Norovirus

Das Norovirus löst beim Menschen Magen-Darm-Infekte aus, die mit starkem Durchfall und heftigem Erbrechen einhergehen (sogenannte Magen-Darm-Grippe, medizinisch Gastroenteritis). Besonders häufig sind Kinder unter fünf Jahren sowie ältere Menschen über 70 Jahre betroffen. Noroviren sind nicht die einzigen Viren, die solche Erkrankungen verursachen. Sie sind jedoch besonders häufig die Ursache von Gastroenteritis-Ausbrüchen in Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern, auf Kreuzfahrtschiffen und in weiteren geschlossenen oder offenen Gemeinschaftseinrichtungen. Die Symptome dauern in der Regel einen Tag bis vier Tage, bei schweren Verläufen kann eine kurzzeitige Einweisung ins Krankenhaus notwendig sein. Eine ursächliche Therapie oder eine Impfung gegen das Norovirus steht derzeit nicht zur Verfügung. 

Erhalte medizinischen Rat zum Norovirus!

Symptome des Norovirus

Das Norovirus löst beim Menschen Magen-Darm-Infekte aus, die mit starkem Durchfall und heftigem Erbrechen einhergehen (sogenannte Magen-Darm-Grippe, medizinisch Gastroenteritis). Besonders häufig sind Kinder unter fünf Jahren sowie ältere Menschen über 70 Jahre betroffen. Noroviren sind nicht die einzigen Viren, die solche Erkrankungen verursachen. Sie sind jedoch besonders häufig die Ursache von Gastroenteritis-Ausbrüchen in Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern, auf Kreuzfahrtschiffen und in weiteren geschlossenen oder offenen Gemeinschaftseinrichtungen. Die Symptome dauern in der Regel einen Tag bis vier Tage, bei schweren Verläufen kann eine kurzzeitige Einweisung ins Krankenhaus notwendig sein. Eine ursächliche Therapie oder eine Impfung gegen das Norovirus steht derzeit nicht zur Verfügung. 

Ursachen des Norovirus

Die Ursache einer Norovirus-Gastroenteritis ist eine Infektion mit Noroviren. Zu den für Menschen infektiösen Noroviren gehören mehrere Subtypen, die sich, ähnlich wie zum Beispiel Grippe- oder Erkältungsviren, durch Mutationen regelmäßig verändern. Damit verleiht auch eine einmal durchgemachte Norovirus-Infektion keine langfristige Immunität gegen eine erneute Erkrankung. 

Erkrankte scheiden die hoch infektiösen Viren sowohl mit dem Stuhl als auch mit dem Erbrochenen aus. Auch nach Abklingen der Krankheitssymptome sind noch mindestens zwei Wochen Viren im Stuhl nachweisbar. Die Ansteckung erfolgt entweder durch Aufnahme von virushaltigen Tröpfchen, die im Zusammenhang mit dem schwallartigen Erbrechen in die Luft geschleudert werden, oder durch Berühren kontaminierter Gegenstände oder Körperteile. 

Noroviren können in der Umwelt mehrere Tage bis Wochen überleben. Daher kann die Infektion auch über kontaminierte Lebensmittel und mit verunreinigtem Wasser zubereitete Getränke erfolgen. Problematisch sind Lebensmittel, die roh oder nur kurz gekocht verzehrt werden. Dazu gehören in erster Linie: 

  • frische und tiefgekühlte Meeresfrüchte (Muscheln, Austern, Krebse), die aus verschmutzten Gewässern stammen 
  • Salate, Beerenobst und Gemüse (frisch oder tiefgekühlt), die mit verschmutztem Wasser bewässert wurden 

Behandlung des Norovirus

Eine ursächlich gegen das Norovirus wirksame antivirale Behandlung steht (noch) nicht zur Verfügung. Die Therapie von Norovirus-Infektionen erfolgt in erster Linie durch Ausgleich der oft erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverluste. Dafür eignen sich Mineralwasser, Kräutertees oder dünne Gemüse- oder Fleischbrühe. Fruchtsäfte und Milch sollten vermieden werden. Wenn möglich, können Patienten auch kleine Mengen fett- und eiweißarmer Schonkost zu sich nehmen. Sehr starkes Erbrechen kann mit sogenannten Antiemetika (Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz unterdrücken) behandelt werden. 

Wenn die Patient:innen nicht genug Flüssigkeit bei sich behalten können, sollte der Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich durch Infusionen erfolgen. Vor allem bei Babys und Kleinkindern kann es sonst schnell zu einer lebensbedrohlichen Dehydration kommen. Um die Infusionen durchführen und rasch auf kritische Entwicklungen reagieren zu können, kann in solchen Fällen eine kurzzeitige Einweisung in ein Krankenhaus notwendig sein. 

Vorbeugung des Norovirus

Allgemeine vorbeugende Maßnahmen 

Obwohl die medizinische Forschung bereits länger nach einem wirksamen und praktikablen Impfstoff sucht, gibt es bislang noch keine allgemein verfügbare Impfung gegen Noroviren. Einer Ansteckung lässt sich durch eine konsequente Sanitär- und Lebensmittelhygiene vorbeugen. Dazu gehören: 

  • gründliches Händewaschen nach jedem Toilettengang, nach dem Wechseln von Windeln und nach der Hilfestellung beim Toilettengang für Kinder oder ältere Menschen 
  • das Tragen von Gummihandschuhen beim Reinigen von Toiletten oder anderen mit Fäkalien oder Erbrochenem verschmutzten Orten 
  • das sorgfältige Auseinanderhalten von Reinigungsmaterialien (Putzlappen, Eimer etc.), die in Sanitär- und Küchenbereichen eingesetzt werden 

Muscheln und Austern sind relativ häufig mit Noroviren kontaminiert. Da die Viren Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius widerstehen, ist der rohe bzw. nur kurz gekochte Verzehr dieser Meeresfrüchte riskant. Um eine Infektion zu vermeiden, müssen Meeresfrüchte generell mindestens drei Minuten gründlich gekocht werden. Frisches Beerenobst und rohes Gemüse sollte vor dem Verzehr sehr gründlich gewaschen werden. 

Maßnahmen für Erkrankte und Kontaktpersonen 

An einer Norovirus-Gastroenteritis erkrankte Kinder dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie den Kindergarten nicht besuchen. Für die Wiederzulassung ist ein ärztliches Attest erforderlich. Gleiches gilt für Personen, die in Lebensmittelberufen tätig sind. 

Für Kontaktpersonen und vor allem die für die Pflege der Erkrankten zuständigen Personen empfehlen sich erweiterte Hygienemaßnahmen: 

  • Tragen von Handschuhen  
  • Mundschutz zur Vermeidung einer Tröpfcheninfektion beim Erbrechen 
  • Händedesinfektion zusätzlich zur Handhygiene 
  • Waschen von mit Stuhl oder Erbrochenem verschmutzten Textilien bei mehr als 60 Grad 
  • Desinfektion von patientennahen Flächen (Betten, Kinderwagen, Nachttische) und Flächen, die mit Stuhl oder Erbrochenem in Kontakt gekommen sind (Toiletten, Waschbecken, Fußböden, Türgriffe) 

Noroviren werden durch viele herkömmliche Desinfektionsmittel nicht unschädlich gemacht. Geeignet sind ausschließlich Mittel, die als viruzid oder begrenzt viruzid PLUS deklariert sind. 

Wie kann mir Doktor.De bei einer Norovirus-Infektion helfen

Die mit unserer Plattform kooperierenden Ärzt:innen können dir bei einer Norovirus-Infektion geeignete Schonkost sowie Medikamente gegen Übelkeit empfehlen und dich zu den wichtigen Hygienemaßnahmen zur Verhinderung einer Weiterverbreitung der Infektion beraten. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Robert Koch-Institut. 01.07.2008. Norovirus-Gastroenteritis.

Ming Tan: Norovirus Vaccines: Current Clinical Development and Challenges. (2021) Pathogens 10(12): 1641. 

Letztes Update: 2023-04-04