Eisenmangel
Eisen ist ein Spurenelement, das im Körper unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Es wird benötigt, um Hämoglobin zu bilden, einen Bestandteil der roten Blutkörperchen, der Sauerstoff transportiert. Zudem ist es wichtig für die Bildung von Myoglobin, einem Protein in den Muskelzellen, das Sauerstoff speichert. Neben dem Sauerstofftransport und der Speicherung ist Eisen Bestandteil von verschiedenen Enzymen. Liegt ein Mangel an Eisen vor, können all diese Prozesse nicht mehr reibungslos funktionieren. Eisenmangel ist die häufigste Ursache einer Anämie und kann zu Schwäche und verminderter Leistungsfähigkeit führen. Daher sollte ein Eisenmangel möglichst rasch behoben werden. Wichtige Eisenlieferanten sind beispielsweise Fleisch, Fisch und Gemüse.
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Symptome von Eisenmangel
Die Symptome von Eisenmangel können sehr vielfältig sein und sind auch nicht immer eindeutig. Wenn jedoch mehrere dieser Symptome auftreten, könnte es an einem Eisenmangel liegen:
- Blutarmut
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen
- Blasse, rissige, raue Haut
- Reizbarkeit, Nervosität
- brüchige Nägel, Rillen in den Nägeln
- Risse in den Mundwinkeln
- Allgemeines Schwächegefühl verbunden mit Abgeschlagenheit und geringer Leistungsfähigkeit
- Schlafstörungen
- Infektanfälligkeit
Ursachen von Eisenmangel
Ein Eisenmangel entsteht dann, wenn die Eisenaufnahme niedriger ist als der Bedarf. Folgende Ursachen können dafür verantwortlich sein:
- Blutverlust
- Störung der Eisenaufnahme
- Unzureichende Zufuhr
Ursachen von Eisenmangel genauer erklärt:
Eisenmangel durch Blutverlust
Ein regelmäßiger oder starker Blutverlust, etwa durch Menstruationsblutungen, Dialyse, Operationen oder Blutspende, kann zu Eisenmangel führen. Weitere Ursachen können Wucherungen in der Gebärmutter, Magen-Darm-Geschwüre oder Hämorrhoiden sein. Auch chronisches Zahnfleisch- oder Nasenbluten kann zu Eisenmangel führen.
Eisenmangel durch Störung der Eisenaufnahme
Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kann es sein, dass der Körper das Eisen, das mit der Nahrung aufgenommen wird, nicht ausreichend aufnehmen kann. Auch durch die Langzeiteinnahme mancher Medikamente kann die Eisenaufnahme gestört sein.
Eisenmangel durch zu geringe Zufuhr
Heute ist ein ernährungsbedingter Eisenmangel seltener als früher. Dennoch kann es vorkommen, dass zu wenig Eisen mit der Nahrung aufgenommen wird. Gründe für eine ungenügende Zufuhr von Eisen mit der Ernährung können eine einseitige Ernährung oder fleischfreies Essen sein.
Eisenmangel in der Schwangerschaft
Ein Eisenmangel in der Schwangerschaft kann auftreten, wenn über die Ernährung nicht genügend Eisen aufgenommen wird oder aus anderen Gründen die Eisenaufnahme gestört ist. Der Eisenbedarf in der Schwangerschaft ist hoch, daher solltest du den Eisenstatus während deiner Schwangerschaft regelmäßig prüfen lassen. Ein Eisenmangel kann das Risiko für eine Frühgeburt oder für ein zu geringes Gewicht des Babys erhöhen. Auch in der Stillzeit wird mehr Eisen benötigt.
Behandlung von Eisenmangel
Bei einem Eisenmangel ist es vor allem wichtig, dass die auslösende Ursache gefunden und diese behandelt wird. Eine ausgewogene Ernährung mit hohem Eisengehalt kann dazu beitragen, den Mangel auszugleichen. Reicht das nicht aus, können Ärzt:innen Eisenpräparate in Form von Tabletten oder Kapseln verschreiben oder Eiseninfusionen verordnen. Zur Behandlung brauchst du etwas Geduld: Um leere Eisenspeicher aufzufüllen, dauert es häufig mindestens drei Monate.
Risikofaktoren von Eisenmangel
Es gibt verschiedene Risikofaktoren für Eisenmangel, einige davon sind:
- Geschlecht: Frauen sind aufgrund von Menstruationsblutungen und Schwangerschaft häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer.
- Alter: Ältere Erwachsene haben zwar grundsätzlich keinen höheren Bedarf an Eisen, sind aber aufgrund ihrer veränderten Essgewohnheiten häufig von Eisenmangel betroffen. Oft werden etwaige Beschwerden wie Konzentrationsstörungen oder Kurzatmigkeit – die bei Eisenmangel auftreten können – für natürliche Alterserscheinungen gehalten.
- Ernährung: Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, haben häufiger einen Eisenmangel, da die Hauptquellen von Eisen meist tierischen Ursprungs sind. Allerdings gibt es auch gute pflanzliche Eisenlieferanten.
- Blutverlust: Menschen, die Blut verlieren (zum Beispiel durch Menstruationsblutungen, innere Blutungen) haben ein höheres Risiko für Eisenmangels
- Magen-Darm-Erkrankungen: Menschen mit bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, die die Aufnahme von Eisen beeinträchtigen, können unter Eisenmangel leiden.
- Medikamente: Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, die eine Eisenaufnahme behindern können. Dazu zählen beispielsweise Protonenpumpenhemmer.
Vorbeugung von Eisenmangel
Damit Eisenmangel gar nicht erst auftritt, kannst du selbst einiges tun. In tierischen Lebensmitteln wie Fleisch kommt das sogenannte zweiwertige Eisen vor. Dieses kann besonders gut vom Körper aufgenommen werden. Das dreiwertige Eisen hingegen – aus pflanzlichen Lebensmitteln – muss im Körper erst in zweiwertiges Eisen umgewandelt werden. Deshalb ist die Aufnahmefähigkeit etwas geringer.
Unter anderem diesen Lebensmitteln steckt viel Eisen:
- Fleisch
- Fisch
- Sesam
- Leinsamen
- Pistazien
- Sonnenblumenkerne
- Pfifferlinge
- Haferflocken
- Tofu
Wie Eisenmangel entgegenwirken?
Es kann hilfreich sein, täglich eisenreiche Lebensmittel zu essen. Für Vegetarier sind pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte, grünes Gemüse, Nüsse, Samen und Kerne besonders gut geeignet. Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen. Du kannst Vitamin C oder Vitamin C-haltige Lebensmittel mit einer Mahlzeit kombinieren oder Orangensaft zu deiner Mahlzeit trinken. Kaffee oder Schwarztee dagegen hemmen die Eisen-Aufnahme.
Überdosierungen von Eisen
Ein Eisenmangel sollte behoben werden, zu hohe Eisendosierungen – in Eigenregie – sind allerdings nicht unproblematisch. Daher solltest du immer zuerst den Eisenstatus kontrollieren lassen, bevor du Eisenpräparate einnimmst.
Wie kann Doktor.De mir bei einem Eisenmangel helfen?
Wenn du bei dir Eisenmangel vermutest, kannst du die mit Doktor.De kooperierenden Mediziner:innen um Rat fragen. Sie können dir helfen, deine Symptome zu beurteilen und dich zu Behandlungsmöglichkeiten beraten.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
AOK Gesundheit. 22.06.2021. Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft.
Letztes Update: | 2023-04-04 |