Eierstockkrebs

Eierstockkrebs, medizinisch als Ovarialkarzinom bezeichnet, ist der zweithäufigste bösartige Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane. Etwa eine von 75 Frauen ist im Laufe ihres Lebens davon betroffen, wobei der Tumor mit zunehmendem Alter häufiger vorkommt. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren. Da Eierstockkrebs erst sehr spät Symptome verursacht, ist er bei Entdeckung häufig weit fortgeschritten und hat folglich eine schlechte Prognose. 

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Symptome von Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist ein selten vorkommender Tumor. Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, steigt jedoch mit zunehmendem Alter. | © SvetaZi

Frühsymptome gibt es praktisch nicht. Die entarteten Zellen können sich im Bauchraum lange Zeit ausbreiten, ohne dass sie dabei andere Organe in ihrer Funktion stören. Wenn ein Ovarialkarzinom Symptome verursacht, sind diese sehr unspezifisch, sodass sie auch zu anderen Erkrankungen gehören könnten. Typisch sind dann folgende Beschwerden: 

  • Bauchschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Zunahme des Bauchumfanges
  • Vaginale Blutungen außerhalb der Regel oder nach der Menopause 

Metastasen entstehen zumeist in den Lymphknoten des Bauch- und Beckenraums. Selten findet man sie in der Leber, der Lunge oder im Knochen, wo sie weitere Symptome verursachen können. 

Diagnostik von Eierstockkrebs

Treten die beschriebenen Symptome auf, wird unter anderem eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt. Dabei werden die weiblichen Geschlechtsorgane von außen und innen getastet. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine Sonografie, bei der ein Ultraschallkopf von außen auf den Bauch aufgesetzt oder in die Scheide eingeführt wird. So können Organvergrößerungen und andere Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Zusätzlich können die übrigen Bauchorgane per Ultraschall untersucht werden, um die Ausbreitung des Tumors oder Metastasen zu entdecken. Auch Wasseransammlungen im Bauch- oder Brustraum können so erkannt werden. 

Bei Verdacht auf ein Ovarialkarzinom können weitere Untersuchungen folgen, wie: 

  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Computertomografie (CT)
  • Positronen-Emissions-Tomografie (PET)
  • Laboruntersuchungen 

Die Diagnose Ovarialkarzinom lässt sich allerdings erst im Rahmen der Operation stellen, da nur so eine feingewebliche Untersuchung möglich ist. 

Ursachen von Eierstockkrebs

In den meisten Fällen ist die Ursache des Ovarialkarzinoms nicht bekannt. Ein Teil der Erkrankungen beruht auf der Mutation eines bestimmten Gens, das für gehäufte Fälle von Brust- und Eierstockkrebs in bestimmten Familien verantwortlich ist. 

Des Weiteren scheint es begünstigende hormonelle und Umweltfaktoren, wie die Ernährung, zu geben. 

Behandlung von Eierstockkrebs

Besteht der Verdacht auf Eierstockkrebs, folgt eine große Bauchoperation. Dabei wird mindestens der betroffene Eierstock samt dem Eileiter entfernt. In der Regel werden auch die Gebärmutter, der andere Eierstock mit Eileiter, das große Bauchnetz und Teile des Bauchfells entfernt. Der Operationsumfang richtet sich nach der Ausbreitung des Tumorgewebes. Daher müssen bisweilen auch Teile des Darms oder anderer Organe entfernt werden. Nur, wenn der Tumor sehr klein und örtlich begrenzt wächst, kann fruchtbarkeitserhaltend operiert werden, sodass die Patientin künftig noch schwanger werden kann. Nach der Operation folgt in den meisten Fällen eine Chemotherapie. Bei der Auswahl des Chemotherapeutikums müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Jede Krebserkrankung ist körperlich und psychisch kräfteraubend. Eine begleitende psychoonkologische Behandlung ist daher empfehlenswert. Die körperliche Schwäche kann mit Physiotherapie oder angemessen dosiertem Sport gebessert werden. 

Risikofaktoren von Eierstockkrebs

Der einzig sichere Risikofaktor ist das Vorhandensein einer Mutation eines der BRCA-Gene, die aber nur für einen Teil der Erkrankungen verantwortlich ist. Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Eierstockkrebserkrankung liegt dann bei bis zu 20 Prozent. In diesem Fall kann die Erkrankung auch bereits in jüngerem Alter auftreten. Zudem handelt es sich um besonders aggressive Tumoren. Bei familiärer Häufung von Brustoder Eierstockkrebs kann eine diesbezügliche genetische Untersuchung erfolgen. Ansonsten sind eher ältere Frauen von dieser Krebserkrankung betroffen. Auch Personen, die zuvor bereits Brust-, Darm- oder Gebärmutterschleimhautkrebs hatten, haben ein gesteigertes Risiko. Das Ovarialkarzinom tritt zudem bei unfruchtbaren und kinderlosen Frauen häufiger auf. Ebenso scheint eine Hormonbehandlung nach den Wechseljahren das Risiko zu erhöhen. Als vermutliche Schutzfaktoren wirken nach bisherigen Erkenntnissen vorangegangene Schwangerschaften und Stillzeiten sowie die Einnahme der Antibabypille. 

Früherkennung von Eierstockkrebs

Eine Früherkennung gibt es nicht. Screenings mit Ultraschall oder Laborwertkontrollen haben bislang keinen Nutzen gezeigt. Hingegen lösen sie häufig falschen Alarm aus, denn viele Veränderungen an den Eierstöcken sind gutartiger Natur, was sich in bildgebenden Untersuchungen aber nicht eindeutig von Krebs unterscheiden lässt. Einzig Personen mit gehäuften Brust- und Eierstockkrebsfällen in der Familie sollten sich gegebenenfalls auf Mutationen im BRCA-Gen untersuchen lassen. Grundsätzlich ist der empfohlene jährliche Besuch beim Gynäkologen sinnvoll. Dabei findet unter anderem eine körperliche Tastuntersuchung statt, die häufig durch eine vaginale Sonografie ergänzt wird. 

Welche Hilfe kann Doktor.De bei Verdacht auf Eierstockkrebs anbieten?

Unsere medizinischen Fachleute können erklären, wie wahrscheinlich eine Eierstockkrebserkrankung bei dir ist. Sie beraten dich und sagen dir, welche Fachärzt:innen du aufgrund deiner Beschwerden aufsuchen solltest und wie dringend das in deinem Fall ist. Gegebenenfalls bekommst du von uns eine Krankschreibung. 

  

Quellen: 

  

Kiechle, Marion: Gynäkologie und Geburtshilfe, Elsevier, Urban&Fischer Verlag, 26.04.2011. 

UJ. Eierstockkrebs. krebsgesellschaft.de

Deutsche Krebsgesellschaft e.V. 31.05.2022. Ovarialkarzinom. leitlinienprogramm-onkologie.de

Letztes Update: 2023-05-22