Couperose

Das sogenannte Flushing oder Flush ist das auffälligste Symptom der Hautkrankheit. Dies bezeichnet die plötzlich auftretende Rötung der Gesichtshaut. Auslöser oder Trigger können unter anderem sein: 

• der Verzehr scharfer Speisen
• Kälte / Hitze
• UV-Strahlung
• Koffein- und / oder Nikotinkonsum
• gewisse Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten
• bestimmte Medikamente
• Waschmittel 

Die Haut scheint regelrecht zu glühen. Meist sind die Bereiche rund um die Nase und der Wangen betroffen. Schreitet der Krankheitsverlauf voran, erweitern sich im Gesicht die kleinsten Blutgefäße. Feine blaue Äderchen schimmern besonders im Bereich der Nase und den Wangen durch die Haut. Die betroffenen Hautstellen wirken aus größerer Entfernung bleibend gerötet und einheitlich aus. 

Des Weiteren können zusätzliche Symptome auftreten. Dazu zählen: 

• Juckreiz
• empfindliche, trockene und gespannte Haut
• brennendes Gefühl auf der Haut 

Insbesondere im Anfangsstadium können die Symptome leicht mit einer allergischen Reaktion verwechselt werden. Dieses Überschießen des Immunsystems tritt jedoch unabhängig des jeweiligen Hauttyps auf. Couperose hingegen betrifft üblicherweise trockene und empfindliche Haut. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Mensch mit diesem Hauttyp auch an Couperose leidet.

Landläufig werden diese beiden Begriffe häufig synonym verwendet. Auch wenn sich ihre Symptome ähneln, gibt es doch Unterschiede. Auslöser für beide Erkrankungen sind äußere Einflüsse, auf die die Haut mit Spannungsgefühl, Jucken, Kribbeln und Rötung reagiert. 

Später entstehen bei der Rosacea entzündete und eitrige Pusteln oder Knötchen. Couperose-Patienten bleiben davon verschont. Die Hautkrankheit verläuft in der Regel milder und die Beschwerden treten anfallsartig auf. Im Gegensatz dazu bleibt Rosacea-Haut ständig gerötet. Schreitet ihr Verlauf voran, plagen Hautentzündungen die Betroffenen zusätzlich. 

Noch immer herrscht über die genauen Ursachen, die zur Couperose führen können, Unklarheit. Fachleute gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenspielen, damit sie entstehen kann. Als eine mögliche Ursache wird trockene und fettarme Haut betrachtet. Liegt eine Mangelversorgung der Haut vor, stört das ihre natürliche Barrierefunktion. Vermehrt nimmt sie Stoffe aus der Umwelt auf, auch wenn sie ihr schaden. 

Das löst in tieferen Hautschichten Irritationen und Entzündungen sowie Immunreaktionen aus. Die Empfindlichkeit der Haut auf Stoffe, die sie üblicherweise gut verträgt, nimmt zu. Als weitere Ursachen kommen zu hoher Blutdruck und genetisch bedingte Schwäche des Bindegewebes infrage. Außerdem können seelische Ursachen die Entstehung der Couperose begünstigen. Stress und seelische Belastungen wirken sich häufig negativ auf das Hautbild aus. Die Haut wird weniger widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Damit beginnt häufig eine Spirale. Die spannende und rote Haut stellt für die Betroffenen eine zusätzliche Belastung dar. Das wiederum verschlechtert den Zustand der Haut. 

Auch wenn bei Couperose von einer Hauterkrankung gesprochen wird, handelt es sich meist um ein kosmetisches Problem. Insbesondere die Hautrötung wird von den Betroffenen als unangenehm empfunden. Brennende oder juckende Haut ist ebenfalls sehr störend. Die Medizin kennt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.  

Medikamente 

Bei der Behandlung haben sich Gele mit dem Wirkstoff Brimonidin bewährt. Hierbei handelt es sich um Sympathomimetikum, das die erweiterten Gefäße in Gesicht wieder verengt. Das reduziert die Durchblutung und die auffällige Hautrötung geht zurück. Bei der Anwendung des verschreibungspflichtigen Präparates sollten Betroffene unbedingt den ärztlichen Anweisungen folgen. Ist deine Haut trocken, kannst du sie nach der Behandlung mit einer feuchtigkeitsspendenden und sanften Creme pflegen.  

Hinweis: Da Couperose ohne Hautentzündungen einhergeht, helfen anders als bei Rosacea antibiotikahaltige Präparate nicht. Deren Zweck ist es, diese Entzündungen zu lindern. 

Laserbehandlung 

Die betroffenen Stellen werden mit einer IPL-Blitzlampe behandelt. IPL steht für Intensed Pulsed Light; das intensive Licht verödet beim Eindringen in das Gewebe die geweiteten Blutgefäße. Bei erfolgreicher Durchführung unterbindet das eine weitere Durchblutung, die Rötung klingt ab. Dank seiner Regenerationsfähigkeiten baut der Körper die abgestorbenen Gefäße von allein ab. Meist sind für eine wirksame Entfernung mehrere Sitzungen erforderlich. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Hauterkrankung später erneut auftritt. Diese Behandlungsform stellt lediglich eine Ergänzung zur Anwendung von Hautpflegeprodukten oder der medikamentösen Therapie dar. 

Psychotherapie 

Die Hautveränderungen im Gesicht belastet viele Betroffenen. Angstzustände, Unsicherheiten und depressive Verstimmungen können die Folge sein. Das wiederum beschleunigt die bereits erwähnte Spirale. Verhaltenstherapien und Entspannungsübungen können die psychischen Beschwerden lindern. 

Welche Hausmittel helfen? 

Treten akut Rötungen im Gesicht auf, kann es helfen, die Haut zu kühlen. Die Kälte regt die geweiteten Gefäße an, sich zusammenzuziehen und so wird die Durchblutung gemindert. Ein Waschlappen in kaltem Wasser getränkt, ein kaltes Körnerkissen oder ein in ein dünnes Handtuch gewickelter Kühlakku eignen sich für diese Vorgehensweise. Um Schäden durch die Kälte zu vermeiden, lässt du die kühlende Auflage nur so lange auf der Haut, wie du es als angenehm empfindest. Verursacht die Kälte Schmerzen oder verschlimmert die Beschwerden, entfernst du sie sofort. 

Nach aktueller Expertenmeinung nehmen genetische Faktoren eine relevante Stellung bei der Couperose-Entstehung ein. Sensible und / oder sehr helle Haut, Bluthochdruck, ein schwaches Bindegewebe und anlagebedingte Gefäßerweiterung gelten als Risikofaktoren. Langes Sonnenbaden und ein übermäßiger Tabakkonsum begünstigen die Hauterkrankung ebenfalls. 

Wie bereits erwähnt, die Entstehung der Hauterkrankung scheint stark von genetischen Faktoren begünstigt zu werden. Menschen mit heller und empfindlicher Haut haben ein höheres Risiko, daran zu erkranken. Du solltest darauf achten, die bekannten Auslöser wie Solariumsbesuche oder intensive Sonnenbäder zu meiden. Sind bereits Beschwerden vorhanden oder ist deine Haut sensibel, verwendest du idealerweise ganzjährig einen hohen Schutz vor UV-Strahlung. 

Faktoren, die deine Haut reizen (Gesichtsmassagen, Peelings, starkes Rubbeln im Gesicht, Klimaanlagen etc.) oder sie austrocknen, sollten ebenfalls gemieden werden. Gleiches gilt für fettreiche Pflegeprodukte. Milde und pH-neutrale Waschlotionen und Cremes mit hohem Wasseranteil sind ideal. 

Auch bei der Ernährung kannst du einiges zur Vorbeugung tun. Salzige und süße Snacks, scharfe und (stark) gewürzte Speisen solltest du meiden. Anstelle von Fleisch greife lieber auf Fisch, Obst und Gemüse zurück. Koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee oder Kaffee besitzen ebenfalls eine ungünstige Wirkung auf die Haut. Achte darauf, viel Wasser zu trinken und verzichte weitestgehend auf Alkohol und Nikotin. 

Doktor.De arbeitet mit vielen erfahrenen Ärztinnen und Ärzten zusammen. Bei einem Verdacht auf Couperose beraten sie dich gerne umfassend. Für eine weitere Diagnostik und Behandlung suchst du einen Facharzt in deiner Nähe auf. 

Quellen: 

Henkel, L. UJ. Brimonidin. dermanostic.com

Vogel, L. 19. Oktober 2021. Couperose. netdoktor.de

Kahle, C. Jurkoweit, Y. 24.05.2022. Couperose. meine-gesundheit.de

UJ. Couperose und Rosacea. infomedizin.de

UJ. Couperose und Rosacea. drhauschka.de

UJ. Couperose. eucerin.de