Magenschmerzen

Von Magenschmerzen sind viele Menschen betroffen. Wenn es sich um im Oberbauch lokalisierte Schmerzen handelt, stehen tatsächlich die Schmerzen im Vordergrund, die durch eine Magenerkrankung verursacht sind. Angegeben werden aber oft nicht nur Magenschmerzen im Oberbauch, sondern auch Magenschmerzen im Unterbauch, denen ursächlich Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse, Galle oder Darm zugrunde liegen können. Selbst ein Herzinfarkt kann zu ausstrahlenden Schmerzen im Bauchraum führen und somit als Schmerz im Bereich des Magens wahrgenommen werden. 

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Symptome von Magenschmerzen

Magenschmerzen sind oft harmlos. | © Milos Dimic

Der Schmerzcharakter kann sehr verschieden sein: brennend oder drückend, krampfartig oder auch stechend. 

Die Schmerzen können wenige Minuten bis Stunden anhalten. Sie können dauerhaft sein oder wiederholt auftreten und abhängig oder unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftreten. Bei vom Magen ausgehenden Schmerzen ist die typische Lokalisation im mittleren bis linken Oberbauch angesiedelt. 

Ursachen von Magenschmerzen

Es gibt harmlose und schwerwiegende Ursachen. So können auch lediglich eine üppige Mahlzeit oder Stress Auslöser von Magenschmerzen sein. Die ärztliche Untersuchung muss aber zumindest folgende Krankheiten ausschließen:  

  • Refluxkrankheit: Diese entsteht, wenn der obere Verschluss des Magens nicht richtig funktioniert und so der saure Magensaft in die Speiseröhre aufsteigt. Die Refluxkrankheit kann sich durch starkes Sodbrennen und Magenschmerzen im Oberbauch äußern.
  • Gastritis: Diese kann durch Reizstoffe in der Ernährung (Alkohol, Säure) oder durch Nikotinabusus entstehen, ferner durch Medikamente wie ASS oder die sogenannten NSAR (Schmerz- und Rheumamittel wie Ibuprofen) und durch chronische Entzündung, hervorgerufen durch Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori.
  • Ulcus (Magengeschwür oder Geschwür des Zwölffingerdarms): Hier ist oft auch Blut im Stuhl zu beobachten. Unter Umständen kommt es besonders zu nächtlichen Schmerzen (Nüchternschmerz), die Schmerzen können aber auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme und direkt nach dem Essen auftreten.
  • Magenkrebs: Dieser kann zunächst völlig symptomlos sein, mit Fortschreiten aber mehrere Symptome aufweisen, unter anderem Magenschmerzen, schwarzer Stuhl, plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen (vor allem Fleisch) und allgemeiner Leistungsabfall.
  • Vergiftungen: Diese gehen oft mit Krämpfen und Erbrechen einher und können zum Beispiel durch verdorbene Lebensmittel verursacht werden.
  • Intoleranzen: Unverträglichkeiten beispielsweise gegenüber Lactose (Milchzucker) und Fructose (Fruchtzucker) können für Magenschmerzen verantwortlich sein.
  • Infekte mit Bakterien, Viren (z. B. Norovirus) und Parasiten: Auch diese gehen meist mit zusätzlichen anderen Symptomen einher (sogenannte Magen-Darm-Grippe).
  • Essstörungen: Auch bei Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie können Magenschmerzen auftreten.
  • Reizmagen: Dieses Syndrom umfasst verschiedenste Symptome ohne organisch geklärte Ursache. 

Behandlung von Magenschmerzen

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Allgemeine Maßnahmen bestehen zunächst in der Anpassung des Speiseplans. Auch wenn man spezielle Magen-Diäten heute nicht mehr für zielführend hält, gilt es, individuell herauszufinden, welche Speisen am wenigsten vertragen werden. Im Allgemeinen sollte zu fettes und scharfes Essen vermieden werden, ebenso Alkohol, Nikotin und stark blähende Speisen. Auch Kaffee, viel Säure wie Essig und Zitrusfrüchte sind oft beschwerdefördernd. Das Gleiche gilt für kohlensäurehaltige Getränke. Sinnvoll ist ferner, üppige Speisen generell und besonders vor dem Schlafengehen zu vermeiden.  

Zu den allgemeinen Maßnahmen gehören auch Entspannungsmethoden wie die PMR (Progressive Muskelrelaxation), Yoga oder Meditieren, die man in den Alltag integriert. 

Medikamente wie Protonenpumpenhemmer können die aggressive Magensäure hemmen, andere können ergänzend als Schleimhautschutz wirken. Wenn eine Helicobacter-Besiedelung nachgewiesen wurde, die zur dauerhaften Entzündung der Magenschleimhaut führt, lässt sich diese heute mit einer standardisierten Antibiotikagabe behandeln. 

Operationen kommen heute weniger infrage. Früher üblich, sind die meisten davon heute durch neue endoskopische Verfahren und Medikamente vermeidbar. So können sogar Blutungen durch den Schlüssellocheingriff gestoppt werden. In seltenen Fällen und beim Magenkarzinom kann ein operativer Eingriff weiterhin nötig sein. 

Wenn ärztlicherseits schwere Erkrankungen ausgeschlossen sind, können Hausmittel hilfreich sein. Die Stressminderung steht in jedem Falle im Vordergrund. Pflanzliche Zubereitungen in Form von Tees oder zur Einreibung können erleichternd wirken. Hierbei sind besonders Kamille, Kümmel, Fenchel, Pfefferminz und Melisse beliebt. Wenn pflanzliche Zubereitungen in Arzneimittelform (Kapseln, Tabletten) ergänzend zu einer medikamentösen Therapie ergriffen werden, sollten sie mit den behandelnden Ärzt:innen abgesprochen werden. Auch Wärmezuwendung kann krampfartige Beschwerden lindern. 

Risikofaktoren von Magenschmerzen

  • Es gibt einen genetischen Faktor. Dazu gehören auch besondere Empfindlichkeiten im Immunsystem.
  • Mit höherem Alter steigt das Risiko für Magenschmerzen.
  • Chronische Medikamenteneinnahme sowie Chemo- und Strahlentherapie führen häufig zu Magenschmerzen.
  • Ein ungesunder Lebensstil, Alkohol und Nikotin sind oft ursächlich beteiligt, ebenso wie ballaststoffarme Ernährung.
  • Bewegungsmangel und damit zusammenhängendes Übergewicht gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren. Speziell das Magenkrebsrisiko bei langanhaltenden Entzündungen steigt deutlich mit Fehlernährung und Adipositas.
  • Die Psyche ist nicht zuletzt zu erwähnen. Erfahrungswerte, die sich an Sprichwörtern wie “Die Liebe geht durch den Magen” und “Es schlägt mir auf den Magen” zeigen, deuten auf diese alte Erkenntnis hin. Nicht nur bei allgemeinem Stress, sondern auch bei Angstzuständen und bei Trauernden können psychosomatische Beschwerden entstehen, zu denen auch Magenschmerzen gehören. 

Vorbeugung von Magenschmerzen

  • Gesunde vielfältige Nahrung ist anzuraten.  
  • Kleine Mahlzeiten sind hilfreich. Keine üppigen Mahlzeiten, besonders vor dem Schlafengehen.
  • Stark blähende Speisen und zu viel Säure (Essig, Zitrusfrüchte) sind zu meiden.
  • Für tägliche Bewegung sorgen und an altersgerechtem Sport teilnehmen. Beides hilft auch, den Risikofaktor Übergewicht zu vermeiden.  
  • Stressquellen vermeiden.  

Wann sollte man mit Magenschmerzen zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist dringend angeraten, wenn hochakuter oder sehr starker, plötzlicher Schmerz auftritt. Wenn gleichzeitig auftretende andere Symptome wie Atemnot, Druckgefühl in der Brust und Angstgefühl auftreten, ist notärztliche Versorgung mit Verdacht auf Herzinfarkt notwendig. Werden Beschwerden mit der Zeit stärker und /oder breiten sich weiter aus, solltest du ebenfalls deine Hausarztpraxis aufsuchen, genauso bei länger anhaltendem Durchfall oder bei Magenschmerzen in Verbindung mit Fieber. Wenn Beschwerden nicht sehr stark sind, aber anhalten oder immer wieder intermittierend auftreten, müssen behandlungsbedürftige Erkrankungen abgeklärt werden. 

Wie kann Doktor.De mir bei Magenschmerzen helfen?

Du leidest unter Magenschmerzen, eventuell auch kombiniert mit anderen Symptomen? Du bist unsicher in der Beurteilung? Lass dich bei Doktor.De beraten. Im Anschluss kannst du, wenn nötig, die erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen bei Ärzt:innen deiner Wahl durchführen lassen.  

 

Quellen 

 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). 22.01.2020. Magenkrebs. krebsinformationsdienst.de.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 25. August 2021. Magenschleimhautentzündung (Gastritis). gesundheitsinformation.de. 

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 17. November 2021. Sodbrennen und Refluxkrankheit. gesundheitsinformation.de. 

Letztes Update: 2023-05-22