Morbus Crohn
Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung im Magen-Darm-Trakt. Die Erkrankung verläuft in der Regel schubweise und macht sich durch Bauchschmerzen und starke Durchfälle bemerkbar. Bislang ist die Erkrankung nicht heilbar. Sie lässt sich durch einen angepassten Lebensstil und Medikamente jedoch gut therapieren. Hier erfährst du mehr zu den Symptomen und der Behandlung.
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Symptome von Morbus Crohn
Morbus Crohn kann sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Betroffene haben starke Beschwerden, die häufig auftreten. Andere haben nur milde Symptome und die Erkrankung wird zum Teil jahrelang nicht entdeckt.
In der Regel verläuft die Erkrankung in Schüben, Phasen mit starken Beschwerden und beschwerdefreie beziehungsweise beschwerdearme Phasen treten im Wechsel auf. Halten die Beschwerden länger als sechs Monate an, spricht man von einem chronisch aktiven Verlauf.
Folgende Symptome treten bei Morbus Crohn häufig auf:
- Durchfälle: Häufig kommt es mehrmals am Tag zu Durchfällen. Das gilt zumindest während eines Schubs. Blut befindet sich zumeist nicht im Stuhl.
- Bauchschmerzen: Die Schmerzen treten vor allem rechts im Unterbauch auf. Häufig sind die Schmerzen krampfartig. Die Beschwerden können auch diffus und im gesamten Bauchraum wahrnehmbar sein. Wichtig zu wissen: Schmerzen im rechten Unterbau können auch auf eine Blinddarmentzündung hinweisen.
- Fisteln und Abszesse: Fisteln können im Analbereich oder auch zu anderen Organen beziehungsweise nach außen oder in die Bauchhöhle entstehen. Häufig sind Fisteln im Analbereich das erste Anzeichen dieser Erkrankung. Durch die Entzündungsprozesse können zudem Abszesse im Darm entstehen.
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Fieber: Die Entzündungsprozesse im Körper können dazu führen, dass sich Betroffene müde und schlapp fühlen. In manchen Fällen entwickeln Patienten zudem eine erhöhte Temperatur oder Fieber.
- Gewichtsverlust: Durch die Schmerzen oder die Angst davor kann es dazu kommen, dass Betroffene unter Appetitlosigkeit leiden. Dazu kommt, dass durch die starken Durchfälle viele Nährstoffe verloren gehen.
- Mangelerscheinungen: Ist der Darm entzündet, kann er Nährstoffe nur noch bedingt aufnehmen. Tritt starker Durchfall auf, gehen weitere Nährstoffe verloren. Aus diesem Grund kann es bei Morbus Crohn zu Mangelerscheinungen kommen.
Zudem können Symptome auftreten, die auf den ersten Blick nichts mit dem Darm zu tun haben. Dazu gehören Entzündungen im Mundraum, Hautveränderungen, Gelenkentzündungen und Augenentzündungen.
Ursachen von Morbus Crohn
Die genauen Ursachen von Morbus Crohn sind bislang nicht bekannt. In der Forschung geht man bislang davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass eine genetische Komponente eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielt. So können bei Betroffenen mehr als 160 Gene verändert sein. Es kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems und den für Morbus Crohn typischen Entzündungsschüben.
Morbus Crohn kann in Familien gehäuft auftreten. Häufig sind Menschen in den Industrienationen betroffen. Mögliche Ursache hierfür könnten übertriebene Hygiene, Umweltfaktoren sowie eine ungesunde Ernährung sein. Als gesichert gilt zudem, dass Raucher häufiger unter Morbus Crohn leiden als Nichtraucher. Psychische Beschwerden gelten nicht als Auslöser der Erkrankung, sie können jedoch den Verlauf der Erkrankung ungünstig beeinflussen.
Behandlung von Morbus Crohn
Wenn du Beschwerden hast, die auf Morbus Crohn hindeuten, besprichst du deine Beschwerden mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Behandelnde Ärzt:innen werden dir im ersten Schritt viele Fragen zu deinen Problemen und Beschwerden stellen. Die bei Morbus Crohn auftretenden Symptome können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Ein entzündeter Blinddarm, Unverträglichkeiten, infektiöse Durchfallerkrankungen sowie ein gereizter Darm können zu ähnlichen Symptomen führen.
Nach der persönlichen Befragung zu den Beschwerden folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird der Bauchraum abgetastet, um eventuelle Verhärtungen festzustellen, auch ein eventueller Druckschmerz wird überprüft. Es wird untersucht, ob Analfissuren und Fisteln entstanden sind.
Weitere Untersuchungen sichern die Diagnose:
- Stuhluntersuchung mittels Stuhlprobe
- Blutuntersuchung
- Darmspiegelung
- Magenspiegelung
- Kapselendoskopie
- Eventuell Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Darm
- Verschiedene bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall
Bislang ist Morbus Crohn nicht heilbar. Betroffene können mit entsprechender Behandlung jedoch viel für ihre Lebensqualität tun. Ziel der Therapie ist es, die beschwerdefreie Zeit möglichst lange zu erhalten und Schübe möglichst schnell in den Griff zu bekommen. Neben der Ernährung spielen Medikamente eine wichtige Rolle in der Behandlung von Morbus Crohn.
Um die Entzündungsschübe zu kontrollieren, werden entzündungshemmende Medikamente in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht. Auch Antikörper können zum Einsatz kommen. Diese hemmen das Immunsystem und können so die Entzündungsbereitschaft mindern. Wenn durch Bakterien verursachte Entzündungen auftreten, können Antibiotika verabreicht werden.
Reicht die Behandlung mit Medikamenten nicht aus und lässt sich ein akuter Entzündungsschub nicht kontrollieren, kann zusätzlich ein operativer Eingriff erfolgen. Hierbei werden betroffene Abschnitte des Darms entfernt. Der Eingriff erfolgt möglichst darmschonend. Operiert wird in der Regel auch, wenn Engstellen, Fisteln oder Abszesse entstehen. Vor einem solchen Eingriff werden Betroffene eingehend ärztlich beraten.
Bei Morbus Crohn kann auch die Ernährung eine Rolle spielen. Es gibt zwar keine spezielle Diät, an die sich alle Betroffenen halten sollten, aber ein persönliches Ernährungstagebuch gibt Aufschluss über individuelle Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten. Ein Ernährungstagebuch bietet einen guten Überblick.
Während eines akuten Schubs kann es hilfreich sein, nicht zu ballaststoffreich zu essen. Um dennoch notwendige Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen, werden in manchen Fällen hochkalorische Drinks empfohlen. Wenn du betroffen bist, lässt du dich zur Ernährung bei Morbus Crohn am besten beraten.
Risikofaktoren von Morbus Crohn
Wenn nahe Familienangehörige von einer entzündlichen Darmerkrankung betroffen sind, kann damit ein erhöhtes Risiko für Morbus Crohn verbunden sein. Auch andere entzündliche Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Rauchen werden zu den Risikofaktoren für Morbus Crohn gezählt. Zudem kann die Einnahme von Antibiotika Einfluss auf den Darm haben und das Risiko für Entzündungsvorgänge im Darm erhöhen.
Wie kann mir Doktor.De bei Morbus Crohn helfen?
Du hast Beschwerden, die auf Morbus Crohn hindeuten? Du kannst deine Beobachtungen mit den Ärzt:innen auf Doktor.De besprechen und dir hier Unterstützung holen. Für weitergehende Untersuchungen wendest du dich an deinen Arzt oder deine Ärztin vor Ort.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Bohlmann, J. 23.04.2020. Morbus Crohn – Entzündungen im Darm. Techniker Krankenkasse.
Prof. Dr. med. Labenz, J. 23.01.2023. Morbus Crohn. Internisten im Netz.
Kompetenznetz Darmerkrankungen. o.J. Morbus Crohn: Ursachen, Symptome, Therapie.
Letztes Update: | 2023-04-04 |