Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das für das Sehen, für die Funktion des Immunsystems sowie für Wachstum und Zelldifferenzierung unverzichtbar ist. Kinder, Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf. Auch bei Infektionskrankheiten ist der Bedarf erhöht, kann aber in der Regel aus den körpereigenen Speichern gedeckt werden.
In Entwicklungsländern ist Vitamin-A-Mangel auch heute noch eine häufige Mangelerscheinung. Dagegen ist die Versorgung mit Vitamin A durch die Ernährung in Deutschland generell gut, eine Mangelversorgung kommt bei gesunden Menschen praktisch nicht vor. Vitamin-A-Mangel ist hier in der Regel an Probleme mit der Aufnahme des Vitamins gekoppelt, die meist durch Darm- oder Lebererkrankungen oder in Folge bestimmter adipositaschirurgischer Eingriffe entstehen.
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Vitamin A liefert einen wichtigen Bestandteil des Sehfarbstoffs Rhodopsin. Daher tritt als erstes Symptom eines Vitamin-A-Mangels in der Regel Nachtblindheit auf, also eine Einschränkung der Sehfähigkeit in der Dämmerung und bei Dunkelheit.
Weitere Vitamin-A-Mangel-Symptome sind:
Mangel an Tränenflüssigkeit
Austrocknung von Bindehaut und Hornhaut des Auges
Geschwüre der Augenhornhaut
Erblindung
trockene Haut und Schleimhäute
allgemeine Muskelschwäche
verstärkte Infektanfälligkeit
chronische Entzündungen
Diagnostik
Ein Vitamin-A-Mangel wirddurcheinenBluttestdiagnostiziert. Allerdings ist der überwiegende Teil des im Körper vorhandenen Vitamins in der Leber gespeichert. Auch bei (noch) normalem Vitamin-A-Spiegel imBlutkannbereitseingrenzwertiger Mangel vorliegen, wenn der Vitamin-A-Speicher in der Leber erschöpftist.
Ursachen von Vitamin-A-Mangel
In Entwicklungsländern entsteht Vitamin-A-Mangel in der Regel durch unzureichende Aufnahme mit der Nahrung. Das passiert, wenn die Ernährung weitgehend auf Getreide, Mais oder Reis basiert und nicht genug Milchprodukte, Gemüse und Fette zur Verfügung stehen.
In ressourcenreichen Ländern entsteht ein Vitamin-A-Mangel auf diesem Wege nur bei extrem einseitiger Ernährung. Bei normaler Ernährung kommt es bei gesunden Menschen nicht zu Vitamin-A-Mangel. Auch vegan lebende Menschen können ihren Bedarf gut aus der Nahrung decken, da Vorstufen des Vitamins in Obst und Gemüse reichlich vorkommen und im Körper in Vitamin A umgewandelt werden können.
Da Vitamin A und seine Vorstufen nur zusammen mit Fett aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden können, ist eine intakte Fettverdauung im Darm Voraussetzung für die ausreichende Aufnahme des in der Nahrung vorhandenen Vitamins.
Vitamin-A-Mangel entsteht hierzulande in der Regel infolge von Störungen der Vitaminaufnahme, eventuell auch der Speicherung des Vitamins, die überwiegend in der Leber erfolgt. Mögliche Ursachen für einen Vitamin-A-Mangel sind:
Morbus Crohn, Zöliakie und andere entzündliche Darmerkrankungen, diese behindern die Aufnahme des Vitamins aus dem Darm
Adipositaschirurgie (Magenbypass, bileopankreatische Diversion): größere Darmabschnitte werden von der Nahrungspassage ausgeschlossen und stehen daher auch nicht für die Vitaminaufnahme zur Verfügung
Erkrankungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse bzw. Verschluss des Gallengangs, diese beeinträchtigen die Produktion bzw. Freisetzung von Verdauungsenzymen und damit die Fettverdauung im Darm
Erkrankungen der Leber: können auch die Fähigkeit des Körpers, Vitamin A zu speichern, herabsetzen
Behandlung von Vitamin-A-Mangel
Ausgeprägter, symptomatischer Vitamin-A-Mangel wird mit Vitamin-A-Präparaten (Tabletten oder Kapseln) behandelt. Bei leichtem Mangel und nicht oder wenig behinderter Aufnahme des Vitamins im Darm kann es sinnvoller sein, die Zufuhr über die Nahrung zu erhöhen.
Nach einem adipositaschirurgischen Eingriff erhalten Patient:innen in der Regel zunächst 10.000 IU (internationale Einheiten) Vitamin A täglich, um einem Vitamin-A-Mangel vorzubeugen. Regelmäßige Kontrolle der Blutwerte wird empfohlen, um die Dosis gegebenenfalls anzupassen.
Risikofaktoren von Vitamin-A-Mangel
Risikofaktoren für einen Vitamin-A-Mangel sind
extrem einseitige Ernährung (vorwiegend Getreidekost)
Morbus Crohn, Zöliakie und andere entzündliche Darmerkrankungen
Einem Vitamin-A-Mangel lässt sich am besten durch ausreichende Aufnahme des Vitamins mit der Nahrung vorbeugen.
Milchprodukte, Eier, Leber und fetter Fisch (zum Beispiel Aal) sind besonders reich an Vitamin A, das aus diesen Quellen auch problemlos aufgenommen werden kann. Gute natürliche Quellen von Vitamin-A-Vorstufen, die im Körper in Vitamin A umgewandelt werden, sind dunkle Blattgemüse sowie orangefarbiges Gemüse und Obst wie Karotten, Kürbis oder Mango.
Soll der Vitaminbedarf überwiegend aus Gemüse und Obst gedeckt werden, muss zusätzlich Fett aufgenommen werden, um die Aufnahme sicherzustellen. Dabei genügt es, wenn etwa Gemüse mit etwas Butter, Öl oder Sahne zubereitet wird oder rohe Gemüse und Salate mit einem fetthaltigen Dressing serviert oder mit einer anderen fetthaltigen Speise wie etwa einem Butterbrot kombiniert werden
Ein Zuviel von Vitamin A über die Ernährung ist praktisch ausgeschlossen. Dagegen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin A zu einer Überdosierung mit Vergiftungserscheinungen und dem Risiko von Leberschäden führen. Deshalb sollten Vitamin-A-Supplemente nur bei einem diagnostizierten Mangel und nur auf ärztlichen Rat hin eingenommen werden.
Was kann Doktor.De bei Vitamin-A-Mangel für dich tun?
Wenn du vermutest, an Vitamin-A-Mangel zu leiden, werden sich die mit Doktor.De kooperierenden Mediziner:innen deine Symptome anschauen und dich unter anderem dazu beraten, welche Lebensmittel reich an Vitamin A sind. Sie werden dir allerdings davon abraten, ohne labordiagnostische Bestätigung des Mangels Vitamin-A-Tabletten einzunehmen, da eine Überdosierung des Vitamins zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
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