Menschen, die schnarchen, belästigen nicht nur ihre Partner:innen. Sie bringen sich auch selbst um die erholsame Nachtruhe. Außerdem steigt durch den eingeschränkten Luftfluss das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es gibt jedoch Mittel und Wege, das Schnarchen zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.
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Schnarchen stellt eine mehr oder weniger starke akustische Belastung für die Betroffenen und ihre Umgebung dar. Von den Geräuschen merken die Schnarcher:innen selbst meist nichts. Allerdings leiden viele unter:
Ein- und Durchschlafstörungen
morgendlichen Kopfschmerzen
Mundtrockenheit nach dem Aufwachen
Konzentrations- und Leistungsminderung
Tagschläfrigkeit und Einschlafneigung
Diese Symptome weisen häufig darauf hin, dass es sich nicht nur um ein einfaches Schnarchen, sondern um eine Schlafapnoe handelt. Diese kann erhebliche Beschwerden und sogar schwerwiegende Erkrankungen verursachen.
Ursachen von Schnarchen
Grund für das Schnarchen sind mehr oder weniger stark blockierte Atemwege, die den Atemstrom abbremsen. Dadurch verkleinert sich das „Luftpolster“, das die weichen Teile des Rachens (Gaumensegel, Zäpfchen, Zungengrund) stützt. Beginnen diese zu vibrieren, können Schnarchgeräusche entstehen.
Häufigste Schnarchursache bei Kindern sind vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln. Darüber hinaus können Gendefekte wie Trisomie 21 zum Schnarchen führen.
Bei Erwachsenen kommen weitaus mehr Auslöser infrage, beispielsweise:
Vergrößerung des Gaumenzäpfchens oder der Gaumen-, Rachen- oder Zungengrundmandeln
behinderte Nasenatmung aufgrund von Schleimhautschwellungen (durch Schnupfen, Allergien oder eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen) oder anatomische Veränderungen
häufiges Sodbrennen (kann ein chronisches Anschwellen der Zunge bewirken)
Schwäche der Muskulatur im Bereich der oberen Atemwege (Gaumensegel, Schlund), die vermehrt mit zunehmendem Alter, nach Alkoholkonsum oder nach Einnahme von Schlafmitteln auftritt
Behandlung von Schnarchen
Schnarchen an sich ist keine Erkrankung. Daher ist keine Behandlung erforderlich, außer die:der Betroffene wünscht diese. Gegen die nächtlichen Störgeräusche werden zahlreiche, zum Teil fragwürdige Therapieverfahren angeboten. Deshalb empfiehlt es sich im Einzelfall, die Wirksamkeit und die Risiken sorgsam gegeneinander abzuwägen. Die beste Option sind in aller Regel nicht- oder minimalinvasive Verfahren.
Die Arbeitsgemeinschaft Schlafmedizin der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. hat verschiedene konservative Verfahren auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Für folgende Methoden konnte zumindest in Einzelfällen eine gewisse Effektivität nachgewiesen werden:
Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht
Einhalten eines stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus
Kräftigung der Mundbodenmuskulatur, zum Beispiel durch Singübungen, gezielte Sprechübungen oder elektrische Stimulation
Verhindern der Rückenlage bei ausschließlich Rückenlage-bezogenem Schnarchen
Hochlagern des Oberkörpers
Verwenden eines Naseneingangserweiterers
abschwellende Nasensprays (sollten nur kurzfristig Anwendung finden)
Abhilfe können auch systemisch eingesetzte Medikamente wie Domperidon, Protryptinin oder Pseudoephedrin schaffen. Diese sind aber aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen bislang nicht zur Behandlung des Schnarchens zugelassen.
Eine Überdruckbehandlung (CPAP) führt in vielen Fällen zur Beseitigung des Schnarchens. Aufgrund der hohen Kosten und der möglichen Nebenwirkungen kommt sie jedoch nur selten zur Anwendung.
Intraorale Geräte
Unterkiefer-Protrusionsschienen und andere in den Mundraum einsetzbare Geräte sollen den Unterkiefer vorverlagern und dadurch den Rachen erweitern. Bei zwei Dritteln der für dieses Verfahren geeigneten Personen lässt sich das Schnarchen auf diese Weise verringern. Mögliche Nebenwirkungen sind verstärkter Speichelfluss, Beschwerden im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur sowie Veränderungen in der Zahnstellung (bei langfristigem Einsatz).
Ein weiteres Anti-Schnarch-Gerät ist die sogenannte Schnarchspange. Diese unterbindet Schnarchgeräusche, indem sie das weiche Gaumensegel stützt. Außerdem verhindert sie Verengungen des mittleren und oberen Rachenraums. Mit dieser Methode lassen sich Atempausen und Schlafapnoe reduzieren, sofern sie am weichen Gaumen entstehen.
Operative Therapie
Bei chirurgischen Eingriffen ist stets abzuwägen, ob es für das Schnarchen nur einen oder mehrere Gründe gibt. Bei einzelnen Ursachen ist die Erfolgswahrscheinlichkeit hoch. Liegen viele Auslöser gleichzeitig vor, können mehrere Operationen erforderlich sein.
Risikofaktoren von Schnarchen
Rauchen und Übergewicht können zu einem Zwerchfellhochstand führen. Die Lunge kann sich dadurch nicht mehr richtig ausdehnen, wodurch pro Atemzug weniger Luft eingeatmet wird. Das führt zu einem geringeren Luftstrom und einem kleineren „Luftpolster“. Der Konsum von Alkohol vor dem Schlafen und das Einnehmen von Schlafmitteln erhöhen ebenfalls das Schnarchrisiko.
Viele Allergiker:innen leiden unter einer Nasenatmungsbehinderung, die zum Schnarchen führen kann. Weniger häufig begünstigen Veränderungen im Nasen-Rachen-Raum eine Schnarchstörung. Hierzu zählen:
die Vermehrung von Weichgewebe am Gaumen oder im Rachen
ein langes und breites Gaumenzäpfchen und
ein langer, tiefstehender und/oder schlaffer Gaumen
Vorbeugung von Schnarchen
Folgende Tipps können helfen, das Schnarchrisiko zu senken oder das Schnarchen zu mindern:
für eine ungehinderte Nasenatmung sorgen
Allergien bekämpfen
keine üppigen Mahlzeiten vor dem Zubettgehen
auf ein gesundes Körpergewicht achten
Rückenlage vermeiden (beispielsweise durch Oberteile mit eingenähten Rollen am Rücken)
keine hohen Kopfkissen verwenden
Vermeiden von Schlafmitteln und beruhigenden Medikamenten
Vermeiden abendlichen Alkoholkonsums
Nikotinverzicht
Bett schräg stellen (das Kopfende fünf bis zehn Zentimeter höher als das Fußende)
Nackenmuskeln nicht zu stark trainieren (etwa 40 Prozent der Bodybuilder leiden unter Schlafapnoe)
Wie kann Doktor.De mir bei Schnarchen helfen?
Geht es um die Frage „Was hilft gegen Schnarchen?“, stehen dir die mit Doktor.De kooperierenden Ärzte und Ärztinnen mit Rat und Tat zur Seite. Gern helfen sie dir dabei, das ursächliche Problem zu lokalisieren, und geben dir Tipps zu geeigneten vorbeugenden und behandelnden Maßnahmen.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
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