Die wichtigste Rolle bei der Krampfaderbehandlung in jedem Stadium spielt die Aktivierung der Muskel-Venen-Pumpe durch regelmäßige Bewegung: Einfache venengymnastische Übungen (zum Beispiel Fuß-Wippen oder -Kreisen, aber auch Laufen, Radfahren und Schwimmen bzw. Wassergymnastik tragen zur Kräftigung der Venen bei.
Konservative Behandlung
Eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Krampfadern ebenso wie in der lebenslangen Erhaltungstherapie nach der Entfernung oder Verödung erkrankter Venen spielt die Kompressionstherapie: Druck auf die Beine – in erster Linie durch Kompressionsstrümpfe oder, insbesondere beim offenen Bein, durch einen Kompressionsverband – verringert den Venendurchmesser und unterstützt so die Arbeit der Venenklappen.
Zur ergänzenden Behandlung geschwollener Beine können weiterhin manuelle Lymphdrainage sowie bestimmte pflanzliche Wirkstoffe eingesetzt werden, die gefäßabdichtend, abschwellend und entzündungshemmend wirken.Zur kontinuierlichen Einnahme empfehlen die medizinischen Leitlinien:
- Roter Weinlaubextrakt
- Rosskastanienextrakt
- Oxerutin, ein Wirkstoff aus dem japanischen Schurbaum (Sophora japonica)
Traditionelle Hausmittel gegen Krampfadern sind unter anderem:
- Kneipp-Anwendungen (kaltes oder im Wechsel kaltes und warmes Abduschen der Unterschenkel, Wassertreten in kaltem Wasser)
- Kühlende Wickel mit Quark, ätherischen Ölen oder Ringelblumentee
- Einreibungen der Beine mit Apfelessig, Kiefernrindenöl oder Rosskastaniengel
Invasive Behandlung
Es stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, um ausgeprägte Krampfadern zu entfernen oder zu veröden. Diese Verfahren sind kurz- und mittelfristig sehr erfolgreich, längerfristig kann es jedoch zur Ausbildung neuer Krampfadern kommen.
Thermische und chemische Verfahren, die zum Verschluss von Krampfadern führen
Krampfadern können durch lokale Hitzeanwendung oder Einbringen eines Klebstoffes verschlossen werden. Bei diesen Verfahren wird unter Ultraschallkontrolle ein dünner Schlauch (Katheter) in die zu behandelnde Vene eingeschoben. Durch diesen wird der Klebstoff bzw. eine Sonde, die Laserlicht, Radiofrequenzwellen oder heißen Wasserdampf abgibt, an den Behandlungsort gebracht.
Ohne Katheter funktioniert das sogenannte Sklerotisierungsverfahren: Hier wird an der zu behandelnden Stelle ein Verödungsmittel injiziert, das zum Verschluss der Vene führt. Die durch diese Methoden vom Blutfluss ausgeschlossenen Venen werden vom Körper nach und nach in Bindegewebe umgewandelt.
Chirurgische Verfahren zur Entfernung von Krampfadern
Erkrankte Venenabschnitte werden – heute in der Regel im Rahmen eines minimal invasiven Eingriffs – abgetrennt und herausgezogen (Stripping).
Chirurgische venenerhaltende Behandlung
Beim sogenannten CHIVA-Verfahren bleibt das gesamte Venensystem erhalten. Das Abbinden an mehreren, nach einer Ultraschallanalyse des Blutflusses ausgewählten Stellen soll hier jedoch den Rückfluss des Blutes verhindern und so die Venen entlasten.
In leichten Fällen von Krampfadern lässt sich die Funktion einer oder mehrerer Venenklappen der großen Stammvenen wiederherstellen, indem der Venendurchmesser an dieser Stelle durch Implantation einer Polyestermanschette verkleinert wird (Valvuloplastie).