Warzen
Warzen sind gutartige Gewebeneubildungen der Haut bzw. Schleimhaut, die an jeglichen Stellen auftreten und verschiedene Formen haben können. Warzen werden durch Viren (humane Papillomaviren) verursacht. Mediziner:innen unterscheiden zwischen:
- HPV-assoziierten Warzen:
- Vulgären Warzen (Verrucae vulgares, treten vor allem an Händen und Füßen auf),
- Planwarzen (Verrucae planae juveniles, treten insbesondere im Gesicht sowie Finger- und Handrücken auf),
- Periunguale Warzen (Treten oft an den Nagelrändern auf),
- Pinselwarzen (Filiforme Warzen, treten typischerweise im Gesicht auf)
- Dornwarzen (Plantarwarzen, befinden sich meist an der Fußsohle (Planta pedis)
- Genitalwarzen (auch Feigwarzen oder Condyloma accuminata genannt)
- Alters-assoziierte Warzen:
- Alterswarzen (Seborrhoische Keratose)
In der Regel empfinden die meisten Menschen Warzen vor allem als ästhetischen Makel.
Nicht-genitale Warzen treten vor allem an Händen und Füßen, aber auch an Augenlidern und Schleimhäuten auf und sind in der Regel selbstlimitierend (das heißt, sie kommt ohne therapeutische Maßnahmen zum Erliegen). Circa 7 % bis 12 % der Bevölkerung und 10 % bis 20 % aller Schulkindern sind von nicht-genitalen Warzen betroffen. Da Warzen häufig selbstlimitierend sind, kann abgewartet oder durch einen Arzt oder Ärztin die Warze entfernen werden. Weiterhin können nicht-genitale Warzen selbst mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke behandelt werden.
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Symptome von Warzen
Die meisten Warzen verursachen in der Regel keine starken Schmerzen. Manche Warzen können jedoch leichten Juckreiz, Spannungs- und Druckgefühle auslösen. Vor allem Dornwarzen, die an den Fußsohlen wachsen, können beim Laufen schmerzhaft sein.
Daran können Warzen erkannt werden:
- Warzen treten häufig an Fingern, Händen und Füßen auf und sind normalerweise zwischen vier und fünf Millimeter groß. Sie können einzeln oder in Gruppen auftreten.
- Warzen sind runde, weiche Beulen auf der Haut mit einem harten Rand und einer klumpigen Oberfläche.
- Handwarzen sind häufig stärker erhaben als Fußwarzen und können manchmal wie kleine Blumenkohlköpfe aussehen.
- Wenn Warzen Druck ausgesetzt sind, können Warzen an den Fußsohlen oder Fingern schmerzen.
Ursachen von Warzen
Warzen sind auf eine Infektion der Haut mit Viren aus der Gruppe der Humanen Papillomviren (HPV) zurückzuführen. Es gibt mehr als 200 verschiedene Typen des HPV-Virus. Einige Varianten der HPV-Familie können zu Genitalwarzen führen und sind mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert. Hautwarzen werden jedoch von anderen HPV-Viren ausgelöst, die zu einer Verdickung der Haut führen und sind harmlos. Warzen treten in jedem Alter auf, am häufigsten von Warzen sind jedoch Kinder im Schulalter betroffen.
Humane Papillomviren werden (HPV) vor allem durch den direkten Hautkontakt übertragen. Jedoch können auch über Gegenstände Viren von Mensch zu Mensch übertragen werden. Da Humane Papillomviren Warzen verursachen, können diese durch Kontakt- und Schmierinfektionen übertragen werden und sind ansteckend. Warzen können sich auch durch sogenannte “Autoinokulation” verbreiten, wie zum Beispiel durch Aufkratzen, Rasieren oder sonstige Hautverletzungen. Alterswarzen hingegen sind nicht ansteckend.
Genitalwarzen (Condylomata acuminata), welche ebenfalls durch Humane Papillomviren verursacht, und können durch Kontakt- und Schmierinfektionen, z.B. beim Geschlechtsverkehr, übertragen werden.
Bei manchen Menschen ist das Risiko für Warzen erhöht. Zu diesen Risikofaktoren gehören:
- Menschen, die viel Fleisch verarbeiten.
- Menschen, die regelmäßig gemeinschaftliche Feuchträume, wie Duschen, Saunen oder Schwimmbäder.
- Menschen, die viel körperlichen Kontakt zu Menschen mit Warzen haben.
- Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
- Menschen, die an Neurodermitis leiden.
Warzenarten
Die Medizin unterscheidet bei durch HPV verursachte Warzen verschiedene Warzenarten:
- Dornwarzen wachsen hauptsächlich an den Fußsohlen und den Fersen. Im Gegensatz zu anderen Warzen wachsen Dornwarzen an den Fußsohlen nach innen. Dies kann die Behandlung erschweren und zum Beispiel Schmerzen beim Laufen hervorrufen.
- Planwarzen sind meist sehr kleine, leicht erhöhte Warzen, die vor allem im Gesicht, aber auch an den Händen und Unterarmen auftreten können. Aus der Verschmelzung mehrerer Planwarzen können sogenannte Mosaikwarzen entstehen. Diese haben ein typisches weißliches Erscheinungsbild. Größtenteils entstehen sie an den Fußballen oder unterhalb der Zehen.
- Pinselwarzen haben ein charakteristisches fransiges, fadenförmiges Aussehen und treten meist im Gesicht auf.
- Feigwarzen oder Genitalwarzen befallen ausschließlich den Genitalbereich und sind sexuell übertragbar. Ihr Erscheinungsbild sind kleine, feste Knötchen.
- Gewöhnliche Warzen sind erbsengroße Hautwölbungen, die verhornen, schuppen oder rau werden können. Sie treten vor allem an den Händen, den Fingern, Füßen und Nagelrändern auf.
Weiterhin gibt es sogenannte Mollusken oder auch Dellwarzen genannt, die durch Pockenviren verursacht werden und bevorzugt Augenlider, Rumpf, Beugen, Genitalien befallen. Entgegen den gebräuchlichsten deutschen Bezeichnungen werden Mollusken jedoch nicht zu den Warzen gezählt. Da diese Viren besonders gut in aufgeweichte Haut eindringen können, werden Dellwarzen auch Schwimmbadwarzen genannt.
Auch bei sogenannten Stielwarzen handelt es sich nicht um echte Warzen. Stielwarzen sind kleine, hautfarbene Hautanhängsel, die vor allem am Hals oder an den Achseln auftreten können. Im Gegensatz zu echten Warzen werden Stielwarzen nicht durch Viren ausgelöst und sind auch nicht ansteckend.
Behandlung von Warzen
In der Regel verschwinden die Warzen auch ohne Behandlung nach einigen Wochen oder Monaten von selbst. Jede Warzenart bedarf einer speziellen Behandlungsmethode. Dabei ist die Methode des Entfernens abhängig von der Art, dem Ort, der Anzahl der Warzen und ob beim Patienten oder der Patientin Vorerkrankungen vorliegen.
Generell lassen sich die meisten Warzenarten mit speziellen Lösungen, Pflastern oder durch einen kleinen Eingriff entfernen. Lediglich Genitalwarzen benötigen eine spezielle Behandlung und regelmäßiger gynäkologischer (Frauen) oder urologischer (Männer) Kontrollen.
Gewöhnliche Warzen, wie Dornwarzen oder Pinselwarzen, lassen sich meist ohne größere Probleme sogar selbst behandeln. Hierfür stehen dir zwei Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl:
- Lösungen mit Salicylsäure: Über mehrere Wochen wird die Warze mit einer Lösung aus Salicylsäure behandelt. Dies soll bewirken, dass die Warze nach für nach aufgelöst wird.
- Vereisung: Bei einer Behandlung mit Vereisung wird flüssiger Stickstoff auf die Warze aufgetragen, was dazu führt, dass die Zellen der Warze zerstört werden. Die Behandlung muss je nach Größe der Warze mehrmals durchgeführt werden.
Hast du eine Dellwarze am Fuß, die einen schmerzenden Druck ausübt, kannst du mithilfe von Entlastungspflaster den Druck verringern.
Vorbeugung von Warzen
Um eine Ansteckung mit Viren, die Warzen hervorrufen, zu reduzieren, sollten folgende Tipps umgesetzt werden:
- Vermeide den direkten Kontakt mit den Warzen anderer Personen.
- Gehe in öffentlichen Umkleidekabinen und Duschen nicht barfuß.
- Leihe dir keine Handtücher, Schuhe, Nagelfeilen oder Rasierer von anderen Personen
- Stärke dein Immunsystem: Ernähre dich gesund, rauche nicht und bewege dich regelmäßig an der frischen Luft.
- Kondome können das Risiko verringern, sich mit Genitalwarzen anzustecken.
Damit andere geschützt werden, sollten von Warzen betroffene folgende Tipps umsetzen:
- Lege Pflaster als Schutz über Warzen an den Händen an, um andere nicht anzustecken.
- Hände, die mit Warzen in Berührung gekommen sind, sollten regelmäßig gewaschen werden.
Wie kann Doktor.de mir bei der Behandlung von Warzen helfen?
Wir haben erfahrene Kooperationsärzt:innen, die dir bei der Beurteilung deiner Symptome und der Behandlung deiner Warzen helfen können. Vor allem bei blutenden, wunden oder in großen Gruppen auftretende Warzen und einem geschwächten Immunsystem solltest du einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Letztes Update: | 2023-04-03 |