während kleinere Aneurysmen von 4 bis 5 Zentimetern in etwa 3 Prozent der Fälle reißen.
Bei der Operation wird an der Aneurysmastelle ein Gefäßersatz vorgenommen oder eine Gefäßstütze eingesetzt. Der Eingriff kann auf zwei Arten durchgeführt werden:
- als offene Operation über einen Bauchschnitt oder
- als Kathetereingriff endovaskulär über einen kleinen Schnitt in der Leiste.
Der Eingriff gehört zu den großen Operationen und kann erhebliche Risiken haben, deren Häufigkeit zum großen Teil von Alter und Allgemeinzustand der Betroffenen abhängen. Auch nach der Operation kann es zu Komplikationen wie Infektionen oder Schlaganfällen kommen
Risikofaktoren von Bauchaortenaneurysma
Das Risiko ist erhöht, wenn in der Familie und bei näheren Verwandten Bauchaortenaneurysmen aufgetreten sind. Darüber hinaus sind vermehrt betroffen:
- Männer
- ältere Menschen
- Raucher:innen
- Patient:innen mit Bluthochdruck oder erhöhten Blutfettwerten
- hellhäutige Menschen
Diagnose des Bauchaortenaneurysmas
Wichtig ist, an die Möglichkeit eines Bauchaortenaneurysmas zu denken. Die Diagnose selbst ist einfach: sie kann mit einer nicht schmerzhaften und komplikationslosen Ultraschalluntersuchung des Bauchraums, bei der der Durchmesser der Aorta gemessen wird, gestellt werden.
Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen
Das Bauchaortenaneurysma ist keine häufige Erkrankung, allerdings sind 2 Prozent der Männer von 65 bis 75 Jahren betroffen. Diese Männer könnten bei einer Früherkennung rechtzeitig therapiert werden. Für Frauen ist das nicht belegt. Die Krankenkassen tragen daher die Kosten für eine Ultraschalluntersuchung bei dieser Gruppe Männer.
Zu einer allgemeinen Früherkennung ist dagegen nicht zu raten. Auch die berechtigten Männer zwischen 65 und 75 Jahren sollten sich ausführlich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie die Früherkennung wahrnehmen sollten. Diese ist nämlich nur dann sinnvoll, wenn sich die meist beschwerdefreien Patienten danach vorbeugend einem schweren operativen Eingriff unterziehen würden, der zu den großen Operationen mit einigen erheblichen Risiken gehört. Wenn jemand diesen Eingriff nicht sicher bejaht, scheint es für ihn nicht sinnvoll, eine Diagnose zu erhalten, die als tickende Zeitbombe empfunden werden kann. Das Wissen darum und die eingeplanten regelmäßigen Untersuchungen können manche Patienten als hilfreich empfinden; andere aber können sehr stark psychisch belastet werden, auch wenn gar nicht sicher ist, ob, wie stark und wie schnell das gefundene Aneurysma weiter wächst.
Fazit und Beratung durch Doktor.De
Ein hochakuter starker Schmerz mit raschem Unwohlsein ist in jedem Falle ein Grund, den Notarzt anzurufen. Wenn du aber zur Gruppe Männer zwischen 65 und 75 Jahren gehörst, vielleicht Bluthochdruck hast und weniger dramatische Beschwerden im Bereich von Bauch und Rücken auftreten, die du nicht einordnen kannst, kannst du dich durch Doktor.De beraten lassen. Im Anschluss daran kannst du die notwendigen Untersuchungen bei den Ärzt:innen deines Vertrauens durchführen lassen.
Quellen
| Letztes Update: | 2023-05-24 |