Anaphylaktischer Schock (Allergischer Schock)

Ein anaphylaktischer Schock, umgangssprachlich auch allergischer Schock genannt, ist eine starke allergische Reaktion auf eigentlich harmlosen Stoff. Die Reaktion kann unter bestimmten Umständen lebensbedrohlich sein. Ein allergischer Schock ist ein akuter Notfall. Wenn Kinder oder Erwachsene ein erhöhtes Risiko haben, einen anaphylaktischen Schock zu erleiden, weil sie Allergien auf ein Medikament, Lebensmittel oder Insektengift haben, können einige Vorkehrungen getroffen werden, die im Ernstfall Leben retten können. Im Kindesalter sind es insbesondere Nahrungsmittel, die zu einem anaphylaktischen Schock führen. Bei Erwachsenen hingegen Insektengift oder Medikamente. 

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Symptome eines anaphylaktischen Schocks (allergischen Schocks)

Häufig beginnen die Erkrankung mit sogenannten Prodromalsymptomen. Dies sind Symptome, die nicht spezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Dazu zählen: 

  • Juckreiz oder Brennen an den Händen oder Füßen oder auch im Genitalbereich 
  • Angstgefühl und der Verlust der Orientierung 
  • Kopfschmerzen 
  • Geschmacksveränderungen, wie ein metallischer Geschmack im Mund  

Zu den weiteren spezifischen Symptomen und Reaktionen eines allergischen Schocks zählen:  

  • Auf der Haut können sich Quaddeln, Ausschlag oder starker Juckreiz bilden.  
  • Sowohl die Augen, Mund als auch Ohren und der Rachen können stark brennen, jucken oder kratzen.  
  • Bei vielen Betroffenen schwellen die Schleimhäute, etwa die Zunge und das Gaumenzäpfchen sowie die Augenlider an.
  • Es kann sich ein Engegefühl im Hals bemerkbar machen, sodass das Atmen erschwert wird. 
  • Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und / oder Krämpfe können auftreten.  
  • Schwindel, Problemen des Kreislaufes, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall, Herzrasen und / oder Benommenheit sind weitere sehr ernstzunehmende Symptome eines anaphylaktischen Schocks. 
  • Ein Engegefühl in der Brust, erschwerte Atmung, Heiserkeit oder ein Pfeifen der Lunge können ebenfalls Reaktionen des Körpers auf einen allergischen Schock sein. 
  • Zudem können Angstgefühle, Panikattacken oder starke Kopfschmerzen auftreten.  

Die Symptome eines allergischen Schocks können sowohl einzeln als auch zusammen oder nacheinander auftreten. Bei Anaphylaxie können sich die innerhalb weniger Minuten der Zustand der betroffenen Person rapide verschlechtern und es ist sofortige Hilfe erforderlich.  

In einigen Fällen können die Symptome selbst nach einer Behandlung in den folgenden Tagen erneut auftreten oder auch von allein wieder verschwinden. 

Ursachen von Pollenallergie

Die meisten Betroffenen haben eine Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel, wie Erdnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Fisch, Hühnerfleisch oder Kuhmilch. Aber auch Allergie gegen Medikamente, unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika und Narkosemittel oder Insektengifte, die bei Bienen- oder Wespenstichen, in den menschlichen Körper gelangen, können einen allergischen Schock auslösen.  

Weitere Faktoren können einen anaphylaktischen Schock in Kombination mit einer vorliegenden Allergie begünstigen. Dazu zählen:  

  • Akute Infekte 
  • Alkohol- oder Drogenkonsum  
  • Stress 
  • starke Anstrengung  

Erste-Hilfe bei einem allergischen Schock

Sowohl für Betroffene als auch Helfende, Eltern oder Freund:innen kann das Auftreten eines allergischen Schocks sehr bedrohlich wirken. Deswegen gilt: Ruhe bewahren und die folgenden Schritte berücksichtigen!  

  1. Unverzüglicher Anruf der 112. Wenn bekannt ist, auf welchen Stoff die betroffene Person allergisch reagiert, teile dies der Leitstelle mit.  
  2. Sollte das Allergen (wie zum Beispiel bei einem Bienenstich) noch wirken, muss es sofort entfernt werden. Bei einem Stich von einer Biene sollte der Giftstachel so schnell wie möglich ohne Quetschen aus der Einstichstelle entfernt werden, um den weiteren Eintritt des Allergens zu vermeiden. 
  3. Hat der oder die Betroffene ein Notfallset bei sich, sollte dieses angewendet werden. Das Notfallset besteht in der Regel aus einer Adrenalin-Spritze, einem Kortisonpräparat oder einem Antihistaminikum (Tablette oder flüssig), eine Anleitung zur richtigen Anwendung, einem Allergie-Pass, in dem die Allergie und die nötige Dosierung der Medikamente vermerkt ist. 
  4. Beruhige die betroffene Person, sprich ihr ruhig zu.  
  5. Bitte andere Menschen um Hilfe.  
  6. Abhängig davon, welches Organsystem vom allergischen Schock betroffen und wie schwer die Symptome sind, sollte die betroffene Person entsprechend gelagert werden:  
  7. Bei Atemnot: Sitzende oder halbsitzende Position 
  8. Bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage 
  9. Eine ruhige, liegende Position ist ohne Atemnot und Bewusstlosigkeit zu empfehlen. 
  10. Kinder, die an einem allergischen Schock leiden, sind meist sehr ängstlich und unruhig, es empfiehlt sich daher, sie auf dem Arm oder den Schoß nehmen.  
  11. Bei einem schweren allergischen Schock kann es zum Herzstillstand kommen, in diesem Fall ist unmittelbar der Rettungswagen zu rufen und mit einer Herzdruckmassage zu beginnen. 
  12. Hierfür wird das Brustbein mit ausgestreckten Armen mindestens 100-mal pro Minute circa fünf cm tief gedrückt.  
  13. Bei einem plötzlichen Herztod gibt keine Fehler – außer nichts zu, da der Ersthelfende, das wichtigste Glied in der Kette ist. 
  14. Nach Möglichkeit sollte auch bald mit der Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen werden. Hierbei folgen auf 30-mal Drücken der Herzdruckmassagezwei Atemstöße über Mund oder Nase des Betroffenen.  
  15. Wichtig ist, die Massage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortzusetzen.

Behandlung eines anaphylaktischen Schocks

Das wichtigste Medikament gegen einen anaphylaktischen Schock ist Adrenalin, welches in der Regel in den Oberschenkel gespritzt wird. Adrenalin fördert die Durchblutung, erleichtert die Atmung und reduziert Schwellungen. Adrenalin wirkt in der Regel innerhalb von wenigen Minuten, bei Bedarf kann eine erneute Dosis verabreicht werden. Bei einem drohenden Kreislaufzusammenbruch oder schwerer Atemnot kann das Adrenalin weiterhin durch den Rettungsdienst über die Vene direkt injiziert oder über eine Atemmaske gemeinsam mit Sauerstoff gegeben werden. Zusätzlich können Kortison– oder Antihistaminikapräparate verabreicht werden, die die allergische Reaktion zusätzlich hemmen können.  

Wie kann Doktor.De mir bei einem anaphylaktischen Schock helfen?

Bei einem akuten allergischen Schock sollte umgehend der Rettungswagen unter der 112 verständigt werden.  
 
Weißt du, dass du oder dein Kind eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff habt, kann es sinnvoll sein, dass dir oder deinem Kind ein Notfallset ärztlich verschrieben wird.

Quelleninformationen

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.

Karsch-Völk, M. 26.05.2020. Anaphylaxie. Deximed.

Schoppe, C. 18.02.2021. Lebens­be­droh­lich: Was ist ein aller­gi­scher Schock (Ana­phy­la­xie)? Techniker Krankenkasse.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 08.04.2020. Anaphylaktische Reaktion (Anaphylaxie). Gesundheitsinformationen.de.

Letztes Update: 2023-04-20