Hühnerauge
Bei einem Hühnerauge handelt es sich um eine zumeist runde, scharf abgegrenzte Hornhautverdickung. Zu einem Hühnerauge (Clavus) kommt es, wenn Reibung und Druck an bestimmten Hautstellen dauerhaft auftreten. Wie sich Hühneraugen bemerkbar machen und was man dagegen tun kann, erfährst du hier.
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Symptome von Hühneraugen
In der Regel ist ein Hühnerauge aufgrund seines optischen Erscheinungsbildes gleich zu erkennen. Es hat eine rundliche oder ovale Form und es zeigt sich als scharf abgegrenzte Hornhautverdickung. Die verdickte Hornhaut erscheint gelblich. Das Hühnerauge hat zumeist einen Durchmesser von etwa fünf bis acht Millimeter, sie können jedoch auch mehrere Zentimeter groß werden.
In der Mitte des Hühnerauges befindet sich ein verdickter Kegel aus Hornhaut. Der Hornhautzapfen kann bis in tiefere Hautschichten reichen. Bei Druck auf die entsprechende Stelle ruft der Hornhautzapfen Schmerzen hervor. Ist das Hühnerauge noch recht klein, kommt es zumeist nur beim Gehen zu Schmerzen. Größere Hühneraugen können jedoch so starke Schmerzen hervorrufen, dass die Beweglichkeit eingeschränkt ist.
Es ist möglich, dass sich das Gewebe rund um den Hornhautkegel verändert. Es kann zu Flüssigkeitsansammlungen sowie Entzündungen kommen. Befindet sich das Hühnerauge direkt an einem Gelenk, so kann der Hornhautkegel mit der Gelenkkapsel verwachsen. Hier können Reizungen und Entzündungen der Knochenhaut auftreten. Kommt es zu Verletzungen des Hühnerauges, können Krankheitserreger eindringen. In solchen Fällen können Abszesse oder Entzündungen die Folge sein. Es ist auch möglich, dass sich eine Blutvergiftung oder ein Erysipel bildet.
Hühneraugen dürfen im Übrigen nicht mit Warzen verwechselt werden. Auch Warzen entstehen häufig an Hautstellen, die starkem Druck und Reibung ausgesetzt sind. Allerdings sind beispielsweise Dornwarzen an den kleinen schwarzen Punkten oder Flecken zu erkennen. Warzen haben im Unterschied zu Hühneraugen keinen Hornhautkegel in der Mitte. Zudem werden sie durch Viren oder Bakterien verursacht.
Ursachen von Hühneraugen
Zu einem Hühnerauge kann es kommen, wenn an einer Stelle immer wieder Reibung und Druck entsteht. Die Zellen der oberen Hautschicht werden dadurch angeregt. Sie teilen sich häufiger als normal. Die Haut verdickt dadurch und es bildet sich mehr Hornsubstanz (Keratin). Im Laufe der Zeit entsteht die runde oder ovale Hornhautverdickung.
Besonders belastet sind Hautstellen am Körper, die oberhalb eines Knochens liegen. Aus diesem Grund bilden sich Druckstellen häufig an den Händen und den Füßen. Hinzukommt, dass Hände und Füße viel eher Reibung und Druck ausgesetzt sind als andere Körperbereiche. An den Händen bilden sich beispielsweise Hornhautschwielen durch das Spielen von Instrumenten oder die Nutzung von Werkzeugen. Kommt es zu Hornhautschwielen und Hühneraugen an den Füßen, sind häufig zu enge Schuhe die Ursache.
Auch Fußfehlstellungen sowie Gelenkerkrankungen begünstigen die Entstehung von Hühneraugen. Stehen die Zehen beispielsweise eng aneinander oder schieben sich diese über den Zeh daneben, kommt es ständig zu Druck und Reibung. Daneben kann auch trockene Haut dazu führen, dass Hornhaut und Hühneraugen eher entstehen. Wer unter einer Gefühlsstörung leidet, bemerkt vielleicht nicht rechtzeitig, dass Druck und Reibung zu schmerzhaften Stellen an den Füßen führen. Hier ist den Füßen besonders viel Aufmerksamkeit und Pflege zu schenken.
Behandlung von Hühneraugen
Hühneraugen lassen sich mit dem bloßen Auge erkennen und können entsprechend diagnostiziert werden. Für die Behandlung von Hühneraugen ist es besonders wichtig, Druck und Reibung an der entsprechenden Stelle zu reduzieren. Das heißt, Schuhe, die drücken und zu eng sind, werden nicht mehr getragen. Stattdessen ist gut sitzendes, bequemes Schuhwerk angezeigt. Zusätzlich können besonders anfällige Stellen durch ringförmige Pflaster geschützt werden.
Daneben kann es sinnvoll sein, Fußfehlstellungen zu korrigieren und eventuell Schuheinlagen zu tragen. Wenn der Bereich durch Druck und Reibung nicht mehr belastet wird, bilden sich Hühneraugen zumeist von selbst zurück. Diesen Prozess kannst du unterstützen. Für das Hühnerauge gibt es Hausmittel. Du kannst beispielsweise regelmäßige Fußbäder machen und die verdickten Stellen sanft mit einem Bimsstein behandeln. Es ist auch möglich, die Hornhautschicht durch entsprechende Salben, Cremes und Fußbäder zu lösen. Hier gilt es, auf Verträglichkeit zu achten. Geeignet sind Produkte mit Urea und Salicylsäure.
Wer aufgrund einer Erkrankung wie Diabetes mellitus Probleme mit Wundheilungsstörungen an den Füßen hat, sollte die Fußpflege regelmäßig in einer podologischen Praxis behandeln lassen.
Risikofaktoren von Hühneraugen
Zu den Risikofaktoren von Hühneraugen gehört vor allem das Tragen zu enger Schuhe. Insbesondere High Heels und Schuhe aus harten Materialien können zu Druck und Reibung an den Füßen führen. Frauen sind daher häufiger betroffen als Männer. Wichtig zu wissen: Auch zu eng sitzende Socken können zur Entstehung von Hühneraugen beitragen.
Einen weiteren Risikofaktor stellen Fehlstellungen der Füße und Zehen dar. Hallux valgus, knöcherne Auswüchse und Hammerzehen können zu verstärkter Belastung an bestimmten Stellen führen, wodurch sich schneller Hühneraugen bilden.
Auch familiäre Veranlagung, trockene Haut, Stoffwechselerkrankungen sowie die Strahlenbehandlung bei Krebs können begünstigende Faktoren darstellen.
Vorbeugung von Hühneraugen
Wenn du Hühneraugen vorbeugen möchtest, solltest du möglichst häufig barfuß laufen. Dadurch stärkst du die Fußmuskulatur und beugst Druckstellen vor. Folgende Tipps können ebenfalls helfen:
- Achte auf gut passende, ausreichend breite, bequeme Schuhe.
- Wechsle deine Schuhe regelmäßig, damit Druck und Reibung nicht immer an den gleichen Stellen entstehen.
- Achte auf gut sitzende, aber bequeme Socken. Auch hier gilt, dass nichts an den Füßen reiben sollte.
- Eine sorgfältige Fußpflege hilft, Druckstellen zu vermeiden. Regelmäßige Fußbäder und das sanfte Abtragen von Hornhaut tragen zur Pflege bei.
- Bei trockener Haut an den Füßen sollten die Füße regelmäßig eingecremt werden.
- Die professionelle Fußpflege kann eine große Unterstützung sein.
- Bei Fußfehlstellungen lässt du dich am besten ärztlich oder in einem spezialisierten Sanitätshaus beraten.
Wie kann mir Doktor.De bei Hühneraugen helfen?
Wenn du ein Hühnerauge bei dir feststellst, kann du mit den Ärzt:innen auf Doktor.De sprechen, was du dagegen unternehmen kannst. Unter bestimmten Umständen werden sie dir raten, einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort aufzusuchen. Bei starken Schmerzen oder starken Hautveränderungen durch das Hühnerauge sind Hausmittel möglicherweise nicht mehr ausreichend.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
AOK Gesundheitsmagazin. 03.01.2020. So lassen sich Hühneraugen am besten entfernen.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Deutsche Familienversicherung. 06.07.2021. Hühnerauge: Ursachen, Symptome, Behandlung.
Letztes Update: | 2023-04-04 |