Zahnungsschmerzen

Wenn dein Baby vermehrt quengelt, weint, sabbert und an allem herumkaut, was es zu fassen bekommt, brechen die ersten Zähnchen durch. Dies kann mit unangenehmen Schmerzen verbunden sein. Diese oft unruhigen Phasen können für Eltern und Kind anstrengend sein, zumal beim Zahnen des Babys nicht nur Schmerzen, sondern auch Begleiterscheinungen wie Erkältungen oder Bauchschmerzen auftreten können. Ab dem Alter von ungefähr 16 Jahren kann der Durchbruch der Weisheitszähne ebenfalls Schmerzen verursachen. Die Informationen auf dieser Seite beziehen sich auf das Zahnen beim Baby.  

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Symptome von Zahnungsschmerzen

Wenn die ersten Zähne durchbrechen, verspürt das Baby dabei häufig Jucken, Spannungsgefühle beziehungsweise Druck und Schmerzen. An folgenden Symptomen und Verhaltensweisen kannst du erkennen, ob Zahnungsschmerzen dein Baby quälen: 

  • Rötung oder Schwellung der betroffenen Stelle am Kiefer, manchmal auch äußerlich an den Wangen erkennbar 
  • Quengeliges Verhalten, unruhiger Schlaf 
  • Verminderter Appetit 
  • Erhöhte Infektanfälligkeit, da das Immunsystem des Babys beim Zahnen etwas geschwächt werden kann 
  • eventuell erhöhte Temperatur 
  • Verstärkter Speichelfluss (um durch das Sabbern verursachte wunde Hautstellen zu vermeiden, kannst du eine schützende Babycreme auf Kinn und Wangen auftragen) 
  • Kauen an den Fingern 
  • Veränderter Stuhl, wobei sowohl Durchfall und Verstopfung auftreten können. Durch das Bedürfnis, alles in den Mund zu stecken, gelangen vermehrt Keime in den Körper (das ist unbedenklich), wodurch sich auch der Geruch des Stuhls ändern kann 
  • Wundsein im Windelbereich 
  • Schmerzen beim Stillen, wenn das Baby versucht, seine Zahnungsschmerzen mit dem Kauen auf der Brustwarze zu lindern 

Ursachen von Zahnungsschmerzen

Das Bild zeigt ein weinendes Baby, welches sich die Finger in den Mund steckt.
Die meisten Kinder zahnen das erste Mal mit etwa sechs Monaten. | © Oleksandra Troian

Die Keimanlagen für die Zähne bilden sich bereits in der Frühschwangerschaft. Die Zahnkronen sind bei der Geburt fertig ausgebildet. Der Abschluss der Wurzelbildung ist im Alter von eineinhalb bis drei, manchmal auch erst vier Jahren vollbracht. So kommt das Baby schon mit Milchzähnen auf die Welt, in ganz seltenen Fällen ist sogar schon ein Zahn sichtbar. In der Regel erfolgt der Durchbruch ab einem Alter von frühestens vier Monaten. Bricht der Zahn durch, bildet sich oft zunächst eine kleine Flüssigkeitsblase auf dem Zahnfleisch. Meistens ist der erste Zahn einer der beiden unteren Schneidezähne.  

Der Durchbruch kann mit unangenehmen Schmerzen verbunden sein, die durch das Durchschieben des Zahnes durch das Zahnfleisch entstehen. Mit drei Jahren sollten alle 20 Milchzähne da sein, wobei sich jedes Kind individuell entwickelt und es auch Ausnahmen gibt. Die gute Nachricht ist: Wenn die Milchzähne ausfallen und die bleibenden Zähne an dieser Stelle durchbrechen, gibt es in der Regel keine Schmerzen mehr. Jedoch hat das voll entwickelte Gebiss von erwachsenen Menschen 32 Zähne, die Durchbruchschmerzen können also weitere zwölf Mal auftreten. 

Behandlung von Zahnungsschmerzen

Um eine gute Grundlage für gesunde und schöne Zähne zu schaffen, ist die richtige Zahnpflege eine wichtige Voraussetzung. Daher kannst du beim Durchbrechen des ersten Zähnchens bereits damit beginnen. Geeignete Zahnpflegeprodukte sind auch als solche mit Altersangaben versehen und daher beispielsweise im Drogeriemarkt gut erkennbar. 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie du Zahnungsschmerzen beim Baby lindern kannst. Die kostengünstigste Variante ist, wenn du einfach deinen sauberen Finger in kaltes Wasser eintauchst und das Zahnfleisch massierst oder alternativ einen Waschlappen benutzt. Es gibt auch genoppte Fingerhüte, die du alternativ verwenden kannst. 

Zahnungshilfen 

Zahlreiche Zahnungshilfen, auf denen dein Baby kauen kann, können die Zahnungsschmerzen des Babys lindern. Beißringe, am besten ohne Weichmacher wie PVC, gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Glatt, mit Noppen, mit verschiedenen Oberflächen, Farben und Strukturen. Viele Modelle beinhalten Wasser, sodass du sie im Kühlschrank (aufgrund von Verletzungsgefahr nicht im Gefrierschrank!) kühlen kannst. 

Schmerzstillende Produkte  

Wenn du merkst, dass ihr mit mechanischen Hilfen nicht weiterkommt und dein Baby immer noch an Zahnungsschmerzen leidet, kannst auch auf schmerzstillende Zahnungsgels oder Zahnungstropfen zurückgreifen, die betäubend, beruhigend oder auch entzündungshemmend wirken. Hier ist es wichtig, dass weder Alkohol noch Zucker oder Menthol enthalten sind. Auch Zäpfchen sind eine Möglichkeit, dein Baby zu unterstützen. Sie werden vor allem eingesetzt, wenn zusätzlich Erkältungssymptome oder Fieber auftreten. 

Pflanzenheilmittel 

Bei leichten Beschwerden kannst du deinem Baby abgekühlten Kamillen- oder Salbeitee verarbreichen. Kamille wirkt beruhigend und entzündungshemmend, während Salbei eine keimhemmende Wirkung aufweist. Alternativ kannst du den Tee mit einem Wattestäbchen auftragen.  

Sonstige Hilfen 
  • Veilchenwurzeln beinhalten Öle, die beim Kauen ihre schmerzstillende Wirkung entfalten. Bei deren Verwendung ist Hygiene aufgrund erhöhter Anfälligkeit für Ansammlung von Bakterien besonders wichtig.  
  • Du kannst auch homöopathische Mittel ausprobieren, deren Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. 

Zahnungsschmerzen bei Babys – Wie kann Doktor.de helfen?

Wenn dein Kind unter Zahnungsschmerzen leidet, kannst du dich jederzeit an Doktor.de wenden. Wir sind deine Anlaufstelle für alle deine Fragen. Unsere ausgewählten Mediziner:innen stehen dir gerne mit ihrem Rat zur Seite. Werden die Schmerzen bei deinem Baby zu stark, ist die Versorgung des Babys in einer kinderärztlichen Praxis anzudenken. 

Die kooperierenden Fachärzte und Fachärztinnen für Kinderheilkunde bei Doktor.De bieten dir und deinem Kind eine kinderärztliche Videosprechstunde Montag, Mittwoch und Freitag von 08 Uhr bis 09 Uhr an. Dieses Angebot richtet sich explizit an Eltern mit Kindern. Außerhalb dieser Sprechzeiten können Eltern selbstverständlich auch die Doktor.De-App nutzen und mit Fachärzten und -ärztinnen für Allgemeinmedizin/ Innere Medizin sprechen. Auch diese können medizinischen Rat geben und bei Bedarf Rezepte sowie Kindkrankschreibungen ausstellen.

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Hrsg.) Sukie (Säuglings- und Kinderernährung): Studie zum Stillverhalten und zur Kinderernährung in Österreich – Endbericht; 2021.

Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.: Wenn das Baby zahnt. 

Tipps aus der Apotheke helfen den Milchzähnen ans Licht; Zum Tag der Zahngesundheit am 25. September; 2015. 

Letztes Update: 2023-08-28