Leberkrebs

Die mit großem Abstand häufigste Form von Leberkrebs ist das Leberzellkarzinom (Hepatozelluläres Karzinom, HCC). Andere Leberkarzinome sind selten. Die häufigsten bösartigen Tumoren der Leber sind allerdings Absiedelungen (Metastasen) anderer Krebsarten wie Darmkrebs. Seit Jahren nimmt die Zahl der Fälle in Deutschland stark zu. Die Prognose ist schlecht, da Leberkrebs oft spät erkannt wird und zumeist gleichzeitig weitere Lebererkrankungen vorliegen. 

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Symptome von Leberkrebs

Leider sind bei Leberkrebs erst spät Symptome zu spüren, was die Prognose massiv verschlechtert. Zudem sind die meisten Beschwerden recht unspezifisch, etwa: 

  • Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • geringfügig erhöhte Körpertemperatur
  • Appetitverlust und Gewichtsabnahme
  • Übelkeit 

Treten Symptome wie eine tastbare Schwellung unterhalb des rechten Rippenbogens oder eine Gelbsucht auf, ist der Leberkrebs in der Regel weit fortgeschritten. Bei einer Gelbsucht färben sich Augen und Haut gelb. Der Urin ist dann bräunlich und der Stuhl hell. 

Diagnostik

Tumoren in der Leber lassen sich gut in der Ultraschalluntersuchung darstellen. Bei Auffälligkeiten folgt eine Untersuchung mit der Magnetresonanztomografie (MRT). Damit kann zumeist eine sichere Diagnose gestellt werden. Falls sie dennoch unklar sein sollte, kann eine Gewebeprobe entnommen werden, die dann mikroskopisch untersucht wird. Die Gewebeentnahme erfolgt in örtlicher Betäubung. 

Das Blutbild zeigt oft veränderte Leberwerte. Bei vielen Erkrankten sind diese jedoch ohnehin verändert, da eine Leberzirrhose oder eine Leberentzündung besteht. Für das HCC gibt es einen sogenannten Tumormarker, der im Blut bestimmt werden kann. Dieser Wert kann jedoch auch aus anderen Gründen erhöht sein. 

Zur Vervollständigung der Diagnostik wird üblicherweise auch eine Computertomografie (CT) des Brustkorbes durchgeführt, um Metastasen in der Lunge zu finden. Eine Magenspiegelung kann Krampfadern in der Speiseröhre zeigen, die mit Lebererkrankungen einhergehen können. Sie sind besonders gefährlich, da sie schwere Blutungen verursachen können. 

Ursachen von Leberkrebs

Leberzellkrebs entsteht fast immer auf dem Boden einer chronischen Virus-Hepatitis oder einer Leberzirrhose. 

Krebszellen, das heißt entartete Zellen, bildet der Körper regelmäßig. Sie werden in der Regel vom Immunsystem erfolgreich bekämpft. Wenn aufgrund von Fehlregulationen der Körperprozesse besonders viele Krebszellen entstehen oder das Immunsystem geschwächt ist, kann es zu einer Tumorbildung kommen. 

Behandlung von Leberkrebs

Wird Leberkrebs frühzeitig entdeckt, kann er operiert werden. Sollen die Tumoren herausgeschnitten werden, muss am Ende genügend funktionsfähiges Lebergewebe übrigbleiben, denn ohne die Arbeit der Leber ist unser Körper nicht überlebensfähig. 

Es kann auch eine Lebertransplantation erfolgen, die jedoch nur für sehr wenige Betroffene infrage kommt. Außerdem ist die Wartezeit auf ein Spenderorgan sehr lang. 

Kann nicht operiert werden, können die Tumoren gezielt verödet werden, meist mithilfe von starker Hitze. Alternativ können gezielt die tumorversorgenden Blutgefäße blockiert und tumorabtötende Medikamente direkt in die Tumoren geleitet werden. Eine Heilung ist mit diesen Methoden jedoch nicht möglich. Sie können aber zur Tumorverkleinerung genutzt werden, um dann eventuell doch noch operieren zu können. Eine punktgenaue Bestrahlung von außen kann erwogen werden, wenn keine andere Therapie möglich ist. Auch medikamentöse Behandlungsstrategien dienen ausschließlich einer Lebensverlängerung. 

Verlauf und Heilungschancen

Im Verlauf der Erkrankung können sich die Tumoren über die Leber hinaus ausbreiten und die nahegelegenen Lymphknoten infiltrieren. Metastasen entstehen am häufigsten in der Lunge und in den Knochen. Da Leberkrebs häufig spät entdeckt wird und überwiegend zusätzlich eine weitere Lebererkrankung vorliegt, ist der Krankheitsverlauf nach Diagnosestellung oft kurz. Viele Betroffene überleben nur wenige Wochen oder Monate. Anders sieht es aus, wenn die Tumoren bei Entdeckung noch klein sind und erfolgreich operiert werden können. Dann können Betroffene trotz der Diagnose mehrere Jahre überleben. 

Risikofaktoren von Leberkrebs

Die Hauptrisikofaktoren sind chronische Hepatitis B und Hepatitis C. Sie können eine Leberzirrhose verursachen, die unabhängig von ihrer Ursache einen weiteren bedeutenden Risikofaktor darstellt. Am häufigsten ist hierzulande für die Zirrhose eine Alkoholabhängigkeit ursächlich. 

Das Erkrankungsrisiko wird zudem erhöht durch: 

  • Diabetes mellitus
  • Nicht-alkoholische Fettleber
  • Eisenspeicherkrankheit
  • Alpha1-Antitrypsinmangel
  • Anabolika 

Vorbeugung von Leberkrebs

Du kannst Leberkrebs vorbeugen, indem du Alkohol nur in Maßen genießt. Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung. Hepatitis B und C werden durch Körperflüssigkeiten übertragen, vor allem durch sexuelle Kontakte oder das Teilen von Spritzen bei Drogengebrauch. Blutprodukte sind heute so gut kontrolliert, dass hierdurch keine Ansteckungsgefahr droht. Diabetes und Eisenspeicherkrankheit können gut behandelt werden. Eine Gewichtsabnahme hilft, eine Fettleber zu verhindern. 

Von Leberzirrhose oder chronischer Virus-Hepatitis betroffene Personen sollten in regelmäßigen Abständen ihre Leber per Ultraschall untersuchen lassen, um Leberkrebs im heilungsfähigen Stadium zu entdecken. 

Was kann Doktor.De bezüglich Leberkrebs für dich tun?

Hast du verdächtige Symptome oder Erkrankungen, die das Risiko für Leberkrebs erhöhen? Dann kannst du von uns eine Überweisung für eine Ultraschalluntersuchung oder zu internistischen Fachleuten erhalten, die eine korrekte Diagnose stellen können. Auch eine kurzfristige Krankschreibung durch uns ist gegebenenfalls möglich. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Arastéh, K., Baenkler, H., Bieber, C., Brandt, R. & Chatterjee, T. T. (2012b). Duale Reihe Innere Medizin: Mit Code im Buch + campus.thieme.de (3., überarbeitete). Thieme. 

Böcker, W., Denk, H., Heitz, P. U., Moch, H., Höfler, G. & Kreipe, H. (2012a). Pathologie: Mit StudentConsult-Zugang (5. Aufl.). Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH. 

Letztes Update: 2023-04-04